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Auftakt zum Schotter-Quartett rund ums Mittelmeer

Zurück auf dem alten Kontinent: Nach den Übersee-Läufen in Mexiko und Neuseeland macht der Rallye-WM-Zirkus Ende April Halt in Sardinien.

Zum zweiten Mal ist die Insel Austragungsort der Rallye Italien und damit die erste von vier Mittelmeer-Schotterveranstaltungen in Folge. Nach dem souveränen Sieg von Sébastien Loeb auf der anderen Seite der Weltkugel in Neuseeland muss der Franzose als großer Favorit gelten.

Blickt der amtierende Weltmeister Sébastien Loeb auf das erste Viertel der diesjährigen Rallye-WM-Saison zurück, so dürfte ihm die Situation bekannt vorkommen: Bei den ersten vier von 16 Läufen konnte der Citroën Xsara WRC-Spezialist zwei Siege und einen vierten Platz sammeln, musste leider aber auch einen Ausfall verzeichnen - ebenso wie im Vorjahr, als er sich souverän die Fahrer-Krone aufsetzen konnte.

Dabei hatte Loeb nach seinem ungefährdeten Erfolg bei der Monte auch in Schweden sein enormes Talent wieder aufblitzen lassen und auf dem ureigentlichen Terrain der skandinavischen Winterspezialisten den zweiten Rang in der Gesamtwertung übernommen, als Motorprobleme ihn zwei Prüfungen vor dem Ziel aus der Wertung warfen. Und obwohl ihn ein Aufhängungsdefekt in den mexikanischen Höhenlagen um die Rallye-Ewigkeit von vier Minuten zurückwarf, kämpfte sich der schnelle Elsässer unverdrossen noch vom 18. Platz bis auf den vierten Rang wieder nach vorn. Auf den wundervollen Schotterpisten Neuseelands dominierte der Titelverteidiger seine Kontrahenten praktisch nach Belieben, so dass er aktuell als Zweiter der Fahrer-Zwischenwertung mit nur einem Punkt Rückstand auf Subaru-Mann Petter Solberg gen Sardinien reist.

Auch wenn viele der 17 Wertungsprüfungen auf Sardinien für die Teilnehmer Neuland darstellen: Die Bedingungen auf der zweitgrößten Mittelmeerinsel sind den Reifenfirmen wohl bekannt, da Testfahrten vor Ort - anders als bei WM-Läufen außerhalb Europas - zulässig sind. „Unsere Versuche hier haben sich als überaus produktiv erwiesen“, erläutert Aimé Chatard, bei Michelin verantwortlich für das Rallye-Engagement. „Auf dieser Insel finden wir genau jene Bedingungen, die wir suchen - Strecken mit harten Oberflächen auf der einen und besonders schotterreiche Passagen auf der anderen Seite. Dadurch konnten wir in puncto Reifen definitiv Fortschritte erzielen.“

Der typische Charakter der sardischen Wertungsprüfungen stellt für Michelin ohnehin eine bekannte Variable dar: „Die Pisten ähneln stark jenen von Mexiko“, so Chatard. „Allerdings sind die Strecken etwas enger und weniger aggressiv zu den Reifen. Das Verschleißverhalten ist daher eher unproblematisch. Dafür muss das Profil - wie auch in Neuseeland - durch die oberste, lose Schotterschicht hindurch Halt auf dem festeren Untergrund finden.“

Der ungewöhnliche Termin dieses WM-Laufs - statt traditionell im Herbst nun im Frühjahr - könnte hingegen für Komplikationen sorgen: Die Regenwahrscheinlichkeit ist markant höher. Dennoch schreibt das Reglement vor: Die Werkspiloten müssen sich vor Beginn der Rallye für ein Laufflächen-Design entscheiden, das allerdings bei Bedarf manuell nachgeschnitten werden darf. „Eine wichtige Option auch wenn es trocken bleibt“, führt Chatard aus: „Speziell für den jeweils ersten Durchgang über die einzelnen Prüfungen werden wir das Profil öffnen, um auf der Strecke liegenden Staub und losen Schotter besser kanalisieren zu können.“

Der fünfte Lauf zur Rallye-WM geht über eine Gesamtdistanz von 1.192,28 Kilometer, davon werden 17 Sonderprüfungen über 350,03 Kilometer absolviert. Startort ist Olbia, das Ziel für die Teilnehmer befindet sich in Porto Cervo.

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