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Es geht turbulent weiter…

Die Tour der Leiden geht für viele Piloten weiter, Hiroshi Masuoka verliert die Führung bei den Autos, Nani Roma übernimmt die Führung von Despres.

motorline.cc

Auch die achte Sonderprüfung der Rallye Dakar brachte wieder zahlreiche Probleme für die Teilnehmer. Hiroshi Masuoka ereilte ein Getriebeproblem, er musste auf Teamkollegin Andrea Mayer warten um sich anschieben zu lassen, um das Fahrzeug wieder starten zu können. Der Doppelsieger der beiden letzten Jahre verlor über eineinhalb Stunden und fiel auf Platz drei im Gesamtklassement zurück, Zweiter gesamt ist nun Gregoire de Mevius mit seinem BMW, der heute die dritte SP-Zeit erreichen konnte.

Der Pechvogel des vorgestrigen Tages, Jutta Kleinschmidt, fuhr heute zwar die zweitschnellste Zeit, Sie muss aber um ihre weitere Teilnahme bangen: Nach ihrem Bade-Aufenthalt musste das VW-Team den Motorblock am Race-Touareg wechseln – eine normalerweise verbotene Reparatur. Die Kommissäre wollen noch heute Abend entscheiden, ob die Deutsche weiterfahren darf, oder nicht.

Die äußerst schwierige Spezialwertung des heutigen Tages forderte neben Masuoka aber auch weitere „Opfer“, vor allem das Nissan-Team wurde arg gebeutelt. Giniel de Villiers verlor über zweieinhalb Stunden, bei Ari Vatanen und Colin McRae waren es sogar um die drei Stunden. Bei McRae war der Allrad-Antrieb ausgefallen, worauf der Schotte mehrfach in den Sanddünen hängen blieb.

Peterhansel übernahm mit seinem zweiten Etappensieg bei der Dakar 2004 die Gesamtführung. Neue Nummer zwei der Gesamtwertung mit einer Stunde Abstand ist Grégoire de Mevius. Der Belgier im X-raid-BMW beendete die Prüfung als Dritter, benötigte aber mit 5:33.46 eine halbe Stunde länger als Peterhansel.

Bei den Motorrädern erwischte es heute Cyril Despres – er kam zu Sturz. Das alleine wäre noch nicht tragisch gewesen. Doch der Franzose riss sich dabei ausgerechnet ein Kabel seines GPS-Navigationssystems ab – eine Irrfahrt mit großem Zeitverlust war die Folge. „Nani“ Roma konnte damit die Führung im Gesamtklassement übernehmen, er führt jetzt vor Richard Sainct und Jean Brucy.

Fahrerstimmen:

Hiroshi Masuoka (JAP, Mitsubishi, 12.) - 201

„Es ist vorbei. Ich kann nicht mehr um den Sieg kämpfen. Es ist unmöglich, Peterhansel noch einzuholen. Ich hatte ein Problem mit der Schaltung und musste auf Mayer warten, um mich anschieben zu lassen und zu starten. Ich kämpfe ab nun um den zweiten Platz.“

Nani Roma (SP, KTM, 1.) - 004

"Nach solchen Etappen ist man besonders froh, wenn man im Ziel ankommt. Es war noch anstrengender als gestern: Zwar weitaus kürzer, aber noch technischer, und auch der Wind erleichterte das Ganze nicht gerade. Vom Start an war es unmöglich, irgendwelche Spuren zu verfolgen, also musste man sich wirklich gut in der Navigation auskennen. Ich glaube, dass sich viele vor dem ersten Kontrollpunkt verfahren haben. Ich freue mich, die Führung im Gesamtklassement übernommen zu haben, aber wir wissen ja alle, dass es noch nichts bedeutet. Hier kann man an einem Tag auf Topniveau sein, bevor am nächsten Tag alles schief läuft. Genau das ist Esteve gestern passiert, heute Cyril (Despres): anscheinend haben alle Spitzenfahrer am nächsten Tag Schwierigkeiten."

