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Bericht nach Etappe 2

Colin McRae (Ford) jetzt 26.2 Sekunden vor Grönholm (Peugeot), 3. Mäkinen (Subaru) - Manfred Stohl 10., Harrach Gr.N-14.

Bernhard Eder

McRae zeigt sich wetterfest...

Wetterchaos auf Zypern - starke Regenfälle und sturmartiger Wind ab SP 11 erschweren den Piloten die Arbeit auf der 2. Etappe beträchtlich - die 14. und letzte Sonderprüfung des Tages muss aufgrund der desolaten Streckenverhältnisse sogar abgesagt werden.

Colin McRae (Ford) verteidigt seine Spitzenposition vom Freitag, baut die Führung auf Marcus Grönholm sogar beträchtlich aus - 26.2 Sekunden Vorsprung jetzt für den Schotten. Auf Rang drei nach vor gekommen ist Tommi Mäkinen, dem Subaru-Piloten fehlen allerdings bereits 1:44.8 Minuten auf McRae.

Weiterhin ganz hervorragend unterwegs ist Manfred Stohl (Ford Focus WRC), der Österreicher liegt auf dem 10. Platz, noch vor etlichen prominenten Werksfahrern wie Sainz, Panizzi, Delecour oder Gardemeister. Beppo Harrach verliert aufgrund technischer Probleme gut vierzig Minuten, kommt aber ins Etappenziel und belegt nach dem zweiten Tag den vierzehnten und letzten Platz der Gruppe-N-Wertung.

Ford: 1. McRae, 6. Märtin, 12. Sainz, Duval out - Licht und Schatten...

Optimaler Arbeitstag für Colin McRae, der Schotte macht bei widrigen Wetterverhältnissen einen großen Schritt zu seinem ersten Saisonsieg. Resümee McRae´s: "Die Bedingungen auf SP12 waren das Schlimmste, was ich jemals erlebt habe. Es gab extrem tiefe Spuren - wenn man versuchte, in diesen Spurrillen zu fahren, schwamm man geradezu, außerhalb dieser Spuren versank man dafür im Schlamm. Was meinen Vorsprung betrifft, sieht es jetzt sehr gut aus, viel wird von den Wetterbedingungen morgen abhängen."

Weniger gut läuft´s für die anderen beiden nach der 1. Etappe aussichtsreich platzierten Ford-Cracks. Markko Märtin fällt von drei auf sechs zurück, Francois Duval muss w.o. geben. Fazit Märtin: "Das war ein ganz schwieriger Tag. Am Vormittag hatte ich Bremsprobleme, und als der Regen kam, habe ich fast nichts mehr gesehen. Es gab da eine Situation, wo Michael (Park) eine 2.Gang-Linkskurve ansagte, und ich verpasste sie vollkommen, weil ich nicht sehen konnte, wohin die Straße ging."

Francois Duval, der am Freitag sogar zeitweise in Führung lag und auf alle Fälle eine Talentprobe abgelegt hat: "Ich bin enttäuscht, weil wir für die letzten SP´s sehr gute Reifen gewählt hatten. Ich weiß, dass wir dort eine gute Zeit hätten fahren können. Aber ich denke, dass ich bewiesen habe, was ich drauf habe, wenn ich auch natürlich ins Ziel kommen wollte."

Peugeot: 2. Grönholm, 4. Burns, 5. Rovanperä - alle drei Werks-Peugeot in den Punkten...

Im Hause Peugeot darf man mit dem Zwischenstand nach der 2. Etappe durchaus zufrieden sein: Marcus Grönholm verliert zwar Boden auf Colin McRae, hält aber seinen zweiten Platz. Die Teamkollegen des Finnen, Richard Burns und Harri Rovanperä, fahren auf die Ränge vier bzw. fünf nach vor – für die Markenwertung winkt wieder eine fette Punkteausbeute.

Marcus Grönholm im Etappenziel: "Ich bin zufrieden. Wir haben allerdings im Gewittersturm auf der zwölften Prüfung den Anschluss an Colin McRae verloren. Wir wollen schauen, was auf der letzten Etappe möglich ist, allerdings glaube ich kaum, dass wir McRae noch einholen können."

Positiv resümiert auch Richard Burns: "Für mich war der zweite Tag viel besser als der erste. Vor allem auf den Prüfungen am Morgen war die Strecke etwas feucht, dadurch hatten die Reifen mehr Haftung. Das kam meinem Fahrstil entgegen, und ich habe mehr Selbstvertrauen gefunden."

