Dakar Rallye 2004 | 18.01.2004
Fahrerstimmen Motorrad
„Ich freue mich zu sehen, dass sich alle über meinen Sieg freuen. Es ist genial. Ich habe häufig an diesen Sieg gedacht, aber ich kann nicht beschreiben, was ich jetzt fühle. Es kommt alles zu schnell. Ich möchte etwas essen, duschen und mich beruhigen, um zu begreifen, was geschehen ist. Ich durchlebe so viele Gefühle, erinnere mich an so viele Geschichten aus den Vorjahren … ich begreife es wirklich noch gar nicht. Ein Traum wird wahr. Als ich klein war, bekam ich ein Buch über die Geschichte der Dakar geschenkt, von der Gründung bis 1985. Jeden Abend habe ich darin gelesen, die Geschichte kenne ich somit und liebe sie. Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages selbst im Sattel sitzen und an der Dakar teilnehmen, geschweige denn gewinnen würde! Es ist phantastisch. Ich freue mich, zur Geschichte dieser Rallye zu gehören. Stéphane Peterhansel war mein Idol. Ich erinnere mich an ein Ausdauerrennen 1993 in Assen. Ich nutzte die Gelegenheit, als er unter der Dusche stand, um sein T-Shirt und seine Strümpfe an mich zu nehmen. Ich habe sie immer noch zuhause! Das ganze Jahr über habe ich einen Psychologen des CARL besucht, einem spanischen Sportzentrum, denn ich habe bemerkt, dass ich nach jedem Sturz bei der Dakar langsam fuhr. Ich hatte die Konzentration verloren. Wir haben beide gut zusammen gearbeitet, und es gehört mit zu den Dingen, die dazu geführt haben, dass ich dieses Jahr gewonnen habe.“
„Die diesjährige Ausgabe war sehr schwierig, aber andererseits ist man deswegen dabei. Es war sehr abwechslungsreich, mit allem, was Afrika zu bieten hat: Sand, Staub, Kamelgras... Ich gratuliere den Organisatoren. Es ist schade, dass ich so früh gestürzt bin, aber nach diesem Malheur gebe ich mich mit dem zweiten Platz zufrieden. Ich habe dennoch gemischte Gefühle, da ich bereits mehrmals gewonnen habe. Aber ich bin nicht enttäuscht, denn als ich stürzte dachte ich, es sei vorbei. Ich war die ganze Zeit benachteiligt. Ich musste gegen mich selbst kämpfen. Aber ich wollte die ganze Zeit gewinnen. Trotz Verletzung liege ich recht weit vorne. Die Motivation ist hoch. Heute morgen hatte ich Probleme mit der Batterie. Meine Maschine blieb auf einmal stehen, aber glücklicherweise habe ich die Ursache schnell herausgefunden. Ich hatte viel Glück, noch dabei zu sein, auch wenn ich bei der diesjährigen Rallye nicht besonders erfolgreich war. Es ist nicht schlimm, dieses Jahr stand einfach nicht unter einem guten Stern, das muss man akzeptieren. Ich bin trotzdem recht stolz auf mich. Nächstes Jahr bin ich wieder dabei, um meinen Titel zurückzuerobern. Ich freue mich für Nani (Roma). Er versucht schon sehr lange, den Sieg zu erzielen.“
„Für viele Menschen ist Dakar nur eine Stadt, die Hauptstadt des Senegal. Aber für uns ist es weit mehr, es ist ein schwieriges Rennen, das uns träumen lässt. Meine Bilanz ist nicht so negativ, denn man muss enorm viel geben, um hierhin zu gelangen. Ich bin stets zufrieden, im Ziel einer Rallye anzukommen, und auf dem Siegertreppchen zu stehen ist etwas Wunderbares. Um zu gewinnen, benötigt man eine Mischung aus vielen Dingen, und jedes Jahr lerne ich dazu. Ich ziehe Schlussfolgerungen und hoffe, dass sie mir in Zukunft nützlich sein werden.“
„Es ist gut, in Dakar zu sein, es war ein langes und groβes Abenteuer. Am meisten freut mich die Unterstützung der Menschen am Straβenrand und hier im Ziel. Ich habe Menschen aller Herren Länder getroffen, die mein Rennen verfolgt haben: Belgier, Holländer, Franzosen, es ist phantastisch. Ich freue mich sehr über den vierten Platz, auch wenn ich weiβ, dass ich das Podium nur knapp verpasst habe. Eines ist sicher: ich komme wieder. Ich habe wieder dazu gelernt, das Puzzle des Sieges wird immer vollständiger. Für mich und einige andere Fahrer ist es die einzige Sache, von der wir besessen sind. Diese Dakar war sehr schwierig, fast so sehr wie die von 1998. Patrick (Zaniroli) hat uns erneut gezeigt, wie wir unsere Grenzen erreichen können. Bei diesem Rennen setzen wir jeden Tag unser Leben aufs Spiel, aber genau deswegen sind wir dabei. Niemand kann zur Dakar kommen und drei Wochen lang perfekt fahren.“
„Heute ist mein vielleicht letzter Tag bei der Dakar zu Ende gegangen. Je länger ich darüber nachdenke, umso schwerer fällt mir die Entscheidung. Nach meiner Familie ist die Dakar mein Leben. Ich habe viel in dieses Rennen investiert, aber ich habe auch sehr viel zurückbekommen! Woran ich mich in erster Linie erinnern werde, sind die Freundschaft und der Respekt der Fahrer, darauf bin ich sehr stolz. Insbesondere die Amateure, denn sie sind die Seele der Rallye. Am wichtigsten ist die Stimmung, wichtiger noch als das Ergebnis. Diese Erinnerungen werde ich für immer bewahren.“
„Ich wollte heute besonders gut fahren und das Rennen mit einem vierten Etappensieg krönen. Mitten im Sand bin ich auf einen groβen Stein gefahren, über den Lenker geflogen, und mein Kinn ist auf die Navigationsinstrumente aufgeschlagen. Ich war k.o. und wusste ca. 5 Minuten lang nicht, wo ich bin. Es ist schade, das Rennen so zu beschlieβen, zumal es mir wirklich Spaβ gemacht hat. Es erinnerte mich an das Rennen vom Touquet. Ansonsten bin ich zufrieden mit meiner ersten Dakar. Mein Ziel war, nach Dakar zu gelangen, in meiner Kategorie zu gewinnen und warum nicht, unter den besten Zehn zu liegen. Auftrag erfüllt. Ich habe bewiesen, dass auch eine kleine Maschine sich bei der Dakar behaupten kann. Ich hatte sehr intensive Momente, besonders auf den langen Etappen, und natürlich auch Momente des Alleinseins. Wenn man sich mitten in der Wüste oder mitten im Nichts befindet fühlt man sich manchmal schon komisch bew. fürchtet sich ein wenig. Aber diese Augenblicke bleiben mir für immer im Gedächtnis. Meine schönste Erinnerung bleibt mein erster Sieg bei der Spezialwertung in Narbonne, und natürlich besonders der erste Sieg auf afrikanischem Boden, ich war ganz aus dem Häuschen vor Freude.“