Jean Brucy (FR, KTM, 2.) - 009

„Es war schwierig, heute morgen aus dem Wadi herauszufinden. Ich hatte das Glück, ziemlich lange der Spur Richards folgen zu können, denn bei dem Wind verloren sie sich schnell. Hier merke ich, dass mir meine Erfahrung hilft, denn ich kenne die Region relativ gut, da ich bereits mehrmals hier durch gefahren bin. Der dritte Platz im Gesamtklassement gefällt mir gut, aber es ist ebenso gut möglich, dass ich morgen Zehnter bin. Mein Nacken schmerzt noch ein wenig, denn der Kopf musste gegen den Wind ankämpfen.“

Richard Sainct (FR, KTM, 3.) - 001

„Heute war es sehr windig und staubig. Die Navigation war nicht immer einfach. Der Sand war sehr weich, und trug überhaupt nicht. Es war zwar eine kürzere Spezialwertung als gestern, dafür war sie aber schwieriger. Ich hatte nicht vor, schnell zu fahren. Ich bin müde. Ich habe mich auf die Navigation konzentriert. Da die Piste nicht einfach zu befahren war, habe ich mich darauf konzentriert, die Orientierung nicht zu verlieren. Die anderen hinter mir hingen an meinem Hinterrad und fuhren in meinem Rhythmus. Auch wenn ich heute nicht schnell war, war es ein guter Tag.“

Fabrizio Meoni (ITA, KTM, 4.) - 003

„Das war eine Trial-Etappe, obwohl davon nichts im Roadbook stand! Aber die Spezialwertung war trotzdem schön, mit viel Navigation. Schade, dass ich einen Fehler gemacht habe. Wegen Wind und Kamelgras konnte man die Spuren nur schlecht sehen. Mich haben heute zwei Dinge durcheinander gebracht: Erstens hatte ich das Roadbook und die Änderungen gestern Abend nicht gründlich genug gelesen, dafür bin ich selbst verantwortlich. Zweitens brach mein ‚Trip’ zwei oder drei Mal. Ich weiβ nicht warum, denn wir haben ihn ausgewechselt. Ich habe ihn repariert, aber schon wenige Kilometer später war er erneut hinüber. Deswegen habe ich mich im Wadi vertan. Ich hatte beschlossen, etwas zu riskieren und auf dem Weg weiterzufahren, den ich eingeschlagen hatte. Viele Fahrer sind hinter mir hergefahren: Alfie (Cox), Frétigné, Grazziani, Flick… Es war wie in einem Autobus. Es bleibt dennoch ein schöner Tag, der mich ein wenig mit dem Vortag ausgesöhnt hat.“

Cyril Despres (FR, KTM, 24.) - 002

„Das war der schlimmste Tag meines Lebens. Obwohl ich langsam fuhr, merkte ich bei Kilometer 15 auf einmal, dass meine Brille nicht dicht genug war, also wollte ich anhalten und bin gestürzt. Es war nicht weiter schlimm, aber mein Knie riss das GPS-Kabel ab. Ich konnte es nicht wieder anbringen und war vollkommen orientierungslos. Jedes Mal, wenn ich wieder zu der Stelle zurückkam begegnete ich einem KTM-Fahrer, dem ich jedes Mal folgte in der Hoffnung, er kenne den Weg. Leider haben wir uns jedes Mal verfahren! So ging es ungefähr 50 km lang, so dass mir 1,2 km vor Kontrollpunkt 2 das Benzin ausging. Danach half mir jemand – ich weiβ leider nicht mehr wer – das GPS wieder anzuschlieβen und gab mir einen Liter Benzin. Es gibt Tage, an denen alles schief läuft, aber ich bin für diesen Fehler verantwortlich. Ich hätte den anderen niemals folgen sollen, sondern hätte stattdessen zu einem Punkt zurückfahren sollen, an dem ich die Orientierung zurückgewonnen hätte.“

Gesamtwertung Autos:

1. PETERHANSEL/COTTRET, MITSUBISHI, 18h 54'05
2. DE MEVIUS/GUEHENNEC, BMW, +1h 04'38
3. MASUOKA/PICARD, MITSUBISHI, +1h 22'32
4. SCHLESSER/LURQUIN, SCHLESSER-FORD, +1h 29'42
5. ALPHAND/MAGNE, BMW, +2h 50'07

Gesamtwertung Motorräder:

1. ROMA, KTM, 21h 04'40
2. SAINCT, KTM, +08'16
3. BRUCY, KTM, +14'25
4. COX, KTM, +51'19
5. ULLEVALSETER, KTM, +1h 01'06

Gesamtwertung Trucks:

1. TCHAGUINE/YAKOUBOV, KAMAZ, 23h 51'36
2. DE AZEVEDO/TOMECEK, TATRA, +43'30
3. LOPRAIS/KALINA, TATRA, +1h 43'42
4. KABIROV/BELYAEV, KAMAZ, +2h 00'03
5. MARDEEV/GIRYA, KAMAZ, +3h 41'06

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