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Aigner gestrichen – am Tag zuvor hieß es noch: „Kein Problem mit Aigner!“

Die FIA streicht Aigner, er würde „dem Geist nicht entsprechen“ – bei der PK sagte der FIA-Mann zu motorline.cc noch: „Habe kein Problem mit Aigner!“

Michael Noir Trawniczek

Jan Olaf Sandström (FIA)
Mario Isola (Pirelli)

Am 7. Oktober wurden anlässlich des bevorstehenden Pirelli Star Driver Shootouts (am 24. und 25. Oktober in Freistadt) zwei Pressekonferenzen in Wien und Linz angehalten – dort waren Vertreter von Pirelli, der Obersten Sportbehörde FIA, der Nationalen Sportbehörde OSK, des veranstaltenden Motorsportklubs Freistadt sowie der österreichische Teilnehmer Andreas Aigner zugegen.

Jan Olaf Sandström von der FIA erklärte im Rahmen der Pressekonferenz: „Die FIA begrüßt und unterstützt dieses Projekt, da es einen neuen und innovativen Weg beschreitet, Talenten die Möglichkeit zu geben, sich in der WRC zu beweisen.“ Und: „Bezüglich der Auswahl der einzelnen Teilnehmer gab es auch kein Korsett. Die Auswahlkriterien waren von Land zu Land verschieden. Einige hielten Ausscheidungen ab, während in anderen der Fahrer von der sportlichen Landesorganisation bestimmt wurde."

FIA: “Aigner entspricht nicht dem Geist…“

Nur zwei Tage später erklärt die Nationale Sportbehörde OSK in einer Aussendung: „Die OSK hat einen Tag nach diesen Pressegesprächen von der FIA die schriftliche Aufforderung erhalten, einen anderen Fahrer anstelle von Andreas Aigner zu nominieren.“

Die FIA habe eine Prüfung der nominierten Teilnehmer vorgenommen und befunden, „der Fahrer, der für Österreich nominiert wurde, entspreche nicht dem Geist und dem Sinn der Selektion, welche von der FIA und Pirelli dafür erwartet werde…“

FIA-Sandtröm: „Kein Problem mit Aigner!“

motorline.cc hat von Beginn an auf den Widerspruch zwischen den ursprünglich verlauteten Zielen der Kampagne („Wartezeit verkürzen, um sich auf der internationalen Rallyebühne präsentieren zu können“) und der Nominierung von Piloten wie Michal Kosciuszko, Martin Prokop oder eben Andreas Aigner hingewiesen – und befürchtet, dass sich die Jury letztlich für einen „echten“ Nachwuchspiloten entscheiden wird. [siehe Kommentar in der Navigation rechts, d. Red.]

Der Vertreter der FIA, Jan Olaf Sandström sowie Mario Isola von Pirelli nahmen im Rahmen der Pressekonferenz in einem exklusiven Gespräch gegenüber motorline.cc zu der Problematik Stellung.

Sandström erklärte: „Ich sehe kein Problem darin – auch wenn Andreas die PWRC gewinnen sollte. Unser Ziel ist es, neue Weltmeister zu erhalten. Und es ist ein großer Schritt von der PWRC zu der WRC.“

Isola: „Neuer Zugang für Aigner“

Isola dazu: „Ich stimme überein – jedes Land hatte ein eigenes Auswahlverfahren. Wir haben mit keinem der Teilnehmer ein Problem – wir wollen den besten Fahrer, um ihm die Möglichkeit zu geben, maximale Beachtung zu finden. Und wenn es Andreas Aigner werden sollte, wird er einen völlig neuen Zugang zum Rallyesport erhalten. Sagen wir so: Jetzt ist er ein Privatfahrer, der mit seinem eigenen Wagen und seinem eigenen Team antritt – wenn er selektiert werden sollte, wird er einer von fünf FIA/Pirelli-Topfahrer sein, der um völlig neue Ziele kämpfen wird, um in die Top-Klasse zu gelangen.“

Aigner: „Das ist schade“

Andreas Aigner erklärte in einer ersten Stellungnahme gegenüber motorline.cc: „Das ist natürlich schade. Ich bin sehr enttäuscht, wir haben uns bereits mental darauf vorbereitet – und nicht nur mental. Unser Fanklub wäre mit einem 50 Mann-Bus gekommen, es wurden Hotels gebucht und so weiter. Aber was soll ich sagen? Ich muss diese Entscheidung akzeptieren und konzentriere mich jetzt auf die PWRC.“

OSK nominiert Franz Wittmann Jr.

Laut OSK wurden auch andere Länder davon in Kenntnis gesetzt, dass ihr Teilnehmer nicht dem Geist der Aktion entsprechen würde. So werden wohl auch Kosciuszko oder Prokop nicht an dem Shootout teilnehmen.

Die OSK zieht ihrerseits die Konsequenz und nominiert nun den Zweitplatzierten des OSK-Hearings, Franz Wittmann Jr. für das Shootout.

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