
Rallye-WM: News | 29.11.2019
Chile-Rallye 2020 offenbar abgesagt
Aufgrund der Proteste gegen soziale Ungleichheit wird der WM-Lauf laut ORF abgesagt, britische Medien sprechen von drohender Absage.
Autor des Originalartikels: David Evans
Die im April 2020 im Rahmen der Rallye-WM geplante Chile-Rallye könnte nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' abgesagt werden. Grund dafür sind die gewaltsam niedergeschlagenen Unruhen im südamerikanischen Land, die bisher 26 Todesopfer gefordert haben.
Aufgrund der Ausschreitungen herrscht in Chile momentan der Ausnahmezustand. Zunächst friedliche Proteste gegen eine Erhöhung der Fahrpreise der U-Bahn in der Hauptstadt Santiago waren im vergangenen Monat mit Gewalt beantwortet worden.
Wegen der Unruhen hatte Chile bereits die Ausrichtung des UN-Weltklimagipfels abgesagt, der nun in Madrid stattfindet. In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung getroffen werden, ob die von 16. bis 19. April angesetzte Rallye ebenfalls gestrichen werden soll; laut 'ORF' ist diese aber bereits fix.
Aufgrund der aktuellen Unruhen und der anhaltenden Wirtschaftskrise in Chile sei die Ausrichtung einer solchen Sportveranstaltung der Bevölkerung nicht vermittelbar, heißt es aus lokalen Kreisen. Ein Hotelier aus Concepcion sagte 'Motorsport-Total.com': "Es ist hier sehr schwierig. Den Leuten steht der Sinn nicht nach einer Rallye, wenn die Armee durch die Straßen patrouilliert."
Die Organisatoren waren auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com' nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Automobilweltverband FIA und die WRC Promoter GmbH wurden ebenfalls erfolglos um Stellungnahmen gebeten. Die Chile-Rallye war heuer erstmals Teil des WM-Kalenders.