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Bericht Etappe 2

Marcus Grönholm führt weiterhin vor Richard Burns - ein Sainz-Unfall, bei dem 13 Zuschauer verletzt werden, überschattet die Etappe...

Bernhard Eder

Sainz crasht in Fan-Gruppe, Burns auf Titelkurs!

Die zweite Etappe der RAC 2001 verläuft dramatisch - allerdings nicht in einer Art und Weise, wie es sich Aktive und Fans vorstellen. Bei einem Unfall von Carlos Sainz auf SP 11 werden mehrere Zuschauer vom sich überschlagenden Ford Focus erfasst, 13 Personen müssen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Drei Fans sind schwer, allerdings nicht lebensgefährlich verletzt. SP 11 wird abgebrochen, SP 12 ersatzlos gestrichen.

Ford nimmt nach dem Zwischenfall Carlos Sainz aus dem Rennen, Peugeot damit neuer, alter Markenweltmeister. Der Titel wäre den Löwen allerdings so und so nicht mehr zu nehmen gewesen, zu dominant präsentieren sie sich in den Wäldern von Wales. Marcus Grönholm baut seine Führung, die er bereits nach dem ersten Tag inne hatte, weiter aus, Harri Rovanperä verteidigt den dritten Platz souverän.

In Sachen Fahrer-WM sieht weiterhin alles nach einem neuen Weltmeister Richard Burns aus. Der Subaru-Pilot gibt sich auf der 2. Etappe keine Blöße, fährt nur so schnell als notwendig, ist nach wie vor auf Rang zwei zu finden. Die größte Schrecksekunde hat Burns bereits vor dem Start der Etappe zu überstehen: sein Subaru Impreza lässt sich im Parc ferme vorerst nicht starten, nach einem Wechsel der Zündkerzen springt der Impreza doch noch an.

Peugeot: Grönholm führt souverän, die Löwen sind Markenweltmeister

Peugeot hat sich vorzeitig den Sieg in der Marken-Weltmeisterschaft 2001 gesichert. Nach dem Ausfall von Ford-Ass Carlos Sainz ist den Löwen der Titel nicht mehr zu nehmen. Wie´s aussieht, wird auch der Rallye-Sieg in England an die Franzosen gehen: Marcus Grönholm hat seine Führung auf Richard Burns weiter ausgebaut, liegt vor dem Schlusstag fast eineinhalb Minuten in Front.

Das Fazit des Leaders: "Mein Tempo war sehr gut, obwohl ich nicht viel Druck gemacht habe. Ich bin langsamer als am ersten Tag gefahren. Für die dritte und letzte Etappe bin ich zuversichtlich."

Zufrieden auch der drittplatzierte Harri Rovanperä: "Die erste Prüfung war okay, auf der zweiten lagen dicke Steine auf der Strecke. Wir haben die Spur verbogen, das Lenkrad stand etwas schief, allerdings hat das kaum Zeit gekostet."

Didier Auriol, der durch einen Unfall auf Rang sieben zurückgefallen ist: "Auf der ersten Prüfung habe ich in einer schnellen Linkskurve den Bremspunkt verpasst. Wir sind von der Strecke gerutscht. Das Auto war unbeschädigt, allerdings brauchten wir drei Minuten, bis Zuschauer uns wieder auf die Strecke geschoben haben."

Last but not least Sport-Direktor Corrado Provera: "Wir sind sehr traurig über Carlos Sainz Unfall. Ford hat beschlossen, Sainz aus dem Wettbewerb zu nehmen, was sicherlich keine leichte Entscheidung war. Damit ist Peugeot mathematisch Marken-Weltmeister. Alles, was wir jetzt noch tun können, ist die Saison bestmöglichst zu beenden. Dafür wollen wir die kommenden vier schweren Wald-Prüfungen sicher absolvieren."

Subaru: Burns ist vom Titel nur noch 4 SP´s entfernt

Bei Subaru läuft weiterhin alles nach Plan: Richard Burns hält seinen zweiten Platz vom Freitag, der Vorsprung auf die Verfolger ist bereits derart groß, dass der Engländer weiß: wenn er nur halbwegs problemfrei ins Ziel kommt, ist ihm der Titel nicht mehr zu nehmen.

