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Weckerle feiert dritten Planai-Sieg

Die Jubiläumsausgabe der Planai-Classic ist entschieden: Pius Weckerle und Othmar Schlager gewinnen auf VW 1303.

Michael Hintermayer
Foto: Ennstal-Classic/Martin Huber

In den letzten beiden Jahren spielte der Wettergott nicht so recht mit – Regen und Schneematsch machten die Planai-Classic zu einer echten Härteprüfung. Nicht so beim 20-jährigen Jubiläum des Winter-Klassikers. Sonnenschein und Schneefahrbahnen erfreuten Jung und Alt.

Am ersten Tag galt es die Sonderprüfung auf der Trabrennbahn, den Prolog durch die Region Schladming/Dachstein und die Bergwertung auf die Tauplitzalm zu bewältigen. Wie immer fanden sich an der Passierkontrolle im Herzen von Schladming zahlreich Zuseher ein, um das 45 Teilnehmer zählende Feld zu bewundern. Die Abfahrt von der Tauplitzalm musste wegen des starken Schneefalls, der am Abend einsetzt gestrichen werden. Man traf sich danach im malerischen Schloss Pichlarn, um den Abend im gemütlichen Beisammensein zu beenden und mit einem besonderen Starter, welcher der Planai-Classic seit Jahren treu ist zu feiern: Der „Rallyeprofessor“ Rauno Aaltonen feierte hier nämlich seinen 78. Geburtstag.

Weckerle feiert dritten Planai-Sieg

Der zweite Tag begann wie üblich am Flugplatz Niederöblarn, ehe es zum Grande Finale ging – der Fahrt auf die Planai-Bergstraße. Hier wurde schon so manche Ausgabe der Planai-Classic im letzten Moment verloren oder gewonnen. Nicht so diese Jahr, denn der dreifache Sieger Pius Weckerle und sein Copilot Othmar Schlager setzten sich mit ihrem VW Käfer 1303 vor der Planai-Prüfung an die Spitze des Feldes und gaben diese nicht mehr her.

„Anfangs waren wir weit hinten, weil wir vergessen hatten, die Uhr einzustellen. Aber der Fahrer hat das wieder ausgemärzt“, erklärt Weckerle lachend seinen anfänglichen Rückstand „es waren halt ein paar nicht so optimale Sachen dabei, aber das passiert halt. Aber es war eine super Veranstaltung – wie immer eigentlich – und vor allem, wenn man gewinnt.“ Und Copilot Schlager ergänzt: „Sein Motto ist, besser Jäger als Gejagter zu sein.“

Auf dem zweiten Rang finden sich Alexander und Florian Deopito im Mercedes 350 SLC wieder. Deopito, der regelmäßig bei der Racecar-Trophy im Rahmen der Ennstaal-Classic am Start ist, freute der Platz am Stockerl besonders: „Wir sind eigentlich das erste Mal richtig mitgefahren. Wir waren 2011 auch schon dabei, aber mit dem unmöglichsten Auto – einem Aston Martin. Da waren wir nur anwesend, aber nicht konkurrenzfähig. Jetzt haben wir das richtige Auto. Es hat gepasst, aber die Bedingungen waren trotzdem sehr anspruchsvoll. Es hat aber irrsinnig viel Spaß gemacht. 2011 habe ich gesagt, dass ich die Planai-Classic nie wieder fahre – 2016 sage ich 2017 wieder!“

Auf Rang 3 konnten sich die Vorjahressieger Günter Schwarzbauer und Erich Hemmelmayer mit ihrem Datsun 240 Z platzieren. Sie lagen bis zum zweiten Lauf auf dem Flugplatz in Führung, ehe Weckerle das Feld von hinten aufräumte. In der Epoche I gab es diesmal nur einen Einzelkämpfer: Johann Kofler auf seinem Sunbeam Supersport. Er musste jedoch zu Beginn des zweiten Tages seinen Oldtimer aus dem Jahr 1930 wegen eines Getriebeschadens abstellen. Den Sieg in der Epoche II (Fahrzeuge Baujahr 1940 – 1964) sicherten sich Thomas Matzelberger und Martin Rettenbacher auf einem MG A Coupé. Die Epoche III (Fahrzeuge Baujahr 1965 – 1972) ging an die Gesamtsieger Weckerle und Schlager.

Promis in Autos und auf Skiern

Auch die Prominenten schlugen sich wacker: Rauno Aaltonen belegt Rang 10, Rudi Roubinek findet sich auf dem 12. Gesamtrang wieder. Richard und Philip Lietz schaffen es bei ihrer ersten Planai-Classic auf Rang 12, Rallyelegende Rudi Stohl erreichte auf Platz 24 das Ziel.

Ihren Abschluss fand die 20. Ausgabe der Planai-Classic traditionell im WM-Park Planai, wo sich das Feld aufstellte und von unzähligen Zusehern bewundert wurde. Danach folgte der Nachtriesenslalom der Skilegenden, wo es galt zwei Läufe in möglichst der selben Zeit zu absolvieren. Ernst Riedelsperger schaffte es mit nur 0,05 Sekunden, gefolgt von Manfred Pranger mit einer Differenz von 0,07 Sekunden. Die Kombiwertung aus Skifahrer und den besten Teams ging an Michael Haberl und Theresa Moser mit Skilegende Manfred Pranger, gefolgt von Thomas Matzelberger und Martin Rettenbacher mit Skilegende Ernst Riedelsperger.

Auch die Organisatoren der Planai-Classic zeigten sich zufrieden: „Eine Planai-Classic auf hohem sportlichem Niveau, alle Teilnehmer sind zufrieden. Es war eine ideale Jubiläumsausgabe“, erklärte Helmut Zwickl.

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