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Dakar-Rallye 2017

Matthias Walkner gewinnt vierte Etappe

Der Österreicher Matthias Walkner hat die vierte Etappe der Dakar-Rallye 2017 gewonnen; Barreda Bort (Honda) bleibt klar in Führung.

Fotos: Marcin Kin

Nach einem schon recht turbulenten Auftakt zur Dakar-Rallye 2017 in Südamerika trennte sich am vierten Tag die Spreu vom Weizen: Vorjahressieger Toby Price (KTM) wollte angreifen und versuchen, seinen Rückstand auf Joan Barreda Bort (Honda) gutzumachen. Über weite Strecken war der Australier auf Kurs zum Tagessieg, doch nach 371 Kilometern stürzte er. Das Ärzteteam kam ihm rasch zu Hilfe, doch sein Unfall bedeutete das Aus: Ersten Informationen zufolge brach sich Price den linken Oberschenkel, er wurde per Helikopter abtransportiert. Somit wird es in diesem Jahr einen neuen Sieger in der Motorradkategorie geben.

Ohne Probleme kam Barreda Bort durch, mit Platz zwei sicherte er seine Gesamtführung ab. Auf dem Weg von San Salvador de Jujuy in Argentinien nach Tupiza in Bolivien mussten 416 gezeitete Kilometer zurückgelegt werden. Erstmals ging es auf bis zu 3.000 Meter über Seehöhe. Außerdem war das Durchqueren der ersten richtigen Dünengürtel gefragt. Aufgrund von Regenfällen begann die Sonderprüfung mit etwa 20 Minuten Verspätung, Barreda Bort musste sie eröffnen. Bald zeigte sich, dass KTM mit Price und Matthias Walkner attackierte. Bis Checkpoint 1 behauptete Barreda Bort die Spitze und bewies damit, dass er auch navigatorisch besser geworden ist.

Als die Grenze zu Bolivien überquert wurde, hatte der Spanier etwas mehr als zwei Minuten Vorsprung auf Price, Walkner war drei Minuten zurück. Dieses Toptrio hatte sich bereits deutlich von den anderen Fahrern abgesetzt. Auf den ersten Kilometern in Bolivien büßte Barreda Bort Zeit ein und fiel in der Tageswertung hinter das KTM-Duo zurück. Auf dem letzten Teilstück konnte Walkner sogar zum Spanier aufschließen und sich mit zwei Minuten Vorsprung auf Barreda Bort den Tagessieg holen, den zweiten seiner Karriere. Michael Metge belegte auf einer weiteren Honda den dritten Platz. Die Spitzenfahrer benötigten für die SP fast fünf Stunden.

"Es war heute einfacher, weil ich als Elfter gestartet bin", sagte Walkner zu seiner Fahrt. Im Gegensatz zu Barreda Bort konnte er sich an den Spuren der Vorderleute im Sand orientieren. Trotzdem war Fingerspitzengefühl gefragt: "Zu Beginn war die Navigation kompliziert, denn einige Fahrer hatten sich verfahren. Nach 100 Kilometern fühlte ich mich lockerer, aber ich dachte nicht daran, diese Etappe zu gewinnen. Ich freue mich über den Sieg, aber wichtiger ist Tobys Unfall. Ich hoffe, er ist okay."

Barreda Bort versuchte seinerseits das Risiko zu minimieren und Fehler zu vermeiden. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung", sagte der Spanier. "Vor allem im ersten Abschnitt war die Landschaft wunderschön, aber die Navigation war in den Dünen nicht einfach. Ein oder zwei Mal hatte ich meine Zweifel, aber mir ist ein gutes Ergebnis gelungen. Man muss bei der Navigation etwas probieren, denn ich wollte einen Vorsprung halten und nicht als Referenz dienen. Ich will weiterhin ein sicheres Tempo fahren und nicht zu viel Risiko eingehen."

In der Gesamtwertung vergrößerte Barreda Bort seinen Vorsprung auf 22:16 Minuten. Das Klassement wurde ordentlich durcheinander gewirbelt, da einige Fahrer wie Paulo Goncalves (Honda) und Sam Sunderland (KTM) viel Zeit verloren. Neuer Zweiter ist nun Pablo Quintanilla (Husqvarna) vor Sunderland, Walkner verbesserte sich auf den vierten Platz. Sein Rückstand auf Barreda Bort beträgt 25:45 Minuten. Greift der Österreicher jetzt nach der Spitze? "Ich setze mir heute keine Ziele. Joan ist sehr schnell, und wir sind noch nicht einmal bei Halbzeit der Rallye", winkte Walkner ab.

Top 8 der vierten Etappe:

1. Matthias Walkner (KTM) — 4:57:22 Stunden
2. Joan Barreda Bort (Honda) + 2:02 Minuten
3. Michael Metge (Honda) + 3:18
4. Xavier de Soultrait (Yamaha) + 5:58
5. Stefan Svitko (KTM) + 8:33
6. Pablo Quintanilla (Husqvarna) + 9:22
7. Gerard Farres Guell (KTM) + 10:24
8. Pierre Renet (Husqvarna) + 12:30

Top 8 gesamt nach 4/12 Etappen:

1. Joan Barreda Bort (Honda) — 12:35:54 Stunden
2. Pablo Quintanilla (Husqvarna) + 22:16 Minuten
3. Sam Sunderland (KTM) + 24:36
4. Matthias Walkner (KTM) + 25:45
5. Gerard Farres Guell (KTM) + 30:22
6. Stefan Svitko (KTM) + 32:25
7. Adrien van Beveren (Yamaha) + 33:09
8. Pierre Renet (Husqvarna) + 33:35

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