
ARC: Leiben-Rallye | 13.10.2011
Alle vier im Ziel
Der MSRR Neulengbach konnte mit vier gestarteten Schützlingen bei einer Leiben Rallye mit hoher Ausfallsquote 100 Prozent Zielankunft verbuchen.
Als erstes auf der Ergebnisliste ist der 27jährige Michelhausner Dominik Riedmayer zu finden. Er feiert sein bisher bestes Gesamtergebnis mit Piloten Martin Zellhofer im Suzuki Swift S1600: Platz 4 gesamt, Klassensieg und bester Vorderradler!
Bei hochsommerlichen Temperaturen wurde mit Martin Zellhofer - dem Staatsmeister der Gruppe N im Jahre 2004 - die Herbstrallye in Angriff genommen.
Die Wetterbedingungen sollten dem Team Zellhofer/Riedmayer für diesen Lauf zur Austrian Rallye Challenge in die Hände spielen, nach der Streckenbesichtigung wurde klar, dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde.
Inmitten einer Evo-Armada versuchten „Max“ und Dominik, soweit wie möglich im Gesamtklassement vor zu fahren.
Der Bolide, der nur 1 Woche zuvor bei der ARBÖ Rallye Feuer fing, wurde wieder perfekt vorbereitet, lief wie ein Uhrwerk und machte nicht die geringsten Probleme.
Ohne einen einzigen Zwischenfall oder einem „aha-Erlebnis“ wurde die Rallye zu Ende gefahren. Am Ende der 106 Sonderprüfungskilometer fanden sich Zellhofer/Riedmayer auf dem hervorragenden 4. Gesamtrang mit 31,5 Sekunden Rückstand auf Platz 3. Gleichzeitig bedeutet dies bester unter den Boliden mit 2 Rad Antrieb inmitten der bärenstarken Evos. Der zweitbeste Nicht-Allradler hat sich erst auf Platz 10 im Endergebnis eingetragen.
Pilot Martin Zellhofer: „Es wäre noch mehr möglich gewesen. Leider sind viele Sonderprüfungen bergauf gestartet worden, was gegenüber den allradgetriebenen Mitstreitern einen erheblichen Nachteil mit sich brachte. Bei einigen Vollgas-Passagen fuhren wir im sechsten Gang und im Drehzahlbegrenzer, auch dort nahmen uns die Mitsubishis wertvolle Zeit ab, die dort einiges mehr auf dem Tacho verbuchen konnten.“
Copilot Dominik Riedmayer: „Es war eine verdammt schwierige und gefinkelte Rallye. Von den 77 gestarteten Teams haben nur 46 das Ziel erreicht. Natürlich wären Max und ich gerne gesamt dritter geworden, aber unter den vorhandenen Umständen ist das trotzdem ein sehr gutes Ergebnis. Obwohl ich bereits zum dritten Mal unter Wettbewerbsbedingungen in diesem Werksauto sitze, ist es trotzdem einmal mehr ein unbeschreibliches Erlebnis gewesen! Mein extra angereister Fanbus war noch das „i-Tüpfelchen“ für dieses perfekte Wochenende!“
Auf Gesamtplatz 25 ist Julia Baier zu finden. Mit Pilot Reinhard Narnhofer und dem Mazda 323 BG 4WD Turbo wurde bei der ersten gemeinsamen Rallye zum Abschluss der Rallye erfolgreich die Zielrampe in Angriff genommen. Das Zusammenspiel zwischen beiden klappte ab der ersten SP perfekt und so konnte man auch von Anfang an mit konstanten Zeiten im Mittelfeld überzeugen.
Trotz kleiner technischer Defekte (gerissener Servoriemen und eine halbe SP ohne Servolenkung, kurzzeitiger Ladedruckverlust und rutschender Kupplung) wurde das Team mit jeder SP schneller. Das gemeinsam gesteckte Ziel die Rallye als bester Mazda zu beenden wurde ebenfalls erreicht.
