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ERC: Kroatien-Rallye

Sensationelle Aigner-Festspiele am Freitagvormittag

Nach zwei Bestzeiten konnte Aigner auch auf der trockenen SP 4 mit Platz zwei glänzen, er führt 10,2s vor Kopecky. Hermann Neubauer mit Technikdefekt out.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl/www.motorline.cc

Was für ein Freitagvormittag bei der Kroatien-Rallye! Es war die große Stunde des Andi Aigner, der sich vor dem Start der SP 2 für die harte Reifenmischung entschieden hatte und in der Folge auf den verregneten Prüfungen SP 2 und SP 3 (nur im Ziel trockene Fahrbahn) jeweils eine sensationelle Bestzeit markieren konnte. Auf der im strömenden Regen abgehaltenen SP 2 war der Stohl Racing-Subaru Impreza WRX STI R4-Pilot fast eine halbe Minute schneller als ERC-Tabellenleader Jan Kopecky im Werks-Skoda Fabia S2000…

Vor dem Mittagsservice war noch die rund 30 Kilometer lange SP 4 „Brest“ zu absolvieren, der Regen hatte sich bis auf wenige Tropfen verflüchtigt, die Strecke war zu einem großen Teil trocken, wenngleich es nasse Stellen gab. Die SP wurde etwas später in Angriff genommen, weil es auf der Verbindungsetappe in einem Tunnel einen Verkehrsunfall gab.

Jetzt konnte sich Kopecky durchsetzen und die Bestzeit markieren – doch Andi Aigner glänzte auch bei großteils trockenen Verhältnissen mit der zweitschnellsten Zeit, ließ damit abermals zahlreiche S2000-Piloten hinter sich.

So gehen Aigner und seine Co-Pilotin Barbara Watzl als Führende in die Mittagspause – mit einem Vorsprung von 10,5 Sekunden auf den auf Platz zwei vorgerückten Jan Kopecky, der erklärte, es sei auf SP 4 schwierig gewesen, die nassen Stellen zu erkennen.

Andi Aigner erklärte im Ziel der SP 4: „So weit lief es ganz gut. Ich habe keinerlei Risiken auf mich genommen und ich bin überrascht, dass unsere SP-zeiten so gut sind. Auf der letzten Prüfung haben die Bremsen ein wenig nachgelassen und wir mussten viel früher als die S2000-Autos bremsen.“

Mit seiner Performance zeigt der PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 wieder einmal sein Ausnahmetalent, auch die britischen Kollegen von Autosport zollen der Leistung Aigners Respekt und titeln: „Andreas Aigner takes shock lead“.

Aigners Ziel ist der Sieg im Production Cup, wo er 14,7 Sekunden vor Hermann Gassner junior (Mitsubishi Evo X R4) die Wertung anführt.

Mit den 14,7 Sekunden Gesamtrückstand reicht es für Gassner junior, der mit der Österreicherin Ursula Mayerhofer auf dem „heißen Sitz“ unterwegs ist, auch zum dritten Gesamtrang – einer der Gründe für die Stärke der Gruppe N-Boliden sind die langen Vollgaspassagen auf den Prüfungen, welche den Turbomotoren entgegenkommen.

Das Führungstrio Aigner-Kopecky-Gassner junior konnte sich absetzen - der vierplatzierte Bernd Casier (Co-Pilot Peter Tsojen/Skoda Fabia S2000) weist bereits mehr als eine Minute Rückstand auf.

Baumschlager Rallye Racing-Pilot Henk Lategan konnte mit der viertschnellsten Zeit auf SP 4 auf Gesamtrang fünf vorrücken, der Südafrikaner erklärte: „Für die vierte Prüfung waren unsere Reifen etwas zu weich, bei der Hälfte haben wir ziemlich zu rutschen begonnen – ich bin froh, dass wir es ins Ziel geschafft haben.“

Hinter Lategan belegt Aleks Humar im Renault Clio R3 den sechsten Gesamtrang, der mit der sechstschnellsten Zeit auf SP 4 zugleich die Führung in der 2WD-Wertung übernehmen konnte.

Pech hatte Wurmbrand Racing-Pilot Sebastien Barbu, der auf der ersten SP noch mit der drittschnellsten Zeit glänzen konnte – dank der Entscheidung von Teamchef Manuel Wurmbrand, Regenreifen aufzuziehen…

Genau die wurden ihm jedoch auf der trockenen SP 4 zum Verhängnis: „Unser Wagenheber ist gebrochen – wir haben zwei Trockenreifen dabei, doch wir konnten die Reifen nicht wechseln.“

So kam der Bulgarier mit malträtierten, qualmenden Regenpneus ins Ziel der SP 4, mit rund 1,5 Minuten Rückstand. Im Gesamtklassement rutschte der Wurmbrand-Pilot auf Rang zehn ab, in der 2WD belegt er hinter Vilian Prodan (Citroen C2 R2 Max) Platz drei, mit 37,3 Sekunden Rückstand auf den führenden Aleks Humar.

Zoltan Bessenyey, der Tabellenleader der 2WD, belegt in seinem Honda Civic Type R rund eine halbe Minute hinter Sebastien Barbu Platz vier der 2WD.

Pech hatte Hermann Neubauer, der Salzburger wurde auf SP 4 unschön aus seiner Fahrt herausgerissen, als an seinem Suzuki Swift S1600 plötzlich alle vier Radbolzen rissen und er somit aufgeben musste. Das Team rätselt noch, wie das passieren konnte. Für ihn, der auf der ersten SP schneller als Jan Kopecky fahren konnte, ist damit zumindest die erste Etappe der Kroatien-Rallye beendet. Ob er am Samstag die Fahrt unter „Rally2“-Reglement fortsetzen wird, konnte Hermann Neubauer gegenüber motorline.cc noch nicht bestätigen.

Am Nachmittag werden die drei Vormittagsprüfungen ab 15.38 Uhr ein zweites Mal gefahren.

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