
WRC: Akropolis-Rallye 2013 | 31.05.2013
Chaotischer Auftakt auf der Mammutprüfung
Auf der knüppelharten Mammut-SP 1 überschlugen sich die Ereignisse: Ogier out, Hirvonen und Östberg in Problemen. Klare Führung für Novikov/Minor!
Die Akropolis-Rallye wurde am Freitagabend bei trockenen Wetterbedingungen mit einem Paukenschlag eröffnet – auf der 47 Kilometer langen und offenbar knüppelharten Mammut-Sonderprüfung SP 1 „Kineta – Pissia“ hatten zahlreiche Piloten Probleme.
Darunter auch WM-Leader Sebastien Ogier, der Volkswagen-Werkspilot zog sich schnell einen Reifenschaden zu, musste später jedoch erneut stoppen. Letztendlich musste der Franzose mit einem technischen Problem aufgeben, er wird die Rallye am Samstag unter „Rally2“ fortsetzen.
Aber auch Citroen-Pilot Mikko Hirvonen musste schon bald einen Stopp einlegen, da es an seinem DS3 WRC rätselhafte Lenkprobleme gab. Nur mit Mühe und Not konnte sich der Finne über die Prüfung schleppen, verlor dabei aber beinahe sechs Minuten. Im Ziel der SP 1 erklärte er: „Da ist irgendwie keine Verbindung zwischen dem Lenkrad und der Wagenfront – da ist irgendetwas komplett beschädigt an der Lenkung…“
Aber auch M-Sport wurde nicht verschont. Mads Östberg musste ebenfalls zur Seite fahren. Der Norweger erklärte schmallippig: „Das Rad fiel ab.“ Bis er das Ersatzrad montieren konnte, vergingen etwas mehr als drei Minuten…
Novikov/Minor souverän mit Bombenzeit
Während nahezu jedes Team mit Problemen zu kämpfen hatte, gab es bei Evgeny Novikov und seiner österreichischen Co-Pilotin Ilka Minor offenbar keinerlei Schwierigkeiten, der junge Russe konnte eine überlegene Bestzeit in den Schotter brennen und war entsprechend erfreut: „Yeah, das ist beeindruckend!“ Zugleich räumte Novikov ein: „Das war erst die erste Sonderprüfung…“Doch was für eine! Novikov war um 20,6 Sekunden schneller als der zweitplatzierte Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen, der Spanier erklärte: „Als ich von den Problemen der anderen erfahren habe, wollte ich nichts mehr riskieren.“
Der zweite Volkswagen-Pilot Jari-Matti Latvala konnte mit 36,6 Sekunden Rückstand die drittschnellste Zeit markieren, doch auch seine Fahrt verlief nicht problemlos: „Es war sehr rutschig und schwierig. Ich hatte ein Problem mit der Handbremse und habe einen Abzweig überschossen.“
Auf Platz vier, exakt zwei Sekunden langsamer als Latvala, landete Thierry Neuville, der ebenfalls zu klagen hatte: „Ich konnte in den Haarnadelkurven nicht ordentlich einlenken, ich muss da etwas am Differenzial-Setup ändern.“
Mit 54,4 Sekunden Rückstand belegte Andreas Mikkelsen im dritten Volkswagen den fünften Platz, auch er hatte etwas zu erzählen: „Ich hatte am Ende so viel Staub, dass ich fast nichts sehen konnte. Ich musste dreimal in einer Haarnadel stoppen, ich hatte Probleme mit der Handbremse.“
Auch der sechstplatzierte Nasser Al-Attiyah, wenige Sekunden langsamer als Mikkelsen, hatte keine problemlose Fahrt: „Wir sind hinter Mikko hängen geblieben, ich habe sein Auto auf der rechten Seite berührt. Man konnte sich nur schwer konzentrieren.“
Auf Platz sieben rangiert der Tscheche Martin Prokop mit rund 1,5 Minuten Rückstand, Khalid Al-Quassimi landete mit 2:13 Minuten Rückstand auf Platz acht.
In der WRC-2 führt Robert Kubica im Citroen DS3 RRC als Gesamt-Neunter, obwohl auch er Probleme hatte: „Ich habe im Staub hinter Nicolas Fuchs nichts sehen können und bin in einen Graben gefahren.“ Yury Protasov liegt als Gesamt-Zehnter und Zweiter der WRC-2 rund 20 Sekunden hinter Kubica zurück.
Noch ist die erste Etappe nicht zu Ende, um 21.26 Uhr Ortszeit (20.26 Uhr MESZ) wird die 26 Kilometer lange SP 2 „Kineta“ in Angriff genommen.
Nach SP 1
1. Novikov/Minor M-Sport 32:58.6 2. Dani Sordo Citroen + 20.6 3. Jari-Matti Latvala Volkswagen + 36.3 4. Thierry Neuville M-Sport + 38.3 5. Andreas Mikkelsen Volkswagen + 54.4 6. Nasser Al-Attiyah M-Sport + 57.5 7. Martin Prokop Ford + 1:34.3 8. Khalid Al-Qassimi Citroen + 2:13.3 9. Robert Kubica Citroen RRC + 2:51.6* 10. Yury Protasov Ford RRC + 3:12.1** *=1. WRC-2 **=2.WRC-2