
Vienna Autoshow 2015: vor der Eröffnung | 14.01.2015
Teuer dank Steuer
Importeurssprecher Felix Clary und Händlervertreter Burkhard Ernst sprechen vor Eröffnung der VAS klare Worte zum Thema Autosteuern.
Am Donnerstag, 15. Jänner öffnet die größte heimische PKW-Neuheiten- und Leistungsschau, die Vienna Autoshow – www.viennaautoshow.at.
Vier Tage lang, bis einschließlich Sonntag (18. Jänner), präsentieren 40 Automarken rund 400 Neuwagen in der Messe Wien. Eine Welt-Premiere (Seat Leon ST Cupra) und zwei Europa-Premieren (Toyota Prius+, Mini John Cooper Works) werden in Wien gefeiert.
Dazu gibt es 42 Österreich-Premieren - Rekord für die VAS - und einige hochinteressante Motorsport-Ausstellungsstücke, wie etwa den VW Polo WRC von Weltmeister Sébastien Ogier.
Im Zuge der Pressekonferenz vor der Eröffnung hielt Infrastrukturminister Alois Stöger fest: „Die Autoindustrie gehört zu den wichtigsten und innovativsten Branchen in Österreich und Europa. Kein anderes Land produziert, gemessen an der Einwohnerzahl, so viele Motoren wie Österreich."
Der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, Felix Clary (Bild links) erklärte: „Moderne Autos haben kaum mehr einen negativen Einfluss auf die Luftqualität. Steuerliche Lenkungseffekte sollten daher ausschließlich zur Erneuerung des Fahrzeugbestandes beitragen.“
Im Moment ist dank der überhöhten Normverbrauchsabgabe (NoVA) klar das Gegenteil der Fall. Wenig verwunderlich daher, dass es 2014 zu einem Rückgang der Pkw-Neuzulassungen mit 303.318 Stück (-4,9%) kam.
Burkhard Ernst, Obmann des Bundesgremiums des Fahrzeughandels (Bild links), sagte dazu: „Das Jahr 2014 hat hinsichtlich der Neuzulassungen von Pkw und Kombi den erwarteten Rückgang gebracht. Während sich das europäische Umfeld der Pkw-Neuzulassungen durchaus gut entwickelt hat – bis Ende November + 5,7% – müssen wir in Österreich ein Minus hinnehmen."
Als einziges europäisches Land übrigens neben den Niederlanden, deren Bürger ebenfalls eine massive Erhöhung der Automobilsteuern zu verkraften haben.
Der Zusammenhang ist Burkhard Ernst natürlich klar: "Einen Anteil an diesem Ergebnis hat die im März letzten Jahres erfolgte Erhöhung der NoVA und der motorbezogenen Versicherungssteuer. An diesem Beispiel kann man sehr gut ersehen, wie sich steuerliche Maßnahmen im Bereich des Pkw einerseits sofort auf das Kaufverhalten der Konsumenten auswirken und andererseits, dass derartige Maßnahmen zu einem Bumerang für den Staat werden, da im Endeffekt weniger eingenommen wird als ohne diese Maßnahmen."
Die Porsche Holding hat errechnet, dass dem österreichischen Staat durch die Steuererhöhungen 70 Millionen Euro aufgrund der daraufhin gesunkenen Neuwagenverkäufe entgangen sind. 70 Millionen Nettoverlust trotz Steuererhöhung - eine klassische Lose-lose-Situation.