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Formel 1: Interview

McLaren: Honda-Trennung nicht bereut

McLaren-Teilhaber Salman bin Hamad Al-Khalifa aus Bahrain erklärt, weshalb er die Trennung von Motorenpartner Honda nicht bereut.

Nach drei Katastrophenjahren hat McLaren nach der Saison 2017 die Reißleine gezogen und sich von Motorenhersteller Honda getrennt. Der Rennstall wechselte als Kundenteam zu Renault, was ihn kolportierte 100 Millionen Dollar (ca. 88 Mio. Euro) gekostet haben soll. Trotz der finanziellen Einbußen und McLarens Schwäche auch in diesem Jahr ist die Teamführung davon überzeugt, dass die Trennung dennoch der richtige Schritt war.

Keine billigen Aggregate und finanzielle Unterstützung von Honda mehr, hohe Gebühren an Renault, Schwächen in der Organisation und der stetige Fortschritt der Japaner mit der Scuderia Toro Rosso sind Faktoren, die McLaren nicht gerade schmeicheln. Trotzdem betonte McLaren-Vorstand und Teilhaber Salman bin Hamad Al-Khalifa, dass es im Team keine Reue gäbe.

Das Mitglied der bahrainischen Herrscherfamilie, der den staatlichen Investmentfonds Mumtalakat vertritt, erklärte, wie die Lage nach dem Honda-Debakel und dem enttäuschenden Debüt mit Renault-Antrieb mit WM-Rang sechs ausfällt: "Auf der einen Seite frustriert, auf der anderen haben wir uns verpflichtet." Nachdem klar gewesen sei, worauf man zusteuere, musste ein Wandel herbeigeführt werden.

Honda wurde nicht mit Samthandschuhen angefasst, dennoch ist Salman bin Hamad um Versöhnung bemüht: "Wir haben großen Respekt vor Honda, aber die Beziehung hat nicht funktioniert, daher hatten wir eine lebhafte Diskussion und haben uns schließlich für die Trennung entschieden." Anstatt an die Erfolgsjahre mit Alain Prost und Ayrton Senna Ende der 80er Jahre anzuknüpfen, versanken Fernando Alonso, Jenson Button und Stoffel Vandoorne mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit.

Die Trennung sei für McLaren eine teure Entscheidung gewesen, allerdings sei diese im langfristigen Interesse des Rennstalls getroffen worden. "Daher bereuen wir diese Entscheidung nicht", hielt der McLaren-Vorstand fest. Salman bin Hamad gab auch zu, dass er nun deutlich mehr involviert sei als noch zuvor. Er könne verstehen, dass es keine schnellen Lösungen für die Probleme gäbe und sei daher geduldig.

"Ich bin seit 2000 im Fahrerlager der Formel-1-WM, und wir sind seit 2007 Teilhaber. Die Leute sagen: 'Du sollst dich verändern oder das machen', aber ich bin lange genug hier, um zu verstehen, dass man keine Schnellschüsse wagen sollte." Er setzt lieber auf stetige Schritte vorwärts. Auch die Rolle des Managements sei ihm sehr wichtig. "Wir stellen die Ressourcen zur Verfügung, und wir haben immer gesagt: 'Sagt uns, was ihr braucht, und wir werden das unterstützen.'"

Er ist davon überzeugt, dass McLaren diese Krise überwinden werde. "Es ist sehr frustrierend. Immerhin sind wir im Herzen alle Motorsportler, aber man muss sich einfach durchkämpfen." McLaren-Geschäftsführer Zak Brown begrüßte das starke Engagement von Salman bin Hamad. Er erklärte, er bevorzuge es, engen Kontakt zu seinem Vorsitzenden zu haben.

"Die Bahrainis sind bereits sehr lange in diesem Sport involviert, daher schätze ich ihren Beitrag und ihren Einfluss auch sehr. Deshalb ist es auch eine sehr gute Zusammenarbeit", lobte Brown seinen Partner aus dem Mittleren Osten.

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