Ein klein wenig getrübt wird die Freude bei Subaru durch den Sainz-Crash. Burns: "Ganz egal, ob man als Fahrer, Team-Mitglied oder Zuschauer hier ist, es ist immer schrecklich, von einem derart schweren Unfall hören zu müssen, wie er hier passiert ist. Meine Gedanken sind bei jenen Fans, die durch den Unfall verletzt wurden, ich hoffe, sie sind halbwegs o.k."

Sportliches Fazit des Beinahe-Champs: "Auf SP 10 gab´s dicken Nebel. Wenn man mit etwa 170 Sachen durch eine Nebelwand fährt, muss man hundertprozentig konzentriert bleiben. Ich habe jedenfalls nicht voll angegriffen, wollte kein unnötiges Risiko eingehen."

Wie geht´s dem zweiten noch im Rennen verblieben Subaru-Werks-Crack, Toshi Arai? Der Japaner quält sich weiterhin über die rutschige Strecke, verliert - nicht zuletzt aufgrund von Bremsproblemen - kontinuierlich an Terrain und liegt derzeit an 10. Stelle.

Ford: Drama um Carlos Sainz

Die RAC 2001 steht für das Ford-Team unter keinem guten Stern. Nachdem schon Colin McRae am Freitag zu viel riskiert hatte und durch Unfall ausgeschieden war, überspannt auf der 2. Etappe auch Carlos Sainz den Bogen. Der Spanier kommt auf SP 11 von der Straße ab, überschlägt sich, schlittert in eine Fan-Gruppe und verletzt dabei nach letzten Angaben 12 Zuschauer, drei davon schwer.

Sainz beendet die SP zwar noch, wird allerdings von der Teamführung aufgrund des schwerwiegenden Vorfalls - genauso wie Gastfahrer Mark Higgins -aus dem Rennen genommen. Über den verlorenen Marken-WM-Titel bzw. die Chancen Colin McRae´s, doch noch Fahrer-Weltmeister zu werden, will im Team von Colin Wilson aus verständlichen Gründen niemand auch nur ein Wort verlieren.

Der sichtlich geschockte Carlos Sainz zum Zwischenfall: "Ich habe auf der rutschigen Strecke leider die Herrschaft über das Auto verloren. Ich habe gleich gewusst, dass es da Verletzte gibt. Die letzten vier Stunden waren nicht sehr angenehm für mich, ich bin glücklich zu hören, das die Verletzungen nicht so schwer sind wie ursprünglich angenommen."

Ford-Renndirektor Martin Whitaker: "Wir sind sehr bestürzt, dass Zuschauer durch einen Unfall verletzt wurden, der durch eines unserer Autos verursacht wurde. Als Konsequenz daraus haben wir beschlossen, unsere Autos aus dem Rennen zu nehmen. Wir werden mit den Organisatoren eng zusammenarbeiten, um den Vorfall restlos aufzuklären."

Hyundai, Skoda & Mitsubishi: McRae 4., Schwarz 5., Eriksson 6., Thiry 8., Loix out

Die beiden "Kleinen" Hyundai & Skoda stehlen bei der RAC 2001 dem "Giganten" Mitsubishi klar die Show. Sowohl die Koreaner als auch die Tschechen sind klar auf Punkte-Kurs: Allister McRae belegt Zwischenrang vier, darf also sogar noch ein klein wenig mit dem Podium liebäugeln, Teamkollege Kenneth Eriksson ist Sechster, wird also ebenfalls punkten, falls er diesen Platz hält.

Bei Skoda sorgt vor allem der fünfte Zwischenrang von Armin Schwarz für Freude, aber auch Bruno Thiry, der auf Platz acht zu finden ist, kann durchaus zufrieden sein. Ein Gefühl, das bei Mitsubishi sicher nicht aufkommt. Die Luft war bei den Japanern nach Tommi Mäkinen´s frühem Ausfall bereits am Freitag draussen, auf der 2. Etappe fällt dann auch noch Freddy Loix mit Getriebeschaden aus - dritte Nullnummer im vierten Einsatz, so die triste Bilanz des neuen Lancer WRC...

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