RALLYE

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Härtetest

Am Wochenende wird auf Sardinien das Material einem Härtetest unterzogen. Einmal mehr gilt Citroen-Pilot Sébastien Loeb als der große Topfavorit.

Michael Noir Trawniczek

Am kommenden Wochenende gibt sich der Rallyetross auf der italienischen Insel Sardinien die Ehre - dort werden Mensch und Material auf eine harte Prüfung gestellt. "Als wir zum ersten Mal in Sardinien gefahren sind, haben die Prüfungen nicht allzu viel Freude bereitet, aber die Organisatoren haben die rauesten und engsten Prüfungen entfernt - heute sind die Straßen etwas breiter und zu einem Teil auch schneller, obwohl es immer noch einige sehr enge Sektionen gibt", erklärt der 39-jährige Marcus Grönholm die Entwicklung dieser Rallye.

Wobei die Veranstalter immer wieder Änderungen an den Wertungsprüfungen vornehmen. Auch heuer gibt es wieder neue Streckenteile - die am Sonntag geplanten Prüfungen 13, 14 und 15, die danach noch einmal als SP 16, 17 und 18 befahren werden, sind komplett neu.

Die Prüfungen an der Costa Smeralda sind meist mit einer tiefen, sandigen Schotterschicht bedeckt, darunter verbergen sich grobe Steine, welche den Reifentechnikern Kopfzerbrechen bereiten. Vor allem dann, wenn die ohnehin harten Prüfungen ein weiteres mal befahren werden.

Alles Loeb

Als Topfavorit gilt einmal mehr der regierende Weltmeister und WM-Leader Sébastien Loeb, der nicht nur die letzten drei Rallyes in Folge für sich entscheiden konnte sondern auch auf Sardinien in den beiden Jahren zuvor nicht zu schlagen war.

Citroen verweist darauf, dass man mit dem neuen C4 WRC noch nicht auf einem solchermaßen groben Belag gefahren ist - doch bislang hat sich der neue Bolide noch auf jedem Belag als brauchbar erwiesen.

Ein Schlüsselerlebnis hatte Dani Sordo im Vorjahr, der auf Sardinien seinen ersten Podestplatz im WRC erzielen konnte. Doch der Teamkollege von Sébastien Loeb im Citroen-Werksteam gibt sich vorsichtig, was eine Wiederholung dieses Kunststücks anbelangt.

Mit erst drei Zählern Rückstand darf sich Marcus Grönholm theoretisch noch alle WM-Chancen ausmalen, doch die letzten drei Rallyes waren für den Ford-Werkspiloten eher zermürbend. Allerdings hat man laut Ford nach der Argentinien-Rallye Verbesserungen erzielen können - jetzt hofft Grönholm, den Rückstand auf Loeb aufholen zu können. Im Vorjahr holte aber Mikko Hirvonen mit einem zweiten Platz die Kastanien aus dem Feuer, der in letzter Zeit so oft hinter Loeb und Grönholm auf einem einsamen dritten Platz zu finden war.

Dass es auf dem Siegerpodest wieder neue alte Gesichter zu sehen gibt, hofft natürlich Subaru-Speerspitze Petter Solberg, der laut Presseaussendung langsam "jenes Gefühl vermisst, das man hat, wenn man auf dem Podium steht". Und weil Solberg im Jahr 2004 auf Sardinien ganz oben auf dem Treppchen stehen konnte und sich auch 2005 auf der Ferieninsel wohl gefühlt hat, hofft der Norweger darauf, den Bann brechen und endlich wieder einen Sieg einfahren zu können. Wobei er freilich, auch im nicht mehr ganz so neuen Subaru Impreza WRC 2007, über die Rolle des krassen Außenseiters oder Geheimtipps nicht hinauskommt.

Stohl will in die Top 8

Dass mit dem Wettrüsten zwischen Ford und Citroen die Kluft zwischen den Werksteams und den Privatiers immer größer wird, betonte Manfred Stohl zuletzt mehrmals. Wenn alle drei Werksautos ins Ziel kommen würden, sei derzeit nicht mehr als Platz sieben möglich, lautet die deprimierende Schlussfolgerung des Österreichers im Kronos Citroen-Team.

Nichtsdestotrotz werden "Stohlito" und seine Kärntner Kopilotin Ilka Minor auch am kommenden Wochenende wieder kräftig Gas geben - eine Top 8-Platzierung wird angestrebt. Und eine weitere Hoffnung gibt es auf Sardinien: Die rauen Prüfungen haben so manchen Zwischenfall zur Folge - es müssen also noch lange nicht alle Werksautos ins Ziel kommen. Stohl kann sich diesmal auch wieder mit Daniel Carlsson messen und auch austauschen, der wieder im zweiten Kronos-Xsara Platz nehmen wird.

Mit dabei sind auch wieder die "halb privaten" Mitsubishi - am Steuer Toni Gardemeister und Juho Hänninen.

Villagra statt Raies

Über einen schnellen Aufstieg darf sich Federico Villagra freuen - der Argentinier, der bei seiner Heimrallye den Sieg in der PWRC erringen konnte, wird ab sofort im Munchi's Ford-Team antreten und Juan Pablo Raies im Ford Focus RS WRC 06 ablösen. Kopilot bleibt Jorge Perez-Companc.

Weil der Lauf nicht zur PWRC, sondern zur Juniorenmeisterschaft der FIA zählt, ist Andreas Aigner am kommenden Wochenende nicht am Start.

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