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ARC/ORM: Weiz-Rallye

Harte Prüfung

Ein Podiumsplatz war trotz Lernjahr das erhoffte Ziel bei der zweiten Rallye im R2 - doch nach vier Kilometern kollabierte ein Reifen - so wurde nicht nur in punkto Setp-Erstellung sondern auch in punkto Re-Motivation viel gelernt und bewältigt.

Fotos: Dominik Autengruber, privat

Zur Rallye Weiz kam Heimo Hinterhofer in höchstem Maße motiviert. Der zweite Antritt im Adam R2 fand auf jenen Schauplätzen statt, die den jungen Heimo überhaupt erst zum Motorsportler werden ließen.

So hatte Hinterhofer diesmal sogar eine „Heim-Sonderprüfung“ dabei, die durch den Hof seiner Oma und vorbei an jener Garage führte, in der er einst viele Stunden an seinem Bergboliden schraubte. Auch wenn die Saison 2017 zum Lernjahr im neuen Adam R2 erklärt wurde, so wollte Heimo Hinterhofer diese für ihn wichtige Rallye dann doch auf dem Podium des Adam R2 Cups beenden...

Doch gleich auf der allerersten Sonderprüfung passierte etwas, das man nicht einplanen kann. Heimo Hinterhofer erzählt: „Nach nur vier Kilometern hatten wir rechts vorne einen Plattfuß. Ich habe nichts getroffen und daher habe ich zunächst auch gar nichts bemerkt. Das habe ich erst in einer schnellen und bergauf führenden Linkskurve getan, als sich das Auto plötzlich nicht mehr lenken ließ.“

„Plötzlich war das Podium weg“

Mit der Realisation des Reifenschadens kam auch eine weitere Realisation: „Mit einem Schlag war das ersehnte Podium weg! Denn im Adam R2 Cup fahren starke Leute, da kannst du dir in der Regel keine solchen Rückstände leisten.“

Hinterhofer entschied sich für die Weiterfahrt mit dem Platten: „Das hat uns auf der Prüfung rund eine Minute gekostet. Weil dadurch die Spur verstellt war, kamen auf der zweiten und dritten Prüfung noch rund 30 Sekunden dazu.“ Mindestens die gleiche Zeit wäre bei einem Radwechsel auf der Prüfung verloren gegangen - im Nachhinein betrachtet haben Heimo Hinterhofer und seine Copilotin Tine Annemüller in der „Hitze des Gefechts“ genau die richtige Entscheidung getroffen.

m ersten Service nach den ersten drei Prüfungen wurde das Auto von Stengg Motorsport wortwörtlich wieder auf Spur gebracht: „Das Service war top - dieses Team ist so gut, da stellt so etwas überhaupt kein Problem dar.“ Dafür gab es ein anderes Problem: die Motivation. Heimo gibt zu: „Als plötzlich ein Podium nicht mehr aus eigener Kraft heraus möglich war, fiel es mir kurze Zeit schwer, mich zu motivieren. Doch dann haben wir einfach versucht, möglichst viel Zeit aufzuholen.“

Das Behalten der Motivation wurde dann auch belohnt - so konnten Hinterhofer/Annemüller auf dem ersten Anger-Rundkurs im Adam R2 Cup die gute zweitschnellste Zeit hinter dem dominierenden Julian Wagner in den Asphalt brennen.

Letztendlich konnte Heimo Hinterhofer einiges aufholen: Nach dem Reifenschaden auf der ersten Prüfung rutschte man auf den 54. Gesamtrang ab, im Ziel landete man auf Gesamtrang 23. Im Opel Adam R2 Cup konnte man Gernot Zeiringer wieder abfangen und landete schließlich im Adam R2 Cup auf Platz fünf.

Setup: Viel zu lernen

Ganz ehrlich gibt Heimo Hinterhofer auch gerne zu: „Ich mache noch viele kleine Fehler, die einen dann aus dem Rhythmus bringen. Denn jede Rallye ist ein Lernprozess und der Adam R2 ist wesentlich komplexer als der Corsa aus den beiden Vorjahren. Nicht umsonst hat Willi Stengg junior zu mir gesagt: ‚Zwei bis drei Rallyes wirst du schon brauchen, um dich mit der Technik des R2 anzufreunden.‘ Genau so ist es auch! Beim Corsa gab es in punkto Fahrwerk die Justierungsmöglichkeiten ‚weich‘ und ‚hart‘ - beim R2 gibt es viel mehr Parameter. Außerdem bin ich ein Fahrer, der es liebt, wenn das Heck agil ist, was man Übersteuern nennt. Während ich das Herausschieben aus den Kurven, also Untersteuern, nicht ausstehen kann.“

Zu lernen gab es also genug und es wurde die Maximalkilometeranzahl absolviert - so gesehen kann Heimo Hinterhofer auf eine optimale Rallye zurückblicken. Heimo sagt: „Das kann man durchaus aus diesem Blickwinkel betrachten. Gelernt, also im Sinne von Erfahrungen sammeln, haben wir viel in Weiz. Ich möchte meine Copilotin Tine Annemüller ganz besonders loben, denn sie ist eine große Bereicherung in meinem Cockpit und hat ihren Job einmal mehr perfekt erledigt. Und ich habe mich sehr gefreut, dass jener Freund, der mir einen Sponsor in der laufenden Saison vermittelt hat, auch vor Ort war und mir die Daumen gedrückt hat. Auf der Terasse meines Onkels saß übrigens nicht nur meine Oma, da waren sehr viele Leute, die zugeschaut haben.“

Auf dieser Terasse wurde auch ein Video von Heimo Hinterhofer aufgezeichnet, welches hier anzusehen ist:

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