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ORM: Lavanttal-Rallye

Baumschlager im Glück - Neubauer/Grössing im Pech

Nach dem ersten Tag der 40. Lavanttal-Rallye liegt der Serienstaatsmeister in Führung. Im Regen von Wolfsberg wurden die World Rally Cars seiner Konkurrenten durch Defekte gebremst. 2WD-Staatsmeister Michael Böhm zeigte groß auf.

Fotos: Daniel Fessl

Der erste Tag der 40. Lavanttal-Rallye ist geschlagen, und nach 4 von insgesamt 12 Sonderprüfungen darf Raimund Baumschlager am zufriedensten die wohlverdiente Ruhephase antreten. Der 13-fache Staatsmeister geht als Führender in den entscheidenden morgigen Samstag. Den Grundstein zum zwischenzeitlichen Ritt an die Spitze legte Baumschlager einerseits durch eine makellose Leistung im strömenden Regen, andererseits profitierte der Oberösterreicher auch vom Pech des eigentlichen Favoriten Hermann Neubauer. Der Sieger des Saisonauftakts im Rebenland holte sich beim Start zur dritten Prüfung des Tages einen Bruch der Antriebswelle links hinten und dann auch noch einen Plattfuß am Ford Fiesta World Rally Car. „Infolge dessen konnten wir auch die darauffolgende 21 Kilometer lange SP Vorderlimberg nur mit Vorderradantrieb fahren und haben dabei noch einmal eineinhalb Minuten verloren. Ich schaue aber positiv in die Zukunft und bin zuversichtlich, dass ich morgen doch einiges von diesem Rückstand wieder wettmachen kann.“

Nicht viel mehr Glück hatte auch der zweite WRC-Pilot im Feld, Gerwald Grössing. Unmittelbar nachdem der Niederösterreicher die dritte Sonderprüfung gewonnen hatte, kostete ihn im darauffolgenden Wertungsabschnitt ein Missgeschick über zwei Minuten, wodurch er auf Platz sechs zurückfiel. „Echt schade, wir haben beim Cutten einen Patschen eingefangen und das Rad erst nach der Prüfung wechseln können. Wir werden morgen versuchen, Schadensbegrenzung zu betreiben.“

Hinter Baumschlager liegen die beiden Deutschen Fabian Kreim („Es war anfangs schwierig, erst nach einer Umstellung am Setup ist es so gelaufen, wie wir das wollten) und Manuel Kößler („Die Rallye läuft genial“) auf den Plätzen zwei und drei. Raimund Baumschlager sonnt sich im Licht des zwischenzeitlich Führenden: „Es war unglaublich schwer, auf der Straße zu bleiben. Der Regen machte es sehr rutschig. Ich glaube trotzdem, dass er mir im Kampf gegen die WRC-Boliden geholfen hat. Aber entschieden ist noch gar nichts. Morgen kann noch viel passieren.“

Nicht mehr im Bewerb ist der Niederösterreicher Walter Mayer. Er musste seinen Peugeot 208 R5 wegen eines elektronischen Defekts bereits nach zwei Prüfungen abstellen. Mayer: „Leider ist ein Teil durchgebrannt, den wir in der Schnelle nicht mehr auftreiben können. Das ist echt bitter.“

Einen wahren Traumstart erwischte auch Michael Böhm in der 2WD-Wertung. Der Staatsmeister fühlte sich im Regen am wohlsten und liegt mit seinem Opel Adam R2 20 Sekunden vor Daniel Wollinger im Renault Clio Maxi in Führung. Böhm: „Wir haben von Anfang an eine super Rhythmus gefunden, das Setup war perfekt. Ein toller Zwischenstand. Für morgen wünsche ich mir wieder Regen, damit könnte ich vielleicht den Vorsprung halten.“ Wollinger sieht noch Chancen auf den Sieg: „Wir sind von Prüfung zu Prüfung besser geworden und sehen dem morgigen zweiten Tag sehr zuversichtlich entgegen.“ Der Meisterschafts-Leader Simon Wagner leistete sich gleich zu Beginn einen kapitalen Fehlgriff bei den Reifen und konnte erst im zweiten Abschnitt des ersten Tages nach einer Umstellung zu seinem gewohnten Speed finden. Mit 48 Sekunden Rückstand zur Spitze ist er aber vor allem in Anbetracht der Länge des zweiten Tages und der Power seines Citroen R3 noch immer in Schlagdistanz. „Wir haben heute schon 20 Sekunden gutmachen können. Für morgen sind mir die Bedingungen egal, wenn es mir gelingt, das Auto auf der Straße zu halten, ist noch viel drin.“

In der Junioren-Staatsmeisterschaft führt Simon Wagner. Der zwischenzeitliche Leader Luca Waldherr (Opel Adam R2) büßte auf der letzten Prüfung des Tages fast eineinhalb Minuten ein und liegt auf Platz zwei.

In der Historischen Rallye Staatsmeisterschaft führt Karl Wagner überlegen vor Willi Rabl. Der dritte Porsche-Pilot Johannes Huber liegt nur an vierter Stelle.

Die jeweils Führenden in den diversen Klassen des österreichischen Rallye Cups sind: C1: Krisztian Hideg (Ung) - C2: Martin Kalteis – C3: Bernd Zanon (It).

Im zweigeteilten Opel Rallye Cup führt bei den Opel-Adam-R2-Piloten Micheal Böhm vor Andreas Kainer und Luca Waldherr. In der Opel-Corsa-Wertung liegt Christoph Leitgeb vor Christoph Lieb und Heimo Hinterhofer.

Eine deutsche Führung gibt es im Mitropacup. Manuel Kößler liegt knapp vor dem Ungarn Krisztian Hideg. Hermann Gaßner (D) liegt vor dem Kärntner Andreas Mörtl an dritter Stelle. In der Historischen Mitropacup-Wertung gibt es eine Führung durch den Österreicher Gerhard Openauer.

Lavanttal-Rallye 2016, Zwischenstand nach dem ersten Tag (4 von 12 SP):
1. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner A/A Skoda Fabia R5 40:40,6 Min
2. Fabian Kreim/Christian Frank D/D Skoda Fabia R5 +54,9 Sek
3. Manuel Kößler/Marcus Poschner D/D Subaru Impreza R4 +1:42,8 Min
4. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel A/A Ford Fiesta WRC +1:50,0 Min
5. Krisztian Hideg/Istvan Kerek H/H Mitsubishi Evo IX +2:07,8 Min
6. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz A/A Ford Fiesta WRC +2:31,0 Min
7. Michael Böhm/Jasmin Noll A/D Opel Adam R2 +3:04,1 Min
8. Martin Kalteis/Günter Lang A/A Mitsubishi Evo VII +3:10,9 Min
9. Jaroslaw Szeja/Marcin Szeja CZ/PL Subaru Impreza +3:12,3 Min
10. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser D/D Mitsubishi Evo X +3:14,4 Min

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