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WEC: Le Mans

Alonso: "Verdienen diesen Sieg nicht"

Fernando Alonso gewann zum zweiten Mal die 24 Stunden von Le Mans, doch so richtig freuen kann er sich über den diesmal glücklichen Sieg nicht.

Fernando Alonso hat sein Projekt WEC-Supersaison bei seinem zweiten Antreten in Le Mans mit dem zweiten Sieg beim legendären 24-Stunden-Rennen gekrönt. Gemeinsam mit Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima triumphierte er 17 Sekunden vor dem zweiten Toyota (Conway/Kobayashi/Lopez) - und hatte dabei eine Riesenportion Glück.

"Das Rennen ist nicht nach unserem Geschmack gelaufen. Die #7 war über 24 Stunden schneller als wir. Sie hätten den Sieg verdient", räumt der zweimalige Formel-1-Weltmeister und neue WEC-Champion ein.

"Aber heute hat das Glück darüber entschieden, wer am Ende den Pokal erhält. Manchmal spielt das Glück im Motorsport eine entscheidende Rolle. Wir hatten heute Riesenglück. Wahrscheinlich verdienen wir diesen Sieg nicht. Aber wir nehmen ihn."

"Mein Hauptziel für dieses Wochenende war, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", sagt Alonso - und der WM-Titel, über dessen Wertigkeit es keine Diskussionen gibt, fühle sich "toll" an.

Der Spanier ist nach Petter Solberg (WRC und WRX) erst der zweite Fahrer in der Geschichte des Motorsports, der es geschafft hat, in unterschiedlichen FIA-Kategorien Weltmeister zu werden. Quasi zum Drüberstreuen darf er sich über zwei prestigeträchtige Le-Mans-Siege und den Erfolg in Sebring freuen.

Glücklich war der zweite Le-Mans-Sieg insofern, als Alonsos Toyota #8 aus eigener Kraft diesmal wohl keine Chance gehabt hätte, das Rennen zu gewinnen. Toyota #7 führte mit über zwei Minuten Vorsprung, als das Ergebnis durch einen Reifenschaden bei Jose Maria Lopez eine Stunde vor Schluss auf den Kopf gestellt wurde.

Denn die Mechaniker wechselten nicht den beschädigten, sondern einen intakten Reifen, und so musste das Auto noch mal an die Box. Erst dadurch war der Zeitverlust so groß, dass Toyota #8 vorbeiziehen konnte. Wie kam zu der Verwechslung beim Reifentausch? Wie sich herausstellte, war das Reifenluftdruck-System des Toyota TS050 Hybrid schuld. "Der Sensor hat den falschen Reifen gemeldet", sagt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon. "Und deshalb mussten wir einen weiteren Stopp einlegen, weil wir den kaputten Reifen noch auf dem Auto hatten."

Danach war der Sieg des Alonso-Toyota aber noch nicht in Stein gemeißelt. Wegen der extrem unglücklichen Umstände für Toyota #7 und weil #8 so oder so Weltmeister geworden wäre (auch mit P2), wurde offenbar kurz darüber nachgedacht, die Positionen per Stallregie zu tauschen. Doch der Toyota-Kommandostand entschied sich letztlich gegen diesen Eingriff ins Rennen und ließ den Dingen ihren Lauf.

Alonsos großes Ziel, der Gewinn der prestigeträchtigen "Triple-Crown", muss jedoch erstmal verschoben werden. Den Grand Prix von Monaco hat er zweimal gewonnen, die 24 Stunden von Le Mans ebenfalls - aber bei den 500 Meilen von Indianapolis 2017 schied er 21 Runden vor Schluss in aussichtsreicher Position mit Motorschaden aus und 2019 durfte er nach gescheiterter Qualifikation nicht einmal starten. Bisher konnte nur Graham Hill die "Triple-Crown" gewinnen.

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