
Planai-Classic 2016 | 06.01.2016
„Winterreifen sind eine Teufels-Erfindung"
Die Reifenwahl entscheidet im Rennsport oft über Sieg und Niederlage. Wir sprachen mit dem „Rallyeprofessor" über die Qual der Wahl beim schwarzen Gold.
Michael Hintermayer
Foto: Ennstal-Classic / Martin Huber
Im Motorsport sind die richtigen Reifen das Um und Auf. Wie ist das bei Oldtimer-Rallyes wie der Planai-Classic?
„Es ist nicht so wichtig wie bei den Speed-Rallyes. Aber auch hier geht es auch darum, sicher anhalten zu können, oder in einer engen Kurve auf Eis nicht von der Straße zu rutschen. Wichtig ist, neue Reifen zu haben – am besten jeden Winter. Die sind weicher und können noch arbeiten. Wenn ein Reifen einmal heiß gefahren ist, ist er hart und damit zum vergessen."
Wann verwendest du Spikes?
„Eigentlich immer, wenn es erlaubt ist – also im Winter. Ich finde sogenannte Haftreifen (Winterreifen) sind eine Teufels-Erfindung. Da geht alles gut solange man nicht Beschleunigen, Bremsen oder Lenken muss. Aber beim Fahren hat man nur Probleme. Aber in vielen Ländern Europas sind Spikereifen nicht erlaubt."
Und ab wann montierst du Schneeketten?
„Ich fahre jetzt 72 Jahre Auto. In all diesen Jahren bin ich noch nie mit Schneeketten auf Schnee oder Eis gefahren. Ich habe sie nur im Schlamm von Afrika benutzt. Rallyeautos mit Spikereifen gehen überall durch, da braucht man keine Ketten."