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Bericht Doppelreiter

Der 22 Jahre alte Niederösterreicher eroberte trotz zweier Reifenschäden ein Top-Ten-Resultat in Spanien.

Eine Frage der Reifen...

Oft ist es nicht ganz leicht, im Sport das "Wenn und Aber" außer Acht zu lassen. Doch letztendlich zählt nun einmal nur das Ergebnis. Was passieren hätte können, ist vollkommen uninteressant.
Unter diesem Aspekt ist auch David Doppelreiter´s zehnter Platz bei der Catalunya-Rallye zu sehen. Bei seinem zweiten Antreten in der Junior-WM hat der OMV-Pilot freilich wieder unter Beweis gestellt, was er drauf hat - zu zahlreichen sechsten und siebenten SP-Zeiten auf den ersten beiden Etappen gesellte sich am Sonntag sogar noch eine viertbeste Zeit dazu.

Aber alles der Reihe nach. David Doppelreiter wurde am Freitag nach einem Reifenschaden auf der dritten Sonderprüfung (5:22 Sekunden Zeitverlust) gleich einmal aus allen Träumen gerissen. Doch anstatt zu resignieren, zeigten Doppelreiter und Co. Thomas Lettner ihr großes Kämpferherz. Vom 21. Rang in der 1600er-Klasse arbeitete man sich Platz um Platz vor, lag nach dem zweiten Tag bereits auf Rang zehn.

Damit nicht genug, knallte der Niederösterreicher auf der zweiten Sonderprüfung des letzten Tages eine vierte SP-Zeit auf den Asphalt und überholte damit den Deutschen Niki Schelle (Suzuki Ignis), lag kurzfristig auf dem neunten Rang. Jetzt hoffte der OMV Pilot, vielleicht doch noch in die Nähe der WM-Punkte zu kommen, die es auch in der Junior World Championship nur für die ersten sechs gibt.

Aber auf der 15. Sonderprüfung ging leider wieder die Luft aus: Patschen rechts hinten. Da half es auch nichts, dass Doppelreiter/Lettner in absolut rekordverdächtigen zwei Minuten den Reifen wechselten. Der neuerliche Zeitverlust war nicht mehr aufzuholen, letztendlich musste man sich mit dem zehnten Gesamtrang zufrieden geben.

Doppelreiter: "Ich bin überhaupt nicht frustriert. Schon allein, dass wir die Rallye zu Ende gefahren sind, bringt uns in Sachen Erfahrung und Sicherheit enorm viel. Natürlich wäre es gelogen, wenn ich jetzt sagen würde, dass wir uns nicht mehr als einen zehnten Platz erwartet haben. Vor allem dann nicht, wenn man in Monte Carlo Fünfter war."

"Doch hier war es vielleicht noch härter, da jeder in der Junior World Championship volles Rohr gefahren ist und auch jeder einen Reifenschaden riskiert hat. Das ist dann wie Lotto. Auf den einen oder anderen fällt das Los. Diesmal hat es uns eben zweimal erwischt."

Und trotzdem sei ein kleines Rechenspiel erlaubt. Ohne die beiden Reifenschäden, das heißt allein von den gefahrenen Zeiten her, wäre Doppelreiter auf den vierten Gesamtrang gefahren. Und das ist es auch, was die hohen Herren in den Rennsportabteilungen der Firmen beobachten. So wich wie schon in Monte Carlo auch diesmal der Chefingenieur von Peugeot Motorsport nicht von der Seite des Niederösterreichers. Und das hat seinen guten Grund, denn der OMV Pilot war der beste Peugeot-Fahrer des ganzen Feldes der 1600er.

Und wie geht es weiter? Vom 13. bis 16. Juni steht die Acropolis-Rallye in Griechenland, der dritte Lauf zur Junior World Championship auf dem Programm. Bis dahin hat David Doppelreiter alle Hände voll zu tun, denn eine WM zu bestreiten ist nicht ganz billig.

Doppelreiter: "Wir haben zwar mit der OMV einen tollen Partner, der uns den Start ermöglichte, doch um die ganze Saison zu bestreiten brauchen wir noch Sponsoren. Ich denke, dass wir bislang eine ganze Menge gezeigt haben und uns auch medial gut verkaufen konnten. Jetzt muss die sportliche Leistung finanziell umgesetzt werden."

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