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Sensationsfinale auf Kult-Prüfungen

Die ARC lockte mit einem als Sprint ausgelegten Grande Finale auf heroische, geschichtsträchtige Sonderprüfungen – so begeben sich am Samstag, den 3. Oktober satte 69 Teams auf die Spuren der alten Semperit-Rallye. Hochspannung im ARC-Titelkampf: Gleich sechs Piloten können Meister werden!

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Zellhofer Motorsport, Rigler Racing, Daniel Fessl

Mit der Übersiedlung der Herbst-Rallye nach Dobersberg ist der Austrian Rallye Challenge Association (ARCA) ein ganz besonderer Coup gelungen: Denn im nördlichsten Waldviertel werden Sonderprüfungen gefahren, die echten Kultstatus bei den Rallyefans genießen. Schließlich handelt es sich um Strecken, welche zuletzt in den 1980er-.und 1990er-Jahren im Rahmen der Semperit-Rallye absolviert wurden. Und diese Zeit hat ihren eigenen Kult, es waren die goldenen Zeiten des heimischen Rallyesports – die Helden der Semperit-Rallye rund um Waidhofen an der Thaya hießen Georg Fischer, Wilfried Wiedner und natürlich Franz Wittmann, aber auch ein Walter Röhrl kam in den hohen Norden Österreichs – und siegte. Der Magie dieser Sonderprüfungen in einer wunderschön verträumten, zugleich herben und menschenverlassenen Gegend konnte sich kaum einer entziehen…

69 Teams fahren 50 SP-Kilometer

Und das scheint auch heute noch so zu sein - entsprechend groß ist der Zuspruch der Aktiven, denn insgesamt haben 69 Teams für das Grande Finale der Austrian Rallye Challenge (ARC) genannt. Während also manche Veranstalter stagnieren, hat ARC-Mastermind Folkrad Payrich ein Stück Rallyegeschichte zurückgeholt in die Gegenwart und damit vor allem eines bewiesen: Totgesagte leben länger und vor allem gut! Das rege Interesse an diesem ganz besonderen Saisonfinale zeigt auch, dass Rallyes heutzutage nicht unbedingt lang sein müssen – frei nach dem Motto: Klein, aber fein!

Die als Sprintrallye mit lediglich 50 Wertungskilometern angelegte Herbst-Rallye weist zudem einen extrem zuschauerfreundlichen Zeitplan auf: So kann jede der fünf Sonderprüfungen ohne Stress besucht werden. Ab Samstagmittag wird die 9,5 Kilometer lange SP „Rappolz-Fratres“ zweimal absolviert, um 15.58 Uhr steht eine zwei Kilometer lange Superspecialprüfung auf dem neuen Motorsportgelände von Dynamite Tours auf dem Programm, auch der Dynamite Tours Offroad Park arbeitet an seinem Image als kultiges Stück Erde, auf dem nach Herzenslust Rennsport betrieben werden kann. Seit der Erweiterung des bisherigen „Männerspielplatzes“ haben bereits zahlreiche heimische Meisterschaften das üppige Platzangebot genützt. Als krönender Abschluss wird die 14,48 Kilometer lange SP „Lexnitz-Hohenwarth“ zweimal gefahren. Nach jeder Prüfung erfolgt ein kurzes Service in Waldkirchen, wo auch über die Zielrampe gefahren wird.

ARC-Titelkrimi: Fischer einen Punkt vor Julian Wagner – insgesamt sechs Anwärter!

Dann, ab 19.38 Uhr, wird auch der neue Champion der Austrian Rallye Challenge feststehen: Sage und schreibe sechs Piloten haben noch theoretische Chancen auf den Titel. In Führung liegt der ungarische Subaru-Pilot Daniel Fischer, doch nur einen Punkt dahinter lauert Julian Wagner, der junge Bruder des ARC-Champions 2013, Simon Wagner, der sich als Ford Racing Rookie 2014 in seiner ersten vollen Rallyesaison zum Meister küren könnte, als Champion der Junior-ARC steht er bereits fest. Aber auch Petr Pospisil und Markus Kroneder fehlen nur elf Zähler, und auch Kurt Göttlicher sowie Walter Rehberger könnten theoretisch noch das Blatt wenden. Alle sechs Titelanwärter sind in Dobersberg am Start, sie treffen auf ein illustres Feld.

