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Grönholm siegt, Burns Weltmeister!

Marcus Grönholm gewinnt die RAC-Rallye 2001 vor Harri Rovanperä (beide Peugeot) und Richard Burns (Subaru), der Engländer sichert sich den Titel.

Bernhard Eder

Burns hat´s geschafft!

Wie erwartet keine großartigen Verschiebungen mehr am Schlusstag der RAC-Rallye: Marcus Grönholm siegt vor Harri Rovanperä (beide Peugeot) und Richard Burns (Subaru), auf den Rängen vier bis sechs Alister McRae (Hyundai), Armin Schwarz (Skoda) und Kenneth Eriksson (Hyundai). Die letzte Etappe wird zur Triumphfahrt für Burns, dem Engländer genügt sein dritter Platz zum Gewinn der Weltmeisterschaft.

Burns tut auf den letzten vier SP´s nur noch das Notwendigste, überlässt dem Peugeot-Duo an der Spitze die ersten beiden Plätze. Für den entthrohnten Weltmeister Markus Grönholm endet die Saison versöhnlich: dritter Saisonsieg, seit seinem Heimsieg in Finnland ist das Peugeot-Ass mit 32 geholten Zählern der erfolgreichste Pilot. Ohne die katastrophale Saisonbilanz bis Mitte August (nur 4 Zähler in 8 Rallyes) wäre der Finne ein gefährlicher Konkurrent für Richard Burns geworden. Zum zweiten Marken-WM-Titel en suite für Peugeot hat Grönholm zumindest entscheidend beigetragen.

Zumindest genauso erfreulich wie die sportliche Erfolgsbilanz von Richard Burns bzw. Peugeot ist die Meldung über den Gesundheitszustand jener 13 Fans, die am Samstag bei einem Ausritt von Carlos Sainz verletzt wurden: 9 der 13 Zuschauer sind bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, auch den restlichen vier verletzten Fans, die sich noch im Hospital befinden, geht es nach Auskunft der Veranstalter den Umständen entsprechend gut. Ein 12-jähriger Bub mit Prellungen sowie ein erwachsener Mann mit Kopfverletzungen sollen bald in häusliche Pflege entlassen werden, ein 13-jähriges Mädchen, das eine Beinverletzung erlitten hat, wird noch heute operiert.

Peugeot: Dritter Saisonsieg Grönholm´s, dritter Saison-Doppelsieg der Löwen

Die Pflicht - den Sieg in der Marken-WM – hatte Peugeot schon am Samstag fixiert, auf der letzten Etappe der RAC-Rallye 2001 folgt die Kür: Markus Grönholm siegt vor seinem Markenkollegen Harri Rovanperä, für die Löwen der dritte Doppelsieg der Saison. Peugeot ist übrigens das einzige Team des abgelaufenen Rallye-WM-Jahres, das sich über Doppelsiege freuen durfte, auch das unterstreicht die dominante Rolle der Franzosen (v.a. in der zweiten Saisonhälfte.)

Marcus Grönholm zieht ein positives Fazit des Wochenendes: "Wir sind natürlich sehr glücklich, die Marken-WM für Peugeot gewonnen zu haben. Für uns war´s eine sehr gute Rallye. Eigentlich ist es ziemlich einfach gewesen. Richard dachte an die Meisterschaft, Tommi und Colin sind sehr früh ausgeschieden. Gratulation an Richard, der Titel ist eine großartige Sache für ihn. Ich denke, dass ich mit ihm nächstes Jahr bei Peugeot gut auskommen werde und hoffe, dass ich ihn mit identem Material schlagen kann."

Sehr zufrieden auch Harri Rovanperä: der Finne kommt auf der letzten Etappe noch auf Rang zwei nach vor, beendet die WM 2001 punktegleich mit seinem Teamkollegen Marcus Grönholm an sechster Stelle. "Ich bin happy. Das ist das beste Auto, das ich jemals gefahren habe. Nächstes Jahr denke ich wird das wirklich interessant... "

Subaru: Burns sichert sich mit Rang drei den Titel, Arai wird 10.

Richard Burns hat sein großes Ziel, als erster Engländer der Geschichte den Rallye-WM-Titel zuholen, erreicht: bei strömendem Regen auf der letzten SP trägt der Subaru-Pilot seinen Impreza förmlich ins Ziel nach Cardiff. Dort spielen sich dann unglaubliche Jubelszenen ab, sowohl bei Subaru als auch bei den vielen Tausenden Fans, die ihren Local Hero feiern.

"Großartig, was hier geschehen ist", so der sichtlich bewegte Burns. "Ich kann´s immer noch nicht glauben, Wahnsinn. Ich bin unglaublich erleichtert. Die letzten drei Jahre habe ich versucht, diesen Titel zu holen und war auch immer wieder knapp dran. Nach unserer schlechten ersten Saisonhälfte, vor allem nach dem Ausfall in Kenia, habe ich nicht mehr daran geglaubt, dass es heuer klappen könnte, eigentlich bis Australien."

"Nach dem ersten Tag hier musste ich meine Taktik komplett umkrempeln. Natürlich ist es schade, dass ich die Rallye nicht gewinnen konnte, aber letztendlich ist der Weltmeistertitel alles, was zählt. Tommi und Colin hatten Pech, aber mir ist es letztes Jahr ähnlich ergangen."

Überglücklich natürlich auch Subaru-Teamchef David Lapworth: " Wir haben heuer nie den Glauben daran verloren, dass wir es schaffen können. In den letzten Jahren sind wir zwar besser in die Saison gestartet, aber wir haben uns toll erfangen. Richard´s Titelgewinn gibt dem ganzen Team großes Selbstvertrauen für nächstes Jahr."

Hyundai & Skoda: McRae 4., Schwarz 5., Eriksson 6., Thiry 8.

Die Hälfte der Punkteränge von Hyundai- bzw. Skoda-Piloten belegt - damit hatte vor dem Start der RAC-Rallye 2001 wohl kaum jemand gerechnet. Die beiden Underdog-Teams präsentieren sich in den Wäldern von Wales vor allem standfest, das Quartett Alister McRae, Schwarz, Eriksson & Thiry macht praktisch keinen Fehler. Der Lohn sind vier Marken-WM-Punkte für Hyundai, zwei für Skoda - damit beenden die beiden Teams die Saison 2001 ex aequo mit je 17 Punkten.

Alister McRae, der für nächste Saison von Hyundai zu Mitsubishi wechselt: "Wir sind heuer immer besser in Fahrt gekommen, der vierte Platz ist zum Abschluss ein gutes Resultat für die Jungs, die so hart gearbeitet haben. Ich freue mich, Hyundai mit einem Top-Resultat zu verlassen."

"Was den Ausgang des Titelkampfs betrifft, so möchte ich Richard gratulieren, er hat einen guten Job gemacht. Selbstverständlich bin ich für Colin enttäuscht, er kam mit einer guten Chance hier her, die Meisterschaft zu gewinnen, aber er hat viel riskiert, und wenn man riskiert, passieren solche Sachen... "

Fazit von Armin Schwarz (Skoda), der die WM 2002 für Hyundai bestreiten wird: "Ich bin sehr zufrieden, dieser Erfolg gehört der gesamten Mannschaft. Es war eine sehr schwierige Rallye, aber das habe ich gar nicht anders erwartet."

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