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Vollgas trotz ungewisser Zukunft

Bei Ford ist noch immer unklar, welchen Weg das Team in Zukunft geht, Märtin und Duval wollen aufzeigen, Wilson-Sohn Matthew debütiert.

Besonders motiviert geht Ford in Cardiff an den Start: Zum einen stellt die Hatz durch die walisischen Wälder für das im englischen Cockermouth beheimatete Team um Malcolm Wilson ein Heimspiel dar. Darüber hinaus ließen Markko Märtin und François Duval im bisherigen Saisonverlauf regelmäßig mit herausragenden Resultaten aufhorchen. Höchste Zeit also, das anhaltende Leistungshoch in den zweiten Saisonsieg umzumünzen.

Und es gibt noch einen guten Grund, beim „Heimspiel“ so gut wie möglich abzuschneiden: Die Konzern-Spitze gibt sich noch immer bedeckt, was die Fortdauer des Engagements in der Rallye-WM betrifft.

Dazu sind nun ganz neue Töne zu hören: Teamchef Malcolm Wilson teilte mit, dass er auch dazu bereit wäre, „nur die europäischen WM-Läufe zu fahren“, wenn Ford ihm nur die Erlaubnis erteilen würde, auf Basis des neuen Focus ein neues WRC zu entwickeln.

Genau dieses neue WRC wäre nämlich unheimlich wichtig, wenn man es irgendwie schaffen will, Ford in der Rallye-WM auf längere Sicht zu behalten. Allerdings: Ein Verzicht auf die Übersee-Läufe würe auch bedeuten, dass kein Top-Pilot bei Ford anheuert…

Und so verwundert es nicht, dass die wildesten Spekulationen und Gerüchte die Runde machen. Die letzte Meldung: Noch-Ford-Pilot Markko Märtin hätte angeblich bereits bei Peugeot einen Einjahrs-Vertrag unterschrieben.

Doch offiziell macht sich Märtin (noch?) keine Gedanken über einen Wechsel, sondern eher darüber, wie die kommende Rallye werden wird: „Ich denke, es wird sehr, sehr schnell. Manche meinen, es könnte so schnell werden wie in Finnland. Da bin ich mir zwar nicht so sicher, weil die Straßen etwas härter sind und es auch mehr enge Kurven als in Finnland gibt, aber wenn es so trocken bleibt, dann wird es wirklich sehr schnell.“

„Und wenn es in England so flott zur Sache geht, dann darfst du keine Sekunde unkonzentriert sein. Es liegen viele große Steine und Holzstämme direkt neben der Ideallinie, ein kleiner Fehler reicht und du bist aus dem Rennen. Mir hat dir Rallye aber immer gefallen, das könnte ein schöner Fight werden, nächstes Wochenende“, so Märtin, der noch hinzufügt: „Ach ja, und das Beste an der ganzen Terminverlegung ist, dass es keinen Nebel geben wird – ich hasse Nebel, der wird mir bestimmt nicht abgehen…“

Märtins Teamkollege, der junge Belgier Francois Duval, ist über die Vorverlegung der Rallye ebenfalls glücklich: „Ich denke, es ist eine gute Entscheidung. Diese Rallye mag ich sehr gerne, und wenn es trocken bleibt, wird sie noch schöner zu fahren sein – ich kann dann hoffentlich ein besseres Resultat einfahren, als im letzten Jahr, ein Top-Fünf-Platz sollte möglich sein!“

Co-Pilot Stephane Prevot wird nach seiner Abwesenheit in Japan wieder an der Seite von Duval sein und gleichzeitig ein Jubiläum feiern: Die Rallye Großbritannien ist für den 35jährigen Belgier der 100. WM-Lauf.

Für einen anderen Ford-Piloten ist es der erste Einsatz: Matthew Wilson, Sohn von Teamchef Malcolm Wilson, wird mit seinem Co Scott Martin in einem 2002er Ford Focus WRC an den Start gehen. Das Duo liegt derzeit auf Rang drei der britischen Meisterschaft, nur zwei Punkte hinter dem Führenden. Und das, obwohl es die Debüt-Saison für den erst 17jährigen Matthew ist!

Vater Malcolm Wilson hat auch einen Ratschlag für seinen Sohn: „Er soll die Rallye genießen, er soll Spaß am Fahren haben und bloß nicht verbissen kämpfen. Wenn du locker bleibst, kommen gute SP-Zeiten ganz von selbst“, so der „Big Boss“, der sich von seinem Team und seinen WM-Stars einiges erwartet: „Wir haben viel Erfahrung hier in England. Wir kennen sämtliche Wetterbedingungen und die damit verbundenen Set-Ups, das könnte ein großer Vorteil sein. Wenn es trocken bleibt, werden sich wohl einige Leute wundern!“

Neben den Erfahrungswerten aus vielen Jahren britischer Rallyemeisterschaft kann das Ford-Team auch auf die Erkenntnisse eines ausführlichen Tests in der Woche vor der Rallye zurückgreifen. Sowohl Märtin als auch Duval testeten jeweils einen Tag verschiedene Set-Ups und Reifenmischungen, alleine Markko Märtin fuhr dabei über 250 Kilometer.

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