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WRC: Finnland-Rallye

Tag 2: Meeke stürmt dem Sieg entgegen

Mit einer starken Vorstellung auf der "Königsprüfung" baute Kris Meeke (Citroën) seine Führung bei der Finnland-Rallye weiter aus.

Citroën-Pilot Kris Meeke hat bei der Finnland-Rallye, dem achten Lauf der Rallyeweltmeisterschaft 2016, weiterhin alles im Griff. Der Nordire zeigte auch am zweiten Tag eine starke Leistung und überzeugte vor allem mit zwei Bestzeiten auf der Königsprüfung, der 33 Kilometer lagen Sonderprüfung Ouninpohja. Meekes Tempo hatten die Rivalen kaum etwas entgegenzusetzen, sodass der Citroën-Pilot mit einem Vorsprung von 41 Sekunden auf Jari-Matti Latvala (Volkswagen) in den kurzen Schlusstag der Rallye geht.

Meeke hat vor allem bei der ersten Sonderprüfung des Tages, dem ersten Durchgang von Ouninpohja, seine Klasse aufblitzen lassen. Bei der längsten SP der Rallye, die im Gegensatz zu den vergangenen Jahren in umgekehrter Richtung gefahren wurde, war Meeke 13,4 Sekunden schneller als die Konkurrenz. Mit drei weiteren SP-Bestzeiten setzte er sich weiter von den Verfolgern ab und fährt nun seinem zweiten Saisonsieg entgegen.

"Das war heute einzigartig; gestern war es einer meiner besten Tage in einem Rallyeauto, aber heute hat das noch getoppt", freut sich Meeke über seine Leistung, will aber noch keine verfrühten Glückwünsche entgegennehmen. "Morgen haben wir noch eine Aufgabe zu erledigen. Mit 41 Sekunden kann ich aber wirklich auf Nummer sicher gehen und es nach Hause bringen."

Latvala kann Meeke nicht knacken

Latvala fuhr am Samstag ständig auf Angriff und vermied grobe Fahrfehler, konnte Meeke aber dennoch nichts entgegensetzen. "Kris Meeke leistet herausragende Arbeit", erkennt Latvala den Vorsprung seines Rivalen an. "Ich habe alles versucht, kann sein Tempo aber nicht mitgehen. Das überrascht mich, anscheinend hat sich auch Citroën gesteigert."

Auf Rang drei verbesserte sich Craig Breen (Citroën), der in Finnland seine bisher beste Leistung in einem WRC zeigt und am Sonntag die Chance auf sein erstes WM-Podium hat. Der Ire war von seiner Vorstellung selbst überrascht. "In meinen wildesten Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich hier um das Podium fahren kann", sagt er. Eine Erklärung dafür hat Breen nicht. "Ich will nicht großspurig klingen, aber ich mache hier nichts besonderes und habe meinen Spaß."

Breen kann sich seines dritten Platzes aber noch nicht sicher sein, denn Ott Tänak (Ford) liegt nur 11,5 Sekunden hinter ihm, obwohl der Este am Samstag einen weiteren Reifenschaden erlitt. "Wir geben unser Bestes. Ohne die Probleme wäre es einfacher, aber so ist es nun mal", ächzt Tänak.

Heftige Abflüge von Bertelli und Camilli

Zum Auftakt des zweiten Tages sorgten zwei schwere Unfälle für Verzögerungen im Ablauf. Auf SP 13, dem ersten Durchgang der Ouninpohja, überschlug sich Ford-Privatier Lorenzo Bertelli heftig. Der Italiener und Beifahrer Simone Scattolin, der nach dem Unfall eine Minute lang bewusstlos war, mussten im Anschluss zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden, wo jedoch glücklicherweise keine schweren Verletzungen festgestellt wurden.

Eine Prüfung später überschlug sich dann M-Sport-Pilot Eric Camilli bei hoher Geschwindigkeit mehrfach. Auch der Franzose und Beifahrer Benjamin Veillas mussten anschließend im Krankenhaus untersucht werden, aber auch bei ihnen wurde kurz darauf Entwarnung gegeben. Beide Prüfungen mussten wegen der Rettungsarbeiten jedoch neutralisiert werden.

Ebenfalls nicht ohne Probleme verlief die zweite Etappe für Sébastien Ogier (Volkswagen). Nach dem Ausrutscher vom Freitag, der ihn über 16 Minuten kostete, plagten den Franzosen am Samstag Bremsprobleme. Zwischen zwei Prüfungen wurden die Bremsbeläge gewechselt, was aber nicht gleich funktioniert habe, erzählt Ogier. Zur nächsten Zeitkontrolle kam er prompt 13 Minuten zu spät und kassierte dafür 130 Strafsekunden. In der Gesamtwertung liegt der Weltmeister mit fast zwanzig Minuten Rückstand weit außerhalb der Top 20. Punkte in der Fahrer-WM kann Ogier in Finnland also wohl nur noch auf der Powerstage gewinnen.

Spannend wird am Schlusstag der Dreikampf um Platz fünf, in dem Thierry Neuville, Hayden Paddon (beide Hyundai) und Mads Østberg (Ford) nur durch 5,1 Sekunden voneinander getrennt sind. Während Østberg von einem seiner besten Tage bei der Finnland-Rallye sprach, klagten die beiden Hyundai-Piloten über Abstimmungsprobleme sowie fehlendes Vertrauen ins Auto, wodurch sie zurückfielen.

Zurückgefallen ist auch Andreas Mikkelsen (Volkswagen). Der Norweger kam in der ersten Prüfung des Samstags kurz von der Strecke ab. Er konnte die Fahrt zwar fortsetzen, büßte aber mehr als zwanzig Sekunden ein. Weil Teamkollege Ogier nach seiner Notreparatur im Startprozedere zu spät dran war, musste Mikkelsen außerdem fortan als Erster auf die Piste und beendete den Tag nur noch auf Rang acht.

Am Schlusstag der Finnland-Rallye stehen nur noch vier Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von 34 Kilometern auf dem Programm. Unter normalen Umständen sollte sich bei dieser kurzen Distanz sportlich nicht mehr viel tun, doch wie zuletzt bei der Polen-Rallye mit dem dramatischen Reifenschaden von Ott Tänak zu sehen war, kann das Geschehen jederzeit auf den Kopf gestellt werden.

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