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WRC: Finnland-Rallye

Hyundai: Das Ziel ist das Ziel

Für Hyundai ist die Finnland-Rallye Neuland: Thierry Neuville, Lokalmatador Juho Hänninen und Hayden Paddon wollen in erster Linie das Ziel sehen.

Auf Hyundai wartet am kommenden Wochenende mit der Finnland-Rallye die schnellste Veranstaltung im Kalender. Auf der einen Seite muss die Abstimmung des i20 WRC auf die schnellen Schotterstraßen und für die zahlreichen Sprungkuppen angepasst werden. Auf der anderen Seite müssen die Fahrer Vertrauen zu ihrem Auto haben, um angreifen zu können. Ist die Abstimmung nicht präzise genug und können die Fahrer nicht ans Limit gehen, bleibt viel Zeit auf der Straße liegen und ein Topergebnis wird unmöglich.

Hyundai feierte zuletzt in Polen wieder einen Meilenstein in der noch jungen Geschichte der neuen Motorsportabteilung, die in Alzenau (Deutschland) beheimatet ist. Thierry Neuville eroberte als Dritter seinen zweiten Podestplatz für Hyundai. Dazu sammelten auch Juho Hänninen und Hayden Paddon WM-Punkte. Zum ersten Mal schafften es alle drei Hyundai-Fahrer in die Top 10. Dieses Trio wird auch in Finnland starten.

Neuville und Hänninen absolvierten bereits ihre Testfahrten in der finnischen Region Jämsä. Paddon testete am vergangenen Sonntag. Hyundai macht sich im Vorfeld aber keine Illusionen. Ein Sieg aus eigener Kraft ist in Finnland mehr als unwahrscheinlich. Deshalb steht auch diesmal das Testprogramm im Vordergrund: "Unsere Ziele für Finnland sind - wie immer - viele Daten und Feedback zu sammeln", sagt Teamchef Michel Nandan. "Das bedeutet, dass alle drei Autos ins Ziel kommen sollen."

"Unsere Fahrer verfügen über gute Erfahrung bei dieser Rallye. Juho weiß als Finne genau, was es braucht, um dort erfolgreich zu sein. Thierry wurde im Vorjahr Zweiter und Hayden gewann dort im Jahr 2011 die Gruppe-N-Wertung. Wir testeten Anfang des Monats in Finnland. Deshalb wissen wir, in welche Richtung wir bei der Abstimmung des Autos gehen müssen. In Finnland wird es auch einige Updates geben. Es gibt eine neue Abdichtung beim Zylinderblock." Hyundai nutzt dafür einen erlaubten Joker.

Im Vorjahr saß Neuville noch am Steuer des Ford Fiesta RS WRC des M-Sport Rennstalls. Nun muss er mit einem komplett neuen Auto die schnellen Straßen in Angriff nehmen. "Ich freue mich auf die Finnland-Rallye. Es ist eine besondere Veranstaltung, denn es sind dort immer viele Fans und es gibt die besten Sprünge der gesamten Saison", freut sich der Belgier auf das Spektakel. "Nicolas (Gilsoul, Co-Pilot; Anm. d. Red) und ich wurden im Vorjahr bei unserem zweiten Start dort Zweiter."

"Nach dem guten Ergebnis in Polen hoffen wir, dass wir die gute Arbeit in Finnland fortsetzen können. Das Ziel bleibt für uns wie immer gleich. Wir werden unser Bestes geben, damit wir mit dem i20 WRC das Ziel erreichen und somit dem Team bei der Entwicklung des Autos helfen." Auf den schnellen Straßen können Unfälle immer passieren. Neuville und Hänninen könnten von Zwischenfällen der Konkurrenz profitieren und gute Ergebnisse holen.

Für Hänninen ist Finnland das Highlight der Saison. Er hat in seiner Heimat schon viele Klassensiege gefeiert, allerdings fehlt ihm in der WRC das Topergebnis. "Viele Leute denken, dass der Druck auf meinen Schultern größer ist, weil es meine Heimrallye ist, aber ich habe in meiner Karriere gelernt, dass Stress nicht hilft", gibt sich der 33-Jährige cool. "Im Gegenteil, ich bin noch motivierter, weil ich die Rallye besser als alle anderen Rallyes kenne. Alles ist für mich und Tomi (Tuominen, Co-Pilot; Anm. d. Red.) viel vertrauter."

"Meine erste Finnland-Rallye war im Jahr 2006. Ich hatte dort immer gute Kämpfe und gute Ergebnisse in meinen Klassen. Man muss oft über das Limit gehen, aber es macht viel Spaß und die Prüfungen zu fahren, ist ein Genuss." 2008 gewann Hänninen die PWRC-Klasse mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX. 2010 und 2011 feierte er mit dem Skoda Fabia Super 2000 die Siege in der SWRC-Klasse.

Paddon gewann 2011 mit einem Subaru Impreza WRX STi die PWRC. Allerdings sind die schnellen Straßen mit dem WRC-Boliden eine ganz andere Geschichte. "Es ist gut, dass ich nun in diesem Jahr eine Rallye fahre, die ich schon kenne. Für mich und John (Kennard, Co-Pilot; Anm. d. Red.) ist Finnland fast wie ein zweites Zuhause", meint der Neuseeländer. "Die Straßen sind jenen in meiner Heimat recht ähnlich. Ich genieße schnelle Prüfungen."

"Natürlich wird es für uns eine große Herausforderung sein, denn alle Fahrer werden schnell sein. Die Geschwindigkeiten und das Engagement werden von allen hoch sein. Wir wollen an unsere Fortschritte bei der Polen-Rallye anknüpfen und der Spitze näherkommen." Nach Finnland wird sich Paddon auf die Rallye Australien vorbereiten. Auch Hänninen wird dort fehlen. Stattdessen fahren in Deutschland neben Neuville noch Dani Sordo und Bryan Bouffier.

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