Kolumne: What's next, Simon Wagner? | 19.08.2024
Kolumne: What's next, Simon Wagner?
Simon Wagner zeigte mit einem zweiten Platz bei der Barum-Rallye auf, Achim Mörtl gratuliert und stellt die Frage, was man als nächsten Schritt vom Skoda-Piloten erwarten kann.
Achim Mörtl
Zuerst muss ich Simon Wagner zu seinem 2. Platz bei der Barum-Rallye ganz herzlich gratulieren! Taktisch richtige Entscheidungen, das Glück des Tüchtigen, a bisserl Pech der Konkurrenz und vor allem ein guter und fehlerfreier Speed führten zu seinem bisher besten ERC-Ergebnis!
Und damit zeigte er wieder auf, dass er auf weiter Flur wohl der einzige Österreicher ist, der international in irgendeiner Form mithalten kann, dieser zweite Platz stellt sicher auch eine Belohnung für seine Arbeit dar. Natürlich könnte man sagen, dass er beim achten Antreten bei der Barum-Rallye diese genauso gut kennt wie die Rallyes in Österreich, trotzdem muss man das erst einmal gegen die lokalen Heros ohne Fehler konstant heimfahren und auch bei den vorherrschenden Wetterverhältnissen die richtigen Entscheidungen treffen – CHAPEAU!!
Was passiert aber als nächstes? Bester Ausländer bzw. bester Nicht-Tscheche in den Top-5 war er ja mit P3 bei der Barum-Rallye bereits 2022. Ein Jahr auf die nächste Barum-Rallye zu warten, wird wohl zu wenig sein. Glaubt man nun seinen eigenen Aussagen, dass das Niveau in der ERC höher einzustufen ist als in der WRC2 mit Solberg, Rossel, Greensmith, Pajari, Loubet, Lopez oder Gryazin, müsste der nächste Schritt nun der Sieganspruch beim WM-Lauf in eigenen Land sein.
Vor allem schon deshalb, da er hier ja nicht auf eine Meisterschaft schauen, sondern frei von der Leber weg, ohne jeglichen Druck attackieren kann. Diesen Vorteil, den er einem Lengauer bei der Jänner-Rallye attestierte, kann er nun selbst in Anspruch nehmen. Dass ein Sieg bei einem WM-Lauf einen ganz anderen Werbewert hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Und zeigt er dann auch ähnlich auf wie ein Martins Sesks bei seiner Heimrallye im Vorjahr, wo er mit sechs Bestzeiten bei neun Prüfungen die Rallye mit 40 Sekunden Vorsprung gewinnen konnte, können sich auch einige Türen öffnen, wie man auch bei einem Sami Pajari gesehen hat!
Das Alter spricht zwar gegen einen Simon Wagner, kann er aber entsprechend aufzeigen, ist sicherlich trotzdem viel möglich. Ob er das aber will, kann ich natürlich nicht beurteilen, die nächsten Ziele sind im Sport aber meist höher als das bereits erreichte. Und wie schon gesagt ist das Niveau laut Simon in der WRC2 niedriger als in der ERC.
Also ich fahre definitiv zur Rallye um den möglichen Angriff vor Ort verfolgen zu können, wäre eine sehr coole Sache für Rallye-Österreich!
Euer Achim