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WRC: Polen-Rallye

Dreikampf um den Sieg wird zum Duell

Nach einer dramatischen Sonderprüfung am Samstagnachmittag kämpfen am Schlusstag der Polen-Rallye Thierry Neuville und Ott Tänak um den Sieg.

Foto: RedBullContentPool

Thierry Neuville (Hyundai) und Ott Tänak (Ford) kämpfen vor dem Schlusstag der Polen-Rallye, achter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2017 um den Sieg, während sich Jari-Matti Latvala (Toyota) nach einer dramatischen 16. Sonderprüfung aus dem Dreikampf an der Spitze verabschiedete. Neuville und Tänak trennen nach 19 von 23 Sonderprüfungen gerade einmal 3,1 Sekunden, doch auch sie hatten am Samstagnachmittag so ihre Probleme.

Den bei der 24,28 Kilometer langen 16. Sonderprüfung "Pozezdrze 2" überschlugen sich die Ergebnisse. Zunächst blieb Latvala während der Prüfung stehen. Von Toyota noch nicht näher benannte technische Probleme legten den Yaris WRC des Finnen lahm, der bis dahin auf Rang drei gelegen hatte.

Dann erreichte Tänak das Ziel der Sonderprüfung, allerdings fehlte an seinem Fiesta WRC der Heckflügel. "Er ist während der Fahrt einfach weggeflogen", sagte Tänak, bevor er in dem festen Glauben, den Kampf um den Sieg damit verloren zuhaben, den Zielbereich der Prüfung verließ. Umso größer war seine Überraschung, als er beim Blick auf die Zeitenliste feststellte, dass er plötzlich mit 14,4 Sekunden Vorsprung vor Neuville führte.



Der Belgier hatte sich bei der gleichen Sonderprüfung einen Reifenschaden hinten links eingefangen. Das umher schlagende Gummi der Reifen hatte den kompletten Kotflügel zerschlagen. Während Neuville den kaputten Reifen wechseln und seine Fahrt in unvermindertem Tempo fortsetzen konnte, musste Tänak ohne Heckflügel aufgrund des fehlenden Anpressdrucks bei den verbleibenden drei Sonderprüfungen etwas langsamer fahren.

So übernahm Neuville nach der 18. Sonderprüfung wieder die Spitzenposition, die er auch bei der abschließenden Zuschauerprüfung "Mikolajki Arena" verteidigte. Insgesamt wechselte die Führung zwischen beiden Fahrern am Samstag fünfmal hin und her, was für den Schlusstag einen spannenden Kampf um den Sieg bei der Polen-Rallye verspricht.

Auf Rang drei liegt nach dem Ausfall Latvalas aktuell Hayden Paddon (Hyundai), der am Samstag drei Sonderprüfungen gewann. Mit einem Rückstand von 25,5 Sekunden auf die Spitze dürfte der Neuseeländer am Schlusstag aus eigener Kraft nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen können. Vierter ist Sebastien Ogier (Ford, +1:32,0 Minuten), der am Vormittag nach einem Abflug mehr als eine Minute verloren hatte. Dani Sordo (Hyundai) folgt auf Rang fünf.


Eine starke Vorstellung legt weiter Teemu Suninen (Ford) hin. Der 23-jährige Finne fährt in Polen seine erste Rallye in einem World-Rally-Car, was man ihm aber kaum anmerkt. Suninen fährt schnell und ohne große Fehler und belegt aktuell Rang sechs. Stephane Lefebvre (Citroen), Mads Östberg, Elfyn Evans (beide Ford) und Andreas Mikkelsen (Citroen) komplettieren die Top 10. Nach den Regenfällen am Freitag war das Wetter am Samstag rund um Mikolajki deutlich besser und weitgehend trocken.

Am Schlusstag der Polen-Rallye erwarten die Fahrer noch vier Sonderprüfungen über eine Gesamtdistanz von 59,66 Kilometer. Bei dem derzeit engen Zwischenstand könnte die Entscheidung über den Sieger erst bei der abschließenden Powerstage fallen.

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