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Akropolis im Kleinformat

Beim Schotter-Auftakt der WM-Saison werden die Karten neu gemischt - Ford & Subaru fordern WM-Dominator Peugeot heraus. Mit dabei auch Stohl, Mörtl & Harrach.

Bernhard Eder

Hart und staubig: Auf Zypern hat Standfestigkeit oberste Priorität...

Im Jahr 2000 war Zypern als Ersatz für die abgesagte China-Rallye kurzfristig ins WM-Programm aufgenommen worden, heuer gastiert der Rallye-WM-Tross also erst das dritte Mal auf der Mittelmeerinsel. Wie die bisherigen beiden WM-Läufe auf Zypern gezeigt haben, wird die Rallye für Mensch und Material zur unglaublichen Belastung: heiß, staubig, große Steine – eine Kopie der Akropolis-Rallye. Neben konditionsstarken Piloten sind vor allem eine gut funktionierende Motorkühlung, widerstandsfähige Reifen und starke Radaufhängungen gefragt...

Hauptquartier der Zypern-Rallye ist Limassol, an drei Tagen stehen 20 Sonderprüfungen mit 323 SP-Kilometern auf dem Programm – das sind zwei SP´s bzw. 18 SP-Kilometer weniger als im Vorjahr. Zypern zählt zu den langsamsten Events des Jahres: im Jahr 2000 betrug der Schnitt von Sieger Carlos Sainz 64 km/h, Vorjahrs-Triumphator Colin McRae kam auf 66 km/h Schnitt. Die Startnummern werden wohl wieder eine entscheidende Rolle spielen – jene Piloten, die als erste auf die Strecke müssen, haben sicherlich Nachteile.

Neue Chance: Ford und Subaru hoffen, auf Schotter den bislang überlegenen Peugeot-Cracks endlich Paroli bieten zu können...

Nach der Peugeot-Dominanz des ersten Saisonviertels erwartet die Konkurrenz der Löwen schon ganz sehnsüchtig den Startschuss zur Schotter-Saison. Nach dem Auftakt-Klassiker von Monte Carlo, der Winter-Rallye in Schweden und den beiden Asphalt-Events auf Korsika und in Spanien werden die Karten bei der ersten Schotter-Rallye der Saison neu gemischt. Vor allem Ford und Subaru hoffen, auf Zypern Boden auf die in beiden WM-Wertungen klar führenden Franzosen von Peugeot wett zu machen.

Tommi Mäkinen braucht nach den drei Nullnummern, die seinem Auftaktsieg von Monte Carlo folgten, dringend wieder ein Erfolgserlebnis, um in der WM nicht schon vorzeitig entscheidend an Boden zu verlieren. Ford-Ass Colin McRae wird aufgrund seines lädierten Fingers wohl noch immer leicht gehandicapt sein, Teamkollege Carlos Sainz kann wieder mit seinem gewohnten Co. Luis Moya an den Start gehen.

Ford und Subaru dürfen sich jedenfalls – wie übrigens auch Mitsubishi und Skoda - gute Chancen ausrechnen, auf Schotter wesentlich bessere Figur zu machen als bei den letzten Asphalt Rallyes. Hyundai bringt sein neues WRC erstmals auf Schotter zum Einsatz, das Citroen-Werksteam glänzt durch Abwesenheit.

Peugeot: Die WM-Dominatoren der bisherigen Saison zählen auch auf Zypern wieder zu den heißen Sieganwärtern...

Ford hin, Subaru her - man kann es drehen und wenden, wie man will: Peugeot zählt auch auf Schotter zu den heißen Sieganwärtern. Zu überlegen haben sich die Löwen bei den letzten WM-Läufen präsentiert, und schließlich hat man ja in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen, dass das 206er WRC auch auf Schotter ein sehr gutes Auto ist. Im Vorjahr lag Marcus Grönholm auf Zypern an dritter Stelle, als ihn eine defekte Benzinpumpe auf der letzten Etappe zur Aufgabe zwang.

Stark zu beachten wird sicherlich Richard Burns sein: der Weltmeister hat zuletzt bei der Catalunya gezeigt, dass er sich bereits vollständig an sein neues Dienstauto gewöhnt hat. Und auf Schotter fühlt sich der Engländer bekanntlich noch um einiges wohler als auf Asphalt. Nicht umsonst wird Burns bei der englischen Buchmacher-Koryphäe William Hill als 11:4-Favorit gehandelt, noch vor Marcus Grönholm, Colin McRae, Carlos Sainz und Tommi Mäkinen (alle 4:1).

Die Österreicher: Stohl fühlt sich auf Schotter wohl, Mörtl und Harrach wollen Erfahrung sammeln...

Noch ein Wort zu den Österreichern: Rot-weiß-rot ist auf der Mittelmeerinsel diesmal stark vertreten. Auf WRC-Ebene dürfen sich die Fans auf das Duell Manfred Stohl (Ford Focus WRC) vs. Achim Mörtl (Peugeot 206 WRC) freuen, in der Gruppe N absolviert Beppo Harrach im Mitsubishi Lancer Evo VI seinen zweiten WM-Einsatz.

Am meisten darf man sich, was dieses Trio betrifft, sicherlich von Manfred Stohl erwarten - der Wiener fühlt sich auf Schotter pudelwohl, Zypern zählt zu seinen absoluten Lieblings-Events. In der ÖM hat Manfred zuletzt gezeigt, dass er das Focus WRC schon bestens im Griff hat.

Achim Mörtl ist auf Schotter sicher noch nicht so stark einzuschätzen wie auf Asphalt, der Kärntner wird sein Hauptaugenmerk wohl darauf legen, Erfahrung zu sammeln und die Rallye ohne gröbere Probleme zu beenden. Ähnliches gilt für Beppo Harrach, für den Schotter (mit Ausnahme des Harrach-Sprints) überhaupt zum Großteil Neuland bedeutet...

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Rallye-WM Zypern: 19.-21.04.2002

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