
Planai Classic 2011 | 04.01.2011
Mit Wärmepacks gegen die beißende Kälte
Wie sich das Ehepaar Baier im offenen Lea Francis P-Type gegen den beißend kalten Fahrtwind schützt – das Feld vor dem Start in den 180 Kilometer langen Nachtprolog.
Michael Noir Trawniczek
Fotos: Markus Kucera
Gröbminger Hauptplatz, Start zum mehr als fünf Stunden andauernden Nachtprolog. Christian und Margot Baier sitzen in ihrer Lea Francis P-Type - mit Baujahr 1927 ist der offene Bolide gemeinsam mit dem Mercedes-Benz 630 K das älteste Fahrzeug im rund 50 Teams starken Starterfeld der Planai Classic.
Minus 16 Grad Celsius sind schon im Stillstand nur schwer zu ertragen, doch in einem offenen Auto würde man ohne jede Schutzmaßnahmen wohl festfrieren. Navigatorin Margot Baier erzählt, wie sich das Paar gegen die beißende Kälte schützt: „Wir tragen sieben Schichten Kleidung, an unsere Körper haben wir spezielle Bodypacks geklebt, welche den Körper wärmen, auch an den Fußsohlen kleben solche Packs. Ein großes Problem sind die Finger – wir tragen spezielle Jägerhandschuhe, in die man ebenfalls Wärmepacks schieben kann. So hoffe ich, dass wir die fünf Stunden durchhalten werden.“
Pilot Christian Baier verrät, dass an diesem Dienstagabend zum eiskalten Fahrtwind noch weitere körperliche Anstrengungen hinzukommen werden: „Wir werden wohl ein paar Mal Schneeketten aufziehen müssen – aber wir sind da bereits gut eingespielt.“ Ein sportliches Ziel im Sinne einer Platzierung verfolgt das Ehepaar Baier nicht. Margot Baier winkt ab: „In der Epoche I geht es lediglich darum, ins Ziel zu kommen.“
Der Mercedes des deutschen Duos Ulrich und Michael Knapp ist bereits etwas besser gegen die Kälte geschützt, doch Fenster gibt es nicht. „Wir werden uns beim Ehepaar Baier bezüglich der Wärmepacks informieren, denn wir haben lediglich viele Schichten Kleidung am Leibe.“ Mit einem Augenzwinkern fügt der Navigator hinzu: „Dafür gab’s noch einen heißen Glühwein vor dem Start.“
Karsten und Monika Wohlenberg, die Sieger der Ennstal Classic 2009, sind in ihrem Mercedes-Benz 230 SL gegen die Kälte gerüstet: „Wir haben eine Standheizung im Auto.“ Nach der ersten Sonderprüfung auf der Gröbminger Trabrennbahn liegt das deutsche Paar auf Rang 19, allerdings nur mit einer Abweichung von 30 Hundertstelsekunden auf den vorgeschriebenen Schnitt von 40 km/h. „Es ist noch alles möglich“, sagt Wohlenberg – und reibt sich die Hände.
Überhaupt kein Kälteprobleme hat „Obersthofmeister Seyffenstein“ alias Rudi Roubinek. „Bei uns ist es schön warm im Auto – wir fahren schließlich einen Volvo“, lacht der TV-Star.
Der rund 180 Kilometer lange Nachtprolog führt das Feld auch auf den Schladminger Hauptplatz, wo das erste Auto um 17.45 Uhr erwartet wird. Ab 21.40 Uhr wird das erste Auto im Gröbminger Ziel ankommen.
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