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Bericht nach Etappe 1

Panizzi führt vor Grönholm und Burns (alle Peugeot) - Achim Mörtl auf Rang 16, Beppo Harrach Gruppe-N-Elfter.

Bernhard Eder

Wer soll diese Löwen stoppen?

Was die Konkurrenz bereits vor dem Start zur Korsika-Rallye 2002 befürchtet hatte, ist tatsächlich eingetroffen: Peugeot dominiert das Asphalt-Event auf der Mittelmeerinsel nach Belieben, die Löwen belegen nach dem ersten Tag die Ränge eins, zwei und drei.

In Führung Asphalt-Spezialist Gilles Panizzi, der Franzose entscheidet die ersten vier SP´s für sich, fährt dann allerdings im einsetzenden Regen auf SP 5 nur die zwölfte Zeit, rettet letztendlich winzige 3 Sekunden Vorsprung auf Marcus Grönholm ins Ziel.

Hinter Grönholm, seines Zeichens Weltmeister des Jahres 2000, liegt der regierende Champ Richard Burns auf dem dritten Platz. Burns fehlen bereits 25.1 Sekunden auf den Führenden Panizzi. Die Top-Sechs komplettieren Mäkinen (Subaru), Sainz (Ford) und Solberg (Subaru), Geheimfavorit Philippe Bugalski (Citroen) nur auf Zwischenrang acht.

Achim Mörtl im Grifone-Peugeot 206 WRC liegt nach der 1. Etappe an 16. Stelle, Beppo Harrach im Mitsubishi Lancer Evo VI ist an 11. Stelle der Gruppe-N-Wertung zu finden.

Peugeot: 1. Panizzi, 2. Grönholm, 3. Burns - der totale Triumph für die Löwen zeichnet sich ab...

Nach der ersten Etappe der Korsika-Rallye 2002 sieht´s ganz so aus, als ob dem Peugeot-Werksteam-Trio Panizzi-Grönholm-Burns der große Clou, sprich die Ränge eins, zwei und drei zu belegen, gelingt. Dementsprechend euphorisch die Stimmung im Lager der Löwen:

Gilles Panizzi: "Wir hatten vor der Rallye einen guten Test und die Abstimmung verbessert. Der Tag war heute phantastisch. Das Auto ist schneller als vor fünf Monaten. Vor der letzten Prüfung hatte ich 16 Sekunden Vorsprung. Dann setzte Regen ein, die Strecke wurde sehr rutschig und mein Vorsprung schrumpfte auf drei Sekunden zusammen."

Marcus Grönholm: "Mein Auto lief perfekt. Ich bin mit den Zeiten sehr zufrieden. Allerdings hat mir der Regen geholfen, auf der letzten Prüfung eine Bestzeit zu fahren und näher an Gilles heranzukommen. Auf der ersten WP haben wir uns heute eine Felge beschädigt, auf der dritten riss der Keilriemen. Beides hat uns jedoch nicht viel Zeit gekostet."

Richard Burns ist der Ansicht, dass er sogar noch Reserven hat: "Es geht noch schneller. Ich war zu vorsichtig und bin nicht in jeder Kurve ans Limit gegangen. Aber das muss man hier tun, um an der Spitze dran zu bleiben."

Last but not least Sportdirektor Corrado Provera: "Ein guter Tag für Peugeot. Gilles ist phantastisch gefahren. Marcus und Richard waren ebenfalls sehr gut. Aber es ist erst ein Viertel der Distanz gefahren. Auf der zweiten Etappe wird die Reifenwahl schwierig, denn es soll am Samstag regnen."

Subaru: 4. Mäkinen, 6. Solberg - eine solide Leistung

Tommi Mäkinen auf Rang vier, Petter Solberg an sechster Stelle - Subaru präsentiert sich auf der ersten Etappe als zweitstärkstes Team, allerdings wäre noch wesentlich mehr drin gewesen. Mäkinen verliert aufgrund eines Konzentrationsfehlers auf SP 2 wertvolle Sekunden, Solberg verzeichnet auf SP 4 einen kleinen Unfall und fällt von Rang drei auf sechs zurück.

