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Pirelli Star Driver Shootout

Internationales Rallyeflair in Freistadt

Franz Wittmann freut sich im motorline.cc-Talk auf das Pirelli Shootout – in Freistadt könnte es „mehr Action als bei einem ÖM-Lauf“ geben.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl/motorline.cc, Photo4

„Es ist beinahe so, als würde hier ein WM-Lauf stattfinden“, freut sich Franz Wittmann jr. auf das bevorstehende European Shootout der Pirelli Star Driver Search, welches ab Freitag in Freistadt über die Bühne geht. Wittmann tritt als österreichischer Teilnehmer gegen Jungtalente aus 17 Nationen an (Frankreich hat kurzfristig abgesagt, Update) – dazu kommt die hochkarätige internationale Jury, in der auch Michele Mouton sitzen wird, die 1981 in San Remo auf einem Audi Quattro als erste Frau einen WM-Lauf gewinnen konnte. Und auch der zweifache deutsche Rallye-Weltmeister Walter Röhrl wird sein Urteil in die Entscheidung einfließen lassen.

Die beiden Topstars werden am Freitagabend in der Messehalle ab 21 Uhr an der Talkshow „Rallye-Generationen“ teilnehmen, wo sie auf die heimischen Rallye-Ikonen Manfred Stohl und Raimund Baumschlager treffen werden. Zuvor, ab 20 Uhr, gibt es die öffentlichen Interviews mit den Shootout-Teilnehmern, die neben dem nicht öffentlichen Hearing auch in die Bewertung mit einfließen. „Vom Englisch her sollte es kein Problem sein – ich habe mir zuletzt sogar alle Filme und Serien in Englisch angesehen“, verrät Wittmann jr.

“Mehr Action als bei einem ÖM-Lauf“

Der Niederösterreicher verspürt bereits das übliche Kribbeln vor einer solchermaßen großen Veranstaltung: „Es ist ein Highlight für die österreichischen Fans und ich hoffe, dass sie zahlreich nach Freistadt kommen werden. Das Shootout ist ja auch eine Chance für Österreich als Veranstalterland – wir können zeigen, dass wir auch Veranstaltungen mit internationalem Format abhalten können. Es wird ein bisschen eine Länderspielatmosphäre geben – und ich glaube, dass man mehr Action sehen wird als bei einem ÖM-Lauf. Denn die jungen Piloten werden alles versuchen, um auf den kurzen Fahrten die Jury zu beeindrucken. Ich hoffe, dass es sehr viele Zuschauer geben wird – von mir kommt ein ganzer Fanbus mit 50 Leuten.“

Gefahren wird am Samstag. Am Vormittag wird die 8,85 Kilometer lange SP „Kerschbaum“ dreimal in Angriff genommen, am Nachmittag steht die 11,07 Kilometer lange SP „Trölsberg“ ebenfalls dreimal auf dem Programm. Nachdem bei der Zielankunft in der Messehalle erneut Interviews gegeben werden, wird sich die Jury zurückziehen, um die Entscheidung zu treffen. Die Zeiten werden zwar gemessen und auch in Relation zu den jeweils eingesetzten Fahrzeugen betrachtet – sie sind jedoch keine verpflichtenden Bewertungskriterien, es kommt auf den Gesamteindruck an.

10 Evo IX – und der Evo X als Vorausauto

Zehn der 18 Jungpiloten (alle unter 27 Jahre alt) werden mit einem klassischen Mitsubishi Lancer Evo IX das Shootout bestreiten, so auch Franz Wittmann, der mit seinem Stamm-Co-Piloten Bernhard Ettel an den Start geht. Zu bewundern wird es auf den Prüfungen auch einen Subaru Impreza N11, vier Ford Fiesta, einen Citroen C2R2 sowie zwei Renault Clio-Boliden geben. Interesse wird auch eines der Vorausautos wecken: Raimund Baumschlager prüft einmal mehr seinen neuen Mitsubishi Lancer Evo X auf Herz und Nieren.

Für die Europäische Zone werden zwei Piloten den Zuschlag erhalten – dass bei einer solchen Fahrersichtung marktpolitische Entscheidungen niemals völlig auszuschließen sind, liegt auf der Hand – schließlich investiert Pirelli viel Geld in das ehrgeizige Nachwuchsprojekt, das der italienische Reifenhersteller quasi im Paket der Alleinausrüstung der WRC „mitgekauft“ hat.

Wittmann wurde nachnominiert

Die FIA hat im Vorfeld einige Piloten von der Teilnehmerliste streichen lassen, da sie „nicht dem Geist der Veranstaltung entsprochen“ haben. Darunter war auch Andreas Aigner, der von der OSK nach einem Hearing nominiert wurde. Nur einen Tag vor deren Streichung haben der FIA-Stellvertreter Sandström und Pirelli-Mann Isola in einem exklusiven Gespräch mit motorline.cc die Teilnahme von Andi Aigner, Martin Prokop, Patrick Sandell und Michal Kosciuszko begrüßt. Wittmann wurde dann als Zweitplatzierter des OSK-Hearings nachnominiert.

Die Nennliste weist nun ausschließlich Nachwuchspiloten auf, die jenem Sinn entsprechen, den der Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery von Beginn an mit den Worten definiert hat: „Es soll jungen Piloten die Wartezeit verkürzt werden, bis sie sich auf der internationalen Rallyebühne präsentieren können.“ Die zwei europäischen Fahrer werden jeweils sechs WM-Läufe mit einem Gruppe N oder Super 2000-Fahrzeug bestreiten.

“Es wird nicht leicht – aber ich gebe alles!“