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WRC: Finnland-Rallye

Kann Ogier Latvala noch einholen?

Während Jari-Matti Latvala seine Führung weiter behaupten kann, verdrängt Sebastien Ogier Kris Meeke wieder von Rang zwei. Solberg/Minor auf Platz 11.

Die dritte Etappe der Finnland-Rallye läuft. Insgesamt stehen am vorletzten Tag der Rallye zehn Prüfungen mit einer Gesamtlänge von 130 Kilometern im Plan. An der Spitze bestimmt weiterhin Jari-Matti Latvala (Volkswagen) das Geschehen. Der Finne gewann vier der fünf Vormittagsprüfungen und geht mit einem Vorsprung von 30 Sekunden in die Nachmittagsschleife. "Es läuft gut. Wenn ich dieses Gefühl im Auto habe, dann kommen die Zeiten wie von selbst", strotzt der Local-Hero vor Selbstvertrauen.

Zweiter und damit erster Verfolger Latvalas ist nun wieder Volkswagen-Teamkollege Sebastien Ogier. Der Franzose war am Freitagnachmittag nicht zuletzt aufgrund seiner Startposition (Erster und damit "Straßenfeger" auf den schnellen Schotterpisten) hinter Kris Meeke (Citroen) zurückgefallen. Inzwischen findet Ogier als Drittletzter startend deutlich bessere Verhältnisse vor und war am Vormittag in der Lage, Meeke wieder auf Rang drei zu verdrängen.

An die Pace von Latvala kommt Ogier bisher aber nicht heran: "Es ist kein großes Drama, aber ich finde einfach nicht die richtigen Bremspunkte. 30 Sekunden Rückstand auf Jari-Matti ist eine Menge Holz. Es wäre dumm, in dieser Position wie ein Verrückter anzugreifen." Hat der amtierende Weltmeister und Finnland-Sieger von 2013 seine Hoffnungen auf einen erneuten Triumph etwa schon begraben?

Schrecksekunde für Meeke

Meeke wiederum hatte auf SP17 Glück, seinen Citroen in einer schnellen Bergabpassage nicht aus der Kontrolle zu verlieren. "Beim Bremsen versetzte das Auto nach links und rechts. Es war ein kritischer Moment", atmet der Brite durch. Neben der Veränderung auf den Rängen zwei und drei gibt es nach fünf von zehn Samstagsprüfungen verglichen mit dem Klassement vom Freitagabend nur eine weitere Verschiebung in den Top 10: Juho Hänninen (Hyundai) ist jetzt wieder Achter direkt hinter seinem Teamkollegen Hayden Paddon, aber vor M-Sport-Youngster Elfyn Evans.

Im Kampf um Platz vier hat sich Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen Polo R WRC derweil etwas Luft gegenüber Mads Östberg (Citroen) und Mikko Hirvonen (M-Sport-Ford) verschafft. Hirvonen ließ in der Hoffnung, mit Mikkelsen und Östberg mithalten zu können, das Fahrwerk seines Ford Fiesta RS WRC umbauen.

Mit dem Ergebnis ist der Finne aber nicht zufrieden. "Ich brauche mehr Traktion. Es ist schlimmer als vorher. So sind wir nicht schnell genug", beklagt Hirvonen, während Östberg zu verstehen gibt "nicht ganz perfekt, aber auch nicht weit davon entfernt" unterwegs gewesen zu sein. Auf SP18 erwischte der Norweger einen Stein, erreichte den Service-Park aber ohne großen Zeitverlust. Insgesamt betrachtet drückt Volkswagen der dritten Etappe bisher klar den Stempel auf: Vier der fünf Vormittagsprüfungen endeten mit allen drei Polo R WRC auf den ersten drei Plätzen.

Kubica als "Straßenkehrer" unterwegs

Auch Robert Kubica ist wieder mit von der Partie. Der polnische M-Sport-Pilot tritt unter Rally2 an, nachdem er sein Ford Fiesta RS WRC auf der ersten Freitagsprüfung aufgrund eines fehlerhaften Aufschriebs in einen Graben gesetzt hatte. Weil er nachträglich wieder ins Geschehen eingreift, ist er es, der auf den zehn Samstagsprüfungen jeweils den "Straßenfeger" spielen muss.

In dieser Rolle fühlte sich der Ex-Formel-1-Pilot auf der ersten Prüfung des Tages noch sichtlich unwohl. "Jetzt weiß ich wie sich Ogier gestern fühlte. Mir fällt es jetzt schon schwer", so Kubica nach SP14. Bis zum Mittag hatte er sich aber an die Verhältnisse gewöhnt.

So gibt Kubica nach der Vormittagsschleife zu Protokoll: "Es war wieder sehr rutschig. Das sind normalerweise die Bedingungen, bei denen ich mich nicht sonderlich wohl fühle, aber ich glaube, ich habe mich ganz gut geschlagen. Das sind wichtige Erfahrungen. Hoffentlich werde ich eines Tages nicht nur aufgrund von Rally2 vor dem Feld herfahren. Das ist mein Traum."

Hening Solberg und Ilka Minor liegend derzeit auf dem elften Gesamtrang, 1:22 Minuten hinter Craig Breen. Nach dem Ausscheiden des Tschechen Martin Prokop (Unfall auf SP11) sind Solberg/Minor allerdings das bestplatzierte Privat-Team.

Wolfram Doberer hatte derweilen mit der Technik zu kämpfen. Auf SP 15 brach eine Felge des Corsa OPC, Doberer und seine finnische Copilotin konnten sich allerdings „ohne Luft und mit Luft anhalten“ noch in das Ziel der SP retten.

In der WRC2-Wertung hat der Este Karl Kruuda im Ford Fiesta S2000 die Führung vom bisherigen Spitzenreiter Jari Ketomaa (Ford Fiesta R5) übernommen, weil sich der Finne auf SP16 einen Reifenschaden einfing und in der Prüfung einen Radwechsel vornehmen musste.

Gesamtwertung nach 18 von 26 Sonderprüfungen (Top 10):

01. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) - 2:07:35,7 Stunden
02. Kris Meeke (Citroen) +29,9 Sekunden
03. Sebastien Ogier (Volkswagen) +43,4
04. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +1:19,9 Minuten
05. Mads Östberg (Citroen) +1:28,3
06. Mikko Hirvonen (Ford) +1:43,5
07. Hayden Paddon (Hyundai) +3:15,5
08. Juho Hänninen (Hyundai) +3:45,7
09. Elfyn Evans (Ford) +3:46,6
10. Craig Breen (Ford) +7:26,9

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