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Planai Classic 2008

Die Planai-Classic im Rückspiegel

Für den Gröbminger Steuerberater Michael Haberl und dessen Sohn Sebastian war die 12. Planai-Classic ein Heimspiel. Unter 52 Startern feierten die Lokalmatadoren einen souveränen Sieg.

Foptos: Markus Kucera, www.planai-classic.at

Die Stoppuhren tickten, und in den Cockpits der jahrzehntealten Autos herrschte Hochspannung, auch wenn Schnee und Eis im Tal nur in kleinen Dosen anzutreffen war. Die Gröbminger Trabrennbahn jedenfalls war schneesicher und die Lenkraddreher konnten sich in jene Epochen zurückbeamen, wo Elektronik noch ein Fremdwort war.

Sieger dieser ersten Sonderprüfung (SP1) wurde das Österreichisch/Schweizerische Team Helmut Petereder/Bruno Flückiger auf Porsche 911T, das nur eine Hundertstel von der im Qualifying erzielten Zeit abwich. Bernhard Jensch/Andreas Platzer (VW-Käfer) wurden mit 4/100 Abweichung Zweiter.

Auf der SP2 von Gröbming nach Moosheim hinunter strömte der Historische Rallye-Europameister Michael Stoscheck (Porsche 911) mit einer Null-Abweichung durch die Lichtschranke, und das Damen-Team Ingrid Corsmann/Sonja Moser (Porsche 356C) lag nur um 3/100 daneben.

Aber schon auf der SP3 über den vereisten Mitterberg, signalisieren Vater und Sohn Haberl (Porsche 356) mit nur 2/100 Abweichung von der Sollzeit, dass sie im Ennstal das Ticken der Stoppuhren bestimmen. Die Käfer-Besatzung Reinhard und Doris Huemer wurden mit 8/100 Abweichung Zweite.

Dr.Ernst Schröder/Dr. Peter Ulrich aus Deutschland gewannen auf Porsche 356 die SP4 Birnberg mit 3/100 Abweichung und nach einem 45 Minuten langen Boxenstopp zum apres Schi in Schladming, wo tausende Zuschauer die alten Juwelen bestaunten, kurvte der Tross in die Ramsau hinauf.

Rallye-Ikone Rauno Aaltonen, mit Mike Höll als Navigator, gewann auf Mini-Cooper S die SP6 Leiten mit 6/100 Abweichung vor dem Team Haberl (7/100).

Mit insgesamt 86 km am Tacho, stellten sich die Autos an den Start des Eis-Parcours in der Nähe der Straße zum Zauchensee.

Die Nacht war klar, das Thermometer zeigte minus 3 Grad und die Eispiste war durch Neuschnee griffiger, damit schneller geworden, als in den Tagen zuvor. Jetzt kam es auf die richtige Strategie an. Jene, die den Parcours nach einer Schnitt-Tabelle fuhren, lagen völlig daneben, sie fassten 1000 Punkte aus. Der Rest agierte nach dem Fahrplan «angasen, bis in der Eiswüste das Ziel in Sicht kommt.» Immerhin staffelten sich die ersten 22 innerhalb einer 8.92 Sekunden Abweichung zur Sollzeit von 4:30 min.

Franz Brachinger/Otmar Schlager boten das beste Kür-Programm, in ihrem BMW 2002ti rutschten sie mit einem Nuller durch die Lichtschranke, Pius Weckerle/Peter Pech (Porsche 911) und Wolfgang und Patrick Schnedler (Porsche 914-6) produzieren eine 2/100 Abweichung, Aaltonen/Höll wurden zeitgleich mit Klaus Wildbolz/Ulli Glöckner (Volvo 1800) Siebte.

Der surfbrettflache Colani von Weltklasse-Pilot Armin Schwarz mit Navigator Gery Hofer, mußte in einer längeren Reparatur von einer verschmorten Sicherung befreit werden, dann ließ Armin die Sau raus und unterbot die Sollzeit um sage und schreibe 61 Sekunden...

Franz Brachinger gewann auch die vorletzte SP in der Ramsau mit nur 6/100 Abweichung vor Pius Weckerle (15/100), und in der letzten SP Gröbming führten die Ennstal-Classic Sieger 2007, Christian und Margot Baier ihren VW-Käfer mit 1/100 zur Bestzeit. Freitag Nacht war auch schon der Endstand gegeben: Michael Haberl lag souverän in Führung, «aber wir hatten Glück, gleich nach dem Ziel streikte unser Halda, ohne Wegstreckenzähler wären wir verloren gewesen...»

Das brillante Käfer-Team Reinhard und Doris Huemer hatte sich auf Platz zwei festgenagelt vor den Baiers, die gleich beim ersten Einsatz ihres VW-Cabrio den dritten Platz okkupierten.

Am nächsten Tag stand die Bergprüfung auf die Planai als großes Finale am Programm. Sieger wurde Erik Skreiner mit seinem Sohn Georg (VW Käfer), sie schafften im zweiten Lauf von ihrer im ersten Lauf selbst gewählten Zeit eine Abweichung von nur 10/100.

Drei Piloten fuhren außer Konkurrenz auf Tagesbestzeit. Michael Stoschek konnte mit 5:28.34 seinem Sohn Maximilian zeigen, wer in der Porsche-Familie der Herr im Haus ist, der Senior nahm dem Junior 6 Sekunden ab. Auf der herrlichen Schneefahrbahn geigte Armin Schwarz spektakulär in 6:15,62 ins Ziel, doch bergauf ging dem Colani-VW die Luft aus.

Im Gesamtklassement brachte die Planai-SP keine dramatischen Veränderungen: Hinter Haberl, Huemer und den Baiers blieben Pius Weckerle/Peter Pech (Porsche 911) Vierte, blieben Aaltonen/Höll Fünfte. Nur Klaus Wildbolz/Ulli Glöckner (Volvo 1800) verloren Platz neun an Werner Fessl/Dr. Peter Schöggl (Fiat-Abarth 124), und Rallye-Weltmeister Björn Waldegard mit Co Hans Sylvan rückte auf Rang 20 vor. Franz Brachinger fiel von Rang sieben auf 18 zurück, weil ihm bei der Zieldurchfahrt im zweiten Lauf der Motor abstarb, was ihm 1000 Strafpunkte einbrachte.

Der wahre Held der 12. Planai-Classic war aber die Startnummer 4: Jens Wendland auf einem Aston Martin, Baujahr 1934, kam per Achse aus der Slowakei und fuhr die ganze Rallye solo ohne Beifahrer.

Den abschließenden Kombinationsbewerb mit den Skilegenden am Planai Zielhang konnten Hans Knauß und Reinhold Bachler zeitgleich gewinnen, beide konnten ihre Zeit vom ersten Durchgang am besten reproduzieren. Platz drei belegte Christiane Mitterwallner.

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