ART-Champion Schuberth-Mrlik gegen drei S2000

Mit Startnummer 1 wird Lokalmatador Christian Schuberth-Mrlik seinen Subaru zünden – er steht bereits als Champion der Austrian Rallye Trophy fest, kämpft zugleich auch um den Gesamtsieg in der Niederösterreich Rallye Trophy, deren vorletzter Lauf bei der Herbst-Rallye absolviert wird. Martin Fischerlehner zündet mit Startnummer 2 einen Mitsubishi Lancer Evo V, dann folgenden drei S2000-Boliden mit Max Zellhofer (Ford Fiesta), Gerald Rigler (Peugeot 207) und dem Deutschen Maximilian Koch (Skoda Fabia) am Steuer - der Gesamtsieg wird wohl unter diesen drei Piloten ausgemacht werden. Nicht unterschätzen darf man auch den Deutschen Manuel Feuchtner, Roman Mühlberger und Simon Wagner, der einen Evo VII zünden und erstmals mit Elke Aigner als Copilotin starten wird.

The next generation: Kogler, Zellhofer, Waldherr junior

Bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen wird wohl Michael Kogler in seinem Citroen DS3 R3T die Nase vorne haben – doch mit Christoph Zellhofer im Suzuki Swift S1600 gibt es einen starken jungen Herausforderer. Sehr viele Jungpiloten versuchen in Dobersdorf ihr Glück, so auch der jüngste Pilot des Opel Cups, Christoph Lieb und dessen Markenkollege Luca Waldherr oder Benedikt Baier im Citroen DS3 R1, um nur einige zu nennen.

Zehn Historische heizen gehörig ein

Eröffnet werden die Prüfungen wie in der ARC üblich von einem bunt gemischten Teams an historischen Rallyeboliden, denn das ARC-Finale zählt auch zum Historischen Rallye Pokal. Zehn Historische auf sechs verschiedenen Automobilmarken werden die Stimmung aufheizen, darunter „Urgesteine“ wie Ossi Posch oder Kurt Göttlicher. Die „lebende Legende“ kehrt also an jenen Platz zurück, der nicht minder an der Legendenbildung des heimischen Rallyesports beteiligt war.

Punktestände

Punktestand ARC - Fahrer
1 Daniel Fischer (H) 110,34
2 Julian Wagner (OÖ) 109,22
3 Petr Pospisil (A) 98,60
4 Markus Kroneder (NÖ) 98,19
5 Kurt Göttlicher (NÖ) 93,83
6 Wolfgang Rehberger (NÖ) 83,49
7 Michael Kogler (NÖ) 77,35
8 Bernd Gebetsberger (OÖ) 65,95
9 Christian Reschenhofer (OÖ) 65,00
10 Markus Steinbock (OÖ) 62,50

Punktestand ARC - Beifahrer
1 Bruno Zoltan (H) 110,34
2 Stefan Lischka (NÖ) 93,83
3 Vera Hinteramskogler (NÖ) 81,49
4 Gerald Winter (K) 77,35
5 Fred Winklhofer (D) 76,89

Punktestand ART - Fahrer
1 Christian Schuberth-Mrlik (NÖ) 28,00
2 Manuel Feuchtner (D) 16,00
3 Gerald Rigler (NÖ) 15,50
4 Harald Ruiner (OÖ) 15,00
5 Roman Mühlberger (NÖ) 14,00

Punktestand ART - Beifahrer
1 Leopold Welsersheimb (ST) 18,00
2 Tobias Unterweger (NÖ) 18,00
3 Anja Hechinger (D) 16,00
4 Martin Rossgatterer (OÖ) 15,50
5 Willi Jankowski (NÖ) 15,00

Punktestand Junior ARC - Fahrer
1 Julian Wagner (OÖ) 31,00
2 Mario Mühlbacher (NÖ) 16,00
3 Martin Bachl (OÖ) 14,00
4 Daniel Pauli (D) 11,00
5 Kevin Raith (ST) 8,00

Punktestand Junior ARC – Beifahrer
1 Lukas Holzer (OÖ) 18,50
2 Markus Franz (NÖ) 10,50
3 Martin Schierl (NÖ) 10,00
4 Christopher Leichtfried (OÖ) 8,50
5 Markus Zemanek (NÖ) 0,50

Punktestand HRP I – Fahrer
1 Ossi Posch (NÖ) 126
2 Karl Raab (OÖ) 76
3 Ferdinand Mitterbacher (K) 52

Punktestand HRP I – Beifahrer
1 Magdalena Stein (A/P) 126
2Martin Fürntratt (OÖ) 76
3 Roland Gruber (K) 52

Punktestand HRP II – Fahrer
1 Willi Rabl (NÖ) 94
2 Franz Panhofer (OÖ) 43
3 Kurt Göttlicher (NÖ) 32

Punktestand HRP II – Beifahrer
1 Uschi Breineßl (W) 63
2 Stefan Lischka (NÖ) 32
3 Tatjana Praschl NÖ) 31

Punktestand NÖ Rallye Trophy
1 C. Schuberth-Mrlik (NÖ) 140,64
2 Gerald Rigler (OÖ) 115,73
3 Simon Wagner (OÖ) 87,23
4 Roman Mühlberger (NÖ) 82,81
5 Harald Ruiner (NÖ) 61,85

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