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Hirvonen mit Rang Drei in die neue Saison

Nach starkem Auftakt: Jari-Matti Latvala von Unfall zurückgeworfen. Begeisternde Vorstellung der privat eingesetzten Ford Focus RS.

Buchstäblich ins Wasser gefallen: Auf der irischen Insel stand der Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft 2009 im Zeichen heftiger Regenfälle. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen bewahrten Mikko Hirvonen und Co-Pilot Jarmo Lehtinen kühlen Kopf und brachten nach 17 Wertungsprüfungen über 327,28 Kilometer einen ungefährdeten dritten Rang ins Ziel.

Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Beifahrer Miikka Anttila hatten die Asphalt-Rallye, die erst zum zweiten Mal Bestandteil des WM-Kalender ist, am Steuer ihres Ford Focus RS WRC 08 sogar mit einer Bestzeit eröffnet. Dabei griff das mit 23 Jahren noch vergleichsweise junge Nachwuchstalent zu einem cleveren Trick: Angesichts der zahlreichen tiefen Pfützen auf den superschnellen, einspurigen und von zahlreichen Sprungkuppen gesäumten Pfaden ließ er – ebenso wie Hirvonen – die optional von Partner Pirelli angebotenen Winterpneus statt der ursprünglich vorgesehenen Asphaltreifen aufziehen. Eine Wahl, der sich bis zum Beginn der etwas sonnigeren und trockeneren Sonntags-Etappe dann auch die übrigen Fahrer anschlossen.

Auf WP 2, der 15,01 Kilometer langen „Cavan 1“, traf Latvala jedoch einen Stein und musste seinen Turbo-Allradler mit beschädigtem Fahrwerk vorerst abstellen. Mit zusätzlichen 20 Strafminuten im Gepäck griff der Finne ab Samstagmorgen wieder ins Geschehen ein und kämpfte sich noch vom 25. Rang auf Position 14 zurück – und rettete dem Team BP Ford Abu Dhabi zwei wichtige Punkte für die Markenwertung.

Mikko Hirvonen startete als Viertplatzierter in die zweite Schleife des Freitags und setzte den vor ihm liegenden Dani Sordo unter Druck, bis ihn ein Defekt an der Servolenkung zurückwarf. „Schade – ohne dieses Problem hätte ich Dani attackieren können“, bilanzierte der 28-Jährige, der fünf der sechs Bestzeiten seines Teams setzte, im Ziel. „Aber ich bin mit diesem Ergebnis nicht unzufrieden. Die Rallye Irland ist bei weitem die schwierigere von den beiden Asphalt-Läufen, die in diesem Jahr auf unserem Plan stehen. Die sechs Punkte, die ich für den dritten Rang bekomme, gehen von daher in Ordnung – auch wenn mehr möglich gewesen wäre. Aber die Streckenverhältnisse hier mit dem vielen Wasser, das an den ersten beiden Tagen auf den Straßen stand, machten uns sehr zu schaffen. Am heutigen Sonntag ging es etwas weniger nass zu, dafür war es aber umso schlammiger und rutschiger.“

„Mein Wochenende entpuppte sich als ein einziges Auf und Ab“, resümmierte Latvala auf der Zielrampe im Rallye-Zentrum Sligo. „Wir hätten hier mehr Punkte für das Team erringen können als jene zwei, die wir schlussendlich beigesteuert haben. Aber passiert ist passiert. Ich ziehe meine Lehren daraus und werde beim nächsten Mal, wenn ich eine Rallye anführe, nicht ganz so euphorisch reagieren. Nach meinem Abflug wollte ich nur noch das Auto ins Ziel bringen – bei diesen schwierigen Straßenbedingungen ist es jedoch gar nicht so einfach, dabei das rechte Gefühl fürs Auto zu entwickeln.“

Grund zur Freude hatte Khalid Al Qassimi im dritten Ford Focus RS WRC des Teams BP Ford Abu Dhabi: Trotz eines Baumkontakts auf der ersten Etappe fuhr er als Achtplatzierter seinen ersten WM-Punkt ein. Starke Vorstellungen lieferten auch die Fahrer privat eingesetzter Ford Focus RS-World Rally Cars ab: Henning Solberg setzte sich auf Rang vier gegen Chris Atkinson durch, Matthew Wilson wurde Siebter. Urmo Aava – Neuzugang im Team Stobart VK M-Sport – ließ speziell am Freitag mit Topzeiten aufhorchen, verteidigte nach WP 3 und 4 sogar die Führung, bis er auf der sechsten Prüfung nach einem Ausflug in einen Graben zurückfiel.

„Sowohl Mikko Hirvonen als auch Jari-Matti Latvala konnten auf diesen Asphalt-Strecken, die sie nicht besonders mögen, Bestzeiten setzen“, fasst Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP Ford Abu Dhabi, zusammen. Ford Europa Motorsport-Direktor Mark Deans ergänzt: „Bei dieser Rallye ging es für uns darum, so viele Markenpunkte wie möglich mitzunehmen – wohlwissend, dass wir hier die Stärken unserer Fahrer noch nicht ausspielen können. Als nächstes steht die Winter-Veranstaltung in Norwegen auf dem Programm. Ich bin mir sicher, dass wir dort die Situation umdrehen werden. Und mit fünf Ford Focus RS unter den ersten Zehn haben wir die Schnelligkeit, die Stärke und die Zuverlässigkeit unseres Fahrzeugs deutlich unter Beweis gestellt.“

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