
Rallye-WM: Irland | 30.01.2009
Die alte Hackordnung ist wieder hergestellt
Es kann nur einen geben – Loeb dominiert wie eh und je. Sordo liegt 44 Sekunden zurück, Hirvonen über eine Minute. Aava fiel nach Abflug aus. UPDATE: SP 7 und 8 wurden abgesagt.
Michael Noir Trawniczek
Am Nachmittag, bei der zweiten Durchfahrt der Prüfungen 1 bis 3, haben sämtliche Piloten den Winterreifen gewählt – der Regen wurde schwächer, dennoch gab es immer wieder Niederschläge.
Sébastien Loeb, der am Vormittag noch unter der falschen Reifenwahl gelitten hatte, konnte auf den Prüfungen 4 bis 6 sämtliche Bestzeiten markieren und damit klar die Führung übernehmen.
Loeb erklärte: „Am Vormittag hatten wir die falschen Reifen, da konnte ich nur von der Strecke fliegen und das wollte ich nicht, weshalb ich keine Risiken auf mich nahm. Jetzt, mit den Winterreifen, passt es - jetzt konnte ich attackieren!“
Der nach dem Vormittag führende Urmo Aava fiel sukzessive zurück, auf SP 6 musste der neue Stobart Ford-Pilot auch noch einen Abflug hinnehmen. Ob er die Rallye am Samstag fortsetzen kann, ist noch nicht bekannt.
Auf Platz 2 liegt Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen. Auch er war mit den Nachmittagsprüfungen zufrieden: „Es ging mir viel besser als am Vormittag – ich habe ein gutes Gefühl mit den Reifen.“ Sordo liegt nach SP 6 exakt 44,4 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Loeb zurück.
Unzufrieden war Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen, der als Dritter bereits über eine Minute zurückliegt: „Wir wollten eigentlich Sordo angreifen, aber ich habe auf einer Abzweigung beinahe den Motor abgewürgt und es läuft nicht optimal – doch wir werden weiterkämpfen.“
Stobart Ford-Pilot Henning Solberg belegt zwar Rang vier, weist jedoch bereits einen Rückstand von mehr als drei Minuten auf. Der Norweger klagte über Getriebeprobleme auf den Prüfungen 5 und 6. „Wie schon am Vormittag“, schüttelte er den Kopf.
Auf Rang fünf liegt Citroen Junior-Pilot Conrad Rautenbach – doch nur 4,9 Sekunden hinter ihm belegt sein Teamkollege Sébastien Ogier Rang sechs. Der Sieger der IRC-Rallye in Monte Carlo erklärte: „Am Nachmittag lief es besser, aber am Vormittag bin ich zu vorsichtig gefahren.“
Chris Atkinson belegt bei seinem Citroen Junior-Einstand Rang sieben – der Australier konnte zunächst gute Zeiten liefern, doch auf SP 6 fuhr er mit einem schwer beschädigten C4 ins Ziel. Betroffen waren die Beifahrerseite sowie der rechte vordere Stoßdämpfer – dazu kam noch ein Reifenschaden. Atkinson klärte auf: „Wir hatten Aquaplaning und daraufhin einen heftigen Dreher.“ Jetzt muss es Atkinson mit dem beleidigten Boliden noch ins Service schaffen.
Update: Am Abend standen ursprünglichnoch die 24,7 km lange SP 7 „Murley“ sowie die 14,7 km lange SP 8 „Fardross“ auf dem Programm. Wegen der überfluteten Straßen wurden diese Prüfungen jedoch abgesagt.