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ERC: Kroatien-Rallye

Kopecky siegt – Aigner mit Sensationsleistung

Der neue Europameister Jan Kopecky gewinnt vor dem Sieger des Production Cups, Andi Aigner und dem Duo Gassner junior/Ursula Mayerhofer.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: ERC

Am Samstagnachmittag sah es danach aus, dass beim Finale der Kroatien-Rallye noch einmal heftiger Regen für turbulente Bedingungen sorgen könnte.

Sieger Jan Kopecky hatte auf der zweiten Durchfahrt der verregneten „Butoniga“-Prüfung prompt seinen heiklen Moment, als er im Dorf mit einem Rad seines Skoda Fabia S2000 gegen eine Mauer schlug. Doch der Tscheche hatte Glück - der Anprall hatte keine Folgewirkungen. Fortan dürfte der frischgebackene Europameister wieder vorsichtiger gefahren sein, wenngleich er mit Ausnahme der abschließenden Zuschauerprüfung sämtliche Bestzeiten für sich in Anspruch nahm.

Am Ende konnte Jan Kopecky seinen ERC-Titel gebührend mit einem Sieg feiern und zog naturgemäß eine positive Bilanz: „Es war ein wunderschönes Wochenende, aber auch die gesamte Saison lief bereits gut. Ich möchte mich bei allen im Team bedanken.“

Spannend gestaltete sich das Duell um den zweiten Gesamtrang und zugleich um den Sieg im Production Cup, schließlich konnten sich Hermann Gassner junior und seine österreichische Co-Pilotin Ursula Mayerhofer am Vormittag bis auf 0,7 Sekunden an Andi Aigner und Barbara Watzl heranzoomen.

Entscheidend war an diesem Nachmittag die Reifenwahl: Mitsubishi Lancer Evo X R4-Pilot Gassner junior setzte auf Trockenheit, Aigner auf Regen, der Stohl Racing Subaru Impreza WRX STI R4-Pilot wählte die softe Reifenmischung.

Auf der verregneten „Butoniga“-Prüfung verlor Gassner dann auch prompt an die zehn Sekunden auf Aigner, der hinter Kopecky die formidable zweitschnellste Zeit markieren konnte.

Auf der schlammigen, rutschigen „Buzet“-Prüfung büßte Gassner weitere zwölf Sekunden ein. Auch wenn der Bayer auf der rund 30 Kilometer langen „Salteria“-SP den Vorteil einer trockenen Fahrbahn innehatte, konnte er Aigner lediglich 9,4 Sekunden abknöpfen, sodass Aigner vor der Zuschauerprüfung auf einen Vorsprung von 13,8 Sekunden zählen konnte, am Ende wurden daraus 14,2 Sekunden.

Aigner erklärte: „Ich habe es auf der langen Prüfung ruhig angehen lassen – denn es wurde viel gecuttet und es gab viele Steine auf der Strecke. Ich habe versucht, meine weichen Reifen für die lange Prüfung zu schonen, was funktioniert hat.“

Als der formidable zweite Gesamtrang und der angestrebte Sieg im Production Cup in „trockenen Tüchern“ war, erklärte ein überglücklicher Andi Aigner: „Ein sehr gutes Wochenende, es war ein spannendes Duell gegen Hermann, ich freue mich sehr über den zweiten Platz und den Sieg im Production Cup. Und schon in zwei Wochen fahren wir bei der Sanremo-Rallye." Dorthin kommt Aigner nun als neuer Leader im Production Cup…

Hermann Gassner junior konnte sich am Ende auch über den dritten Gesamtrang und Platz zwei im Production Cup freuen: „Wir haben auf den ersten beiden Prüfungen zu viel Zeit verloren- da haben wir einfach die falsche Reifenwahl getroffen. Aber wer hätte gedacht, das wir hier um einen Podiumsplatz kämpfen würden?“

Peter Tsojen und Bernd Casier, die sich am Steuer ihres Skoda Fabia S2000 abgewechselt haben, belegten Platz vier, Tsojen markierte die Bestzeit auf der abschließenden Zuschauerprüfung.

Auf einem tollen fünften Platz landete Henk Lategan im Baumschlager Rallye Racing Skoda Fabia S2000, der „Asphalt-Lehrling“ konnte auf dem noch recht ungewohnten Terrain zulegen und mehrmals sein großes Talent demonstrieren.

Der Südafrikaner erklärte: „Ich bin wirklich happy mit dem fünften Platz und wir konnten sehr viel Erfahrung auf Asphalt sammeln, bei unterschiedlichsten Bedingungen. Und es hat auch Spaß gemacht.“

Auf Platz sechs landete Andras Hadik aus Ungarn, der im Subaru Impreza WRX STI R4 Platz drei im Production Cup belegen konnte.

Auf Platz sieben beendete der Sieger der 2WD, Aleks Humar im Renault Clio R3 die Rallye. Zoltan Bessenyey, der Tabellenleader der 2WD, belegte in seinem Honda Civic Type R Platz zwei in der Zweiradwertung.

Wurmbrand Racing-Pilot Sebastien Barbu musste am Samstagnachmittag leider seinen Ausfall beklagen, zuvor lag er auf Platz vier der 2WD.

Schon am Freitag musste Pechvogel Hermann Neubauer aufgeben, nachdem sich in einer Highspeedkurve ein Rad seines Suzuki Swift S1600 verflüchtigte, weil aus bislang unerklärlichen Gründen alle vier radbolzen abrissen. Der Salzburger konnte zuvor mit der 2WD-Bestzeit auf der Superspecialprüfung glänzen und auf der Schüttragen-SP am Freitagmorgen sogar schneller als Jan Kopecky fahren.

Ergebnis und ERC-Stand finden Sie im Menü rechts oben.

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