RALLYE

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Was ist bloß mit Marcus los?

Grönholm (Peugeot) gibt die Führung nach einer „Rolle“ an Sebastien Loeb (Citroen) ab, Solberg (Subaru) auf drei, Stohl nur 19.

Manfred Wolf

Es hatte alles so gut begonnen, für den zweifachen finnischen Weltmeister: Marcus Grönholm eröffnete die Italien-Rallye mit einer furiosen Bestzeit, der Peugeot 307 WRC-Pilot war über die 29.82 Kilometer lange SP „Terranova“ gleich 9 Sekunden schneller als sein erster Verfolger.

Und der hieß etwas überraschend nicht Loeb oder Solberg, sondern Harri Rovanperä. Grönholms finnischer Landsmann deutete damit an, dass auch bei dieser Rallye mit ihm uns einem Arbeitgeber Mitsubishi im Konzert der „Großen“ zu rechnen ist. Immerhin 1,1 Sekunden war er schneller, als einer der absoluten Mitfavoriten auf den Sardinien-Sieg, Petter Solberg. Der Weltmeister bekam indes teaminterne Konkurrenz, Youngster Chris Atkinson fuhr auf der Eröffnungs-SP gleich schnell wie sein erfahrener Subaru-Teamkollege.

Auf fünf schließlich der große Publikumsliebling, Gigi Galli, im zweiten Mitsubishi, dahinter Francois Duval, der damit auf der ersten SP etwas überraschend bester Citroen-Pilot war. Eine noch größere Überraschung war die siebentbeste SP-Zeit von Armin Schwarz, ebenfalls toll der dahinter folgende Ford-Privatfahrer Mikko Hirvonen, der, ebenso wie Schwarz, immerhin Sebastien Loeb hinter sich lassen konnte. Der regierende Weltmeister lag nach SP 1 somit auf Rang neuen, die Top-Ten wurden von Mark Higgins komplettiert, der ebenfalls einen privaten Ford steuert.

Ein etwas blamabler Auftakt also für die Ford-Werksfahrer, wobei Toni Gardemeister auch gleich in Schwierigkeiten kam, nachdem er einen Stein traf und sich dabei die Aufhängung verbog. Weniger blamabel sondern eher verständlich der langsame Beginn von Manfred Stohl, der sichtlich unter den Nachwirkungen seiner Lebensmittelvergiftung leidet – nur die 21. Zeit, 47,8 Sekunden hinter der Spitze. Besser erging es seinem neuen Teamkollegen Juuso Pykälistö, der im zweiten Kronos-Xsara die zwölfte Zeit erzielen konnte.

Auf SP 2, der 21,46 Kilometer langen „Crastazza”, meldete sich der zuvor schwer geschlagene Sebastien Loeb zurück: Bestzeit, 5,2 Sekunden schneller als Grönholm. Sensationell Drittschnellster: Mikko Hirvonen, der zeigt, dass er doch nicht so schlecht Rallye fährt, ebenso wie der viertschnellste Francois Duval und der hinter ihm eintrudelnde Chris Atkinson, der seinen großen Teamkollegen Petter Solberg auf dieser Prüfung runde fünf Sekunden abnehmen konnte.

Zwischen den beiden Subaru-Piloten schob sich allerdings noch Armin Schwarz auf Rang sechs, eine absolut tolle Leistung des Skoda-Piloten – man fragt sich, wo Schwarz plötzlich diesen Speed gefunden hat. Auch auf der zweiten SP wieder gut unterwegs: Juuso Pykälistö im OMV-Xsara mit der neuntbesten Zeit und Subaru-Privatier Daniel Carlsson, der die Top-Ten komplettierte. Manfred Stohl konnte sich leicht steigern, erreichte die 18. SP-Zeit, dabei verlor er 28,6 Sekunden auf die Bestzeit von Loeb.

Die 18,57 Kilometer auf der dritten Sonderprüfung „Mamone“ sollten dann eine frühe Vorentscheidung bringen, zumindest, was die Anzahl der im Kampf um den Sieg verwickelten Piloten betrifft: Marcus Grönholm, der die Rallye von Beginn an anführen konnte, überschlug sich und verlor ca 1:40 Minuten, damit dürfte er bei der Sardinien-Rallye keine große Rolle mehr spielen…

Schnellster war Sebastien Loeb, dicht gefolgt von Petter Solberg, der sich nun offensichtlich an das Handicap, als erster auf die Strecke gehen zu müssen, gewöhnt hat. Unglaublich gut nach wie vor Mikko Hirvonen, der wieder die drittbeste Zeit erzielen konnte – in der Gesamtwertung liegt der finnische Privatier jetzt überhaupt an zweiter Stelle, nur 7,9 Sekunden hinter Loeb und 0,8 Sekunden vor seinem ehemaligen Teamkollegen Petter Solberg…

Noch immer gut unterwegs ist Francois Duval im zweiten Citroen, ebenso wie Chris Atkinson im zweiten Subaru, die auf dieser Prüfung die Plätze vier und sechs erzielen konnten. Noch unglaublicher dagegen die Leistung von Antony Warmbold: Der junge Deutsche erzielte im privaten Focus die fünftbeste SP-Zeit (!), auch Xavier Pons in einem weiteren Privat-Focus war als Siebentschnellster nicht schlecht unterwegs. Markko Märtin (Peugeot), Armin Schwarz und Harri Rovanperä komplettierten die Top-Ten dieser dritten Sonderprüfung.

Wie lief es für das OMV World Rallye Team? Juuso Pykälistö erzielte die 14. Zeit, Manfred Stohl die 16. er verlor dabei nur mehr 19,6 Sekunden auf die Spitze und nur mehr 1,4 Sekunden auf seinen finnischen Teamkollegen, das gibt Anlass zur Hoffnung. Gesamt ist Pykälistö übrigens Elfter, Stohl liegt auf Rang 19.

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