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IRC: Barum-Rallye

Jan Kopecky erfreut die tschechischen Rallyefans

Ein Tscheche dominiert im tschechischen Werksauto die tschechische Kultrallye: Skoda-Pilot Kopecky führt vor Loix und Meeke. Wittmann nur noch 26.

Michael Noir Trawniczek

Harte, schwierige, tückische Prüfungen und am Schluss auch noch sintflutartiger Regen – die Teilnehmer der Barum-Rallye wurden an diesem Samstag nicht geschont. Einer von ihnen war jedoch so etwas wie der Fels in der Brandung, für die tschechischen Rallyefans war das quasi der Optimalfall, denn der erste Tag der Rallye rund um die Kleinstadt Zlin wurde vom Lokalmatador Jan Kopecky im tschechischen Nationalauto Skoda Fabia Super 2000 dominiert.

„Es ist so schnell, du kannst keine Sekunde lang denken, dass du auch nur ein bisschen langsamer machen kannst – denn es fahren alle am Limit“, gab Kopecky zu Protokoll. Nach neun von 15 Sonderprüfungen führt er etwas mehr als eine Minute vor dem Vorjahrssieger Freddy Loix (Peugeot 207 Super 2000) und dem IRC-Tabellenleader Kris Meeke, der nur 8,4 Sekunden hinter seinem Markenkollegen zurück liegt.

Juho Hänninen, der zweite Skoda-Werkspilot, der am Freitagabend die Superspecial durch Zlin für sich entscheiden konnte, rutschte gleich auf der ersten Samstagsprüfung auf Rang drei ab, auf SP 3 war er nur noch auf Platz fünf zu finden. Am Ende der ersten Etappe liegt der Finne mit einem Rückstand von 1:29 Minuten auf Rang vier.

Weitere 12,9 Sekunden dahinter findet man den dreimaligen Barum-Sieger Roman Kresta, der einen Peugeot 207 S2000 steuert. 28,5 Sekunden hinter dem früheren WRC-Piloten belegt der bereits feststehende Juniorenweltmeister Martin Prokop Platz sechs, der Tscheche pilotiert als Gastfahrer den BFGoodrich-Peugeot.

Mit einem „Respektsabstand“ von einer halben Minute liegt Evgeny Novikov hinter Prokop. Der 18-jährige Russe, sonst als Citroen Junior in der WRC unterwegs, liegt auf Rang sieben, er fährt bereits mit dem neuen Co-Piloten Stephane Prevot. Auf Rang acht der nunmehr bestplatzierte Abarth Grande Punto S2000-Pilot, Luca Rossetti. Dahinter, auf dem „verflixten“ neunten Platz liegt mit dem Tschechen Vaclav Pech der beste Pilot eines herkömmlichen Mitsubishi Lancer Evo-Boliden.

Die ersten Opfer

Die harte Rallye forderte bald ihre ersten Opfer: Schon am Freitagabend musste Proton die beiden Satria Neo S2000 verladen – ein Softwarefehler löste bei Bryan Bouffier gleich beim Shakedown einen Motorschaden aus, auch Guy Wilks kam nicht viel weiter, für ihn war auf der Superspecial Schluss.

Am Samstag, auf SP 4 musste der bis dahin zweitplatzierte Nicolas Vouilloz aufgeben, als sein Peugeot Feuer fing. Auf SP 8 flog Giandomenico Basso von der Strecke - der Crash war so heftig, dass die Prüfung neutralisiert werden musste. Glücklicherweise entstieg die Crew dem zerstörten Abarth Grande Punto S2000 unverletzt. Auf SP 9 kam dann der prognostizierte Regen, der zuvor nur in Tröpfchenform auftauchte, dafür kam er umso heftiger.

Wittmann von Reifenschaden zurück geworfen

Schwierig gestaltete sich die Rallye zunächst auch für Franz Wittmann und Bernhard Ettel – der Mitsubishi Lancer Evo 9 verlor gleich am Freitagabend Leistung, was rund 50 Sekunden kosteter. Am Samstag jedoch konnte Wittmann auf SP 2 gleich einmal die schnellste Zeit eines Nicht-S2000 markieren, noch vor dem tschechischen Nationalhelden Vaclav Pech, der die Rallye wie seine Westentasche kennt. „Mit dieser Zeit war ich sehr zufrieden. Es war eine Art Selbstbestätigung, dass ich vom Speed her mithalten kann“, erklärte Wittmann erfreut.

Auf den folgenden Prüfungen 3 und 4 musste sich Wittmann in der „Evo-Wertung“ lediglich Pech geschlagen geben. Auf SP 5 blieb er nur 4,3 Sekunden hinter ihm, auf SP 6 war Wittmann erneut zweitschnellster Mitsubishi-Pilot. So konnte das österreichische Duo bereits wieder auf den 13. Gesamtrang vorrücken…

Auf SP 7 jedoch ereilte Wittmann ein Reifenschaden sowie eine Beschädigung der Differentialpumpe, was ihn mehr als vier Minuten kostete. SP 8 wurde wie erwähnt neutralisiert, auf SP 9 konnte Wittmann aufgrund der beschädigten Pumpe nur Platz 27 belegen. In der Gesamtwertung rutschten Wittmann und Ettel wegen der technischen Probleme auf Rang 26 ab.

Franz Wittmann erklärte: "Nach einigen Kilometern schmierte der Wagen hinten links weg. Ich vermutete einen schleichenden Reifenschaden und entschloss mich weiterzufahren. Dann aber war die Luft gänzlich draußen, wobei die Differentialpumpe beschädigt wurde. Ich musste dann trotzdem auf der Prüfung anhalten, um den Reifen zu wechseln. Dabei haben wir mehr als vier Minuten verloren. Das war sehr ärgerlich, da ich mit der heutigen Leistung sehr zufrieden war. Leider habe ich durch die Beschädigung der Pumpe dann auch auf der letzten Prüfung, die bei wolkenbruchartigem Regen gefahren wurde, wieder wertvolle Zeit verloren."

Wittmann bleibt zuversichtlich gestimmt: "Ich hoffe, man kann den Schaden im Service wieder ganz beheben. Damit werde ich morgen versuchen, wieder einige Plätze in der Gesamtwertung aufzuholen und einige Spitzenzeiten als Nicht S2000 Auto zu erreichen."

Die weiteren Österreicher: Eugen Friedl liegt im betagten Mitsubishi Lancer Evo 6 auf Gesamtrang 48, Michael Hofer belegt in seinem Suzuki Swift Sport Platz 65.

Am Sonntag sind noch rund 100 Wertungskilometer zu absolvieren, zwei Mal werden drei Prüfungen zu aufgerundet 29, 12 und 8 Kilometern unter die Räder genommen. SP 10 „Trojek“ startet um 8.48 Uhr.

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