Mäkinen im Etappenziel: "Ich bin zufrieden. Wir sind noch im Bewerb, ganz im Unterschied zum Vorjahr, als wir den Unfall hatten. Wir haben heute einige wenige kleine Fehler gemacht, aber wir sind im Kampf um die Punkte mit dabei. Unsere Probleme heute morgen auf SP 2 waren dumm - ich dachte, dass ich einen Fehlstart produziert hätte und verlor infolgedessen für die ersten paar Kilometer die Konzentration."

Fazit von Petter Solberg: "Auf SP 4 bin ich ein klein wenig auf den Kies gekommen, wir haben uns gedreht und sind gegen eine Böschung geprallt. Dabei haben wir das linke Hinterrad beschädigt und viel Zeit verloren. Ich versuchte, die Sache vor der letzten SP zu reparieren, aber das war nur ein Provisorium. Ich bin enttäuscht, heute morgen hat es für mich so gut ausgesehen..."

Ford: 5. Sainz, 7. McRae, 9. Märtin - Punkte sind in Reichweite...

So sehr hatte Ford auf Regen gehofft, dieser Wunsch ging für das Team von Malcolm Wilson allerdings erst auf der letzten SP des Tages in Erfüllung. Auf trockener Piste hatte das Trio Sainz-McRae-Märtin dann auch gegen die Konkurrenz von Peugeot und Subaru ganz klar das Nachsehen.

Sainz, als bester Ford-Crack am 5. Zwischenrang, hatte auf den ersten beiden SP´s mit Getriebe-Problemen zu kämpfen, auf SP 3 kam dann auch noch ein - allerdings minimaler - Reifenschaden dazu. Sainz im Etappenziel: "Das Getriebe-Problem war ärgerlich, die Sache mit den Reifen hat nicht so viel gekostet. Mit meinen Zeiten heute bin ich nicht zufrieden."

Colin McRae klagte den ganzen Tag über zu wenig Gripp, am Start zu SP 5 starb dem Schotten dann zu allem Überdruss auch noch der Motor ab. McRae liegt auf dem 7. Zwischenrang, das Podium ist für den dreifachen Korsika-Sieger wahrscheinlich schon außer Reichweite...

Mitsubishi, Hyundai, Skoda: kein Fahrer in den Top Ten

Die Korsika-Rallye teilt die Werksteams in eine Zweiklassen-Gesellschaft: in den Top-Ten nur Fahrzeuge von Peugeot, Subaru und Ford ("gestört" durch die beiden Privatiers Bugalksi/Citroen und Rovanperä/Peugeot), für die Fahrer von Mitsubishi, Hyundai und Skoda geht´s erst ab Rang 11 (Delecour/Mitsubishi) los.

Francois Delecour kommt seine Korsika-Erfahrung zugute, der Franzose fährt eine fehlerfreie erste Etappe und kann mit etwas Glück noch auf einen Platz in den Punkterängen spekulieren. Sein Mitsubishi-Teamkollege Alister McRae, der mit Bremsproblemen zu kämpfen hat, wird von Rang 18 aus kaum noch entscheidend nach vor kommen.

Enttäuschend verläuft die 1. Etappe für Hyundai: Tomasz Kuchar muss schon auf SP 1 mit überhitzter Bremse aufgeben, Freddy Loix (14.) und Armin Schwarz (15.) sind von den anvisierten Top-Ten-Plätzen doch einigermaßen weit entfernt.

Wenig überraschend, dass Skoda im Kampf um die Spitzenplätze nichts mitzureden hat - die Erwartungen der Tschechen waren schon vor dem Start recht bescheiden. Toni Gardemeister (17.) ist Bester des Skoda-Trios, Roman Kresta (19.) und Kenneth Eriksson (20.) verlieren bereits mehr als eine Minute auf ihren Teamkollegen.

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