„Wir haben von Anfang an sehr gut harmoniert und glücklicherweise hat es auch unser Auto gut mit uns gemeint und bis auf einige Kleinigkeiten waren keine Reparaturen notwendig. Die Serienkomponenten rund um Motor, Getriebe und Bremsen sind doch Schwachpunkte. Die Rallye hat uns richtig Spaß gemacht und die Freude über die Zielankunft und Platz 25 im Endergebnis war sehr groß.“
Peter Matasovic, der vor kurzem dem Motorsportclub aus dem Wienerwald beigetreten ist, beendete auf Platz 29 die Leiben Rallye. Auch er fühlte sich bei den sommerlichen Bedingungen sehr wohl. Er berichtet: „Um 8.03 Uhr startete ich mit meiner neuen Copilotin Gabi Ölsinger zur ersten Sonderprüfung. Auf SP 2 hatten wir einen kleinen Ausrutscher und trafen einen Baum frontal. Wir dachten, dass die Rallye hier zu Ende ist, aber unser Golf ist hart im Nehmen und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Im Service hatten wir den Schaden besichtigt und eine Notreparatur durchgeführt. Wir konnten im weiteren Verlauf der Rallye unseren Zeitrückstand wieder aufholen und gewannen sogar noch unsere Klasse, wurden zweite im Historic Pokal und Gesamt Historic konnten wir den guten fünften Platz belegen. Es war eine sehr schöne, wenn auch ereignisreiche Rallye. Die Vorbereitungen für die Waldviertel Rallye laufen auf Hochtouren, um am letzten Oktober Wochenende die Rallyesaison ausklingen zu lassen.“
Anja Blazek erlebte eine turbulente erste Rallye hinter dem Steuer des angemieteten Ford Fiesta. Mit Klaus Ostermann auf dem Sozius startete sie schwer motiviert in ihre erste SP. Es kam wie es kommen musste und Anja rutschte bei einem Linksabzweig – der übrigens vielen anderen Teilnehmern auch zum Verhängnis wurde - mit der Beifahrerseite in eine Mauer und der Fiesta wurde ein wenig kaltverformt.
Der Rest der SP wurde in einem etwas ruhigeren Tempo zu Ende gefahren. Vor der zweiten Sonderprüfung wurden die beiden erneut auf die Probe gestellt und mussten einen defekten Reifen gegen einen neuen, nicht optimalen Reifen wechseln. Auf der folgenden SP reduzierte Anja das Tempo unter dem Motto „das Ziel ist das Ziel“.
Nach dem ersten Service starteten Blazek/Ostermann in die dritte SP, bei der sie bis kurz vor dem Ziel sehr gut unterwegs waren, ehe der Defektteufel erneut zuschlug. Ab diesem Zeitpunkt standen bis zum nächsten Service nur noch die ersten beiden Gänge zur Verfügung.
Nach der langen Mittagspause startete das Team wieder voll motiviert durch, wobei Anja nicht genau wusste wie der Fiesta auf Schotter zu fahren ist. Anja fühlte sich von SP zu SP wohler im Fiesta, was sich auch auf die gefahrenen Zeiten niederschlug.
„Auf der letzten SP haben wir uns - wie bereits den ganzen Tag - wieder an das vor uns gestartete Team herangepirscht, wobei wir auf Schotter sehr schlechte Sicht hatten. Natürlich ist da noch viel mehr möglich, aber wenn man ein Auto nicht kennt und die 1. Rallye im Ziel beenden möchte wird man sicher nicht alles riskieren“ gab Anja nach der Rallye zu Protokoll.
Zum Schluss musste sich das Team mit dem 36. Gesamtrang und Platz 2 in der Klasse N 8 zufrieden geben, wobei der Sieger der Klasse nur rund 1,5 Minuten Vorsprung hatte. Bedenkt man die Umstände, dass dieser über weit mehr Leistung und Erfahrung verfügt und Anja die erste Rallye hinter dem Volant bestritt und gleich mit vielen Problemen kämpfen musste, lieferten Blazek/Ostermann ein sehr respektable Leistung ab.
„Natürlich sind wir froh über den zweiten Platz und gratulieren recht herzlich zu seinem Klassensieg! Wir möchten uns auf diesem Wege noch beim Team Rallye Abst rund um Martin Kalteis, Grabner Motorsport und GP Racing für die tolle Unterstützung bedanken“ strahlt Anja mit der sommerlichen Sonne um die Wette. Grund zur Freude bereitet zusätzlich die Tatsache, dass Anja Blazek im Gesamtklassement 10 Konkurrenten bei Ihrem ersten Antritt als Fahrerin hinter sich lassen konnte.
Viel zu erzählen gibt es also bei den kommenden Clubabenden, die jeden ersten Mittwoch im Monat um 20 Uhr im Gasthaus Schmankerl in Neulengbach stattfinden. Interessierte Benzinbrüder und -schwestern sind dazu herzlich eingeladen.