Harri Rovanperä, der auf SP 11 bei einem Unfall viel Glück hat, schildert die haarige Situation: "Wir haben uns leider auf der elften Wertungsprüfung in einer sehr langsamen Passage überschlagen. Ich versuchte, den Motor schon zu starten, bevor das Auto wieder auf den Rädern stand. Trotzdem haben wir Zeit verloren. Das Auto hat bei der Rolle keine ernsthaften Schäden davongetragen, aber wir werden auf der letzten Etappe nicht mehr attackieren."

Fazit von Peugeot-Sport-Direktor Corrado Provera: "Wir sind glücklich, denn wir belegen die Plätze zwei, vier und fünf. Damit ist Peugeot der einzige Hersteller, der drei Fahrzeuge in den Punkterängen hat. Es war eine gute Etappe für Colin McRae, aber auch für unsere Fahrer."

Subaru: 3. Mäkinen, 8. Solberg - die große Aufholjagd...

Subaru ist sicherlich das Team des Tages - von den sieben ausgetragenen SP´s des Tages gehen vier an Petter Solberg, eine an Tommi Mäkinen. In der Gesamtwertung machen damit beide Piloten einen beträchtlichen Sprung nach vorne: Mäkinen ist nach der 2. Etappe bereits Dritter, Solberg Achter.

"Das ist heute ein guter Tag gewesen", so Ex-Weltmeister Mäkinen im Etappenziel. "Wir haben einige Änderungen an der Aufhängung vorgenommen, ich habe jetzt ein viel besseres Gefühl mit dem Auto. Ich weiß nicht, ob wir noch weiter nach vor kommen können, wir werden´s allerdings auf alle Fälle versuchen. Bei dieser Rallye kann noch einiges passieren."

Big Mäk´s Teamkollege Petter Solberg hatte nach Rang 16 vom Freitag WM-Punkte beinahe schon abgeschrieben, die scheinen für den Norweger wieder in Reichweite - der sechstplatzierte Markko Märtin liegt nur 27.2 Sekunden vor Solberg...

Skoda, Hyundai, Mitsubishi: Eriksson (7.), Schwarz (9.) und Delecour (14.) als Beste ihrer Teams.

Die Ausfälle auf der zweiten Etappe der Zypern-Rallye gehen zum Großteil auf das Konto der drei Underdog-Teams. Skoda verliert Roman Kresta (Unfall), Hyundai den nach der 1. Etappe siebtplatzierten Freddy Loix (Getriebeschaden), und bei Mitsubishi müssen Jani Paasonen (Unfall) und Alister McRae (Getriebeschaden) w.o. geben.

Auch der beste Skoda-Pilot, Kenneth Erikkson (7.), bleibt von Problemen nicht verschont: "Die Differenzialprobleme haben mir heute ganz schön zu schaffen gemacht, auch mit den Bremsen gab´s Troubles", so der schwedische Veteran. "Schade, heute hatten auch etliche andere Fahrer Probleme, wir hätten davon profitieren können."

Armin Schwarz, auf Rang neun nun bestplatzierter Hyundai-Pilot: "Die Bedingungen heute Nachmittag waren absolut schrecklich. Ich bin sehr vorsichtig gefahren, die Straßen hier haben mich an Kenia erinnert."

Die Österreicher: Stohl 10., Harrach Gruppe-N-14.

Licht und Schatten bringt die zweite Etappe für die beiden noch in der Wertung verbliebenen Österreicher: Manfred Stohl kämpft sich auf Rang zehn nach vor, Beppo Harrach verliert durch technische Probleme en masse (gebrochene Felge, Motor abgestorben, Antriebswellen-Defekt) mehr als vierzig Minuten, fällt auf den 14. und letzten Platz der Gruppe N zurück.

"Der zweite Tag ist ganz gut gelaufen", kommentiert Stohl im Etappenziel. "Leider haben wir auf den ersten drei Prüfungen eine falsche Reifenwahl getroffen, das hat uns eine Minute gekostet. Die Bedingungen auf SP 12 waren wie bei der Safari-Rallye. Ich habe nichts riskiert, deshalb war die Zeit dort nicht gut."

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Rallye-WM Zypern: 19.04. - 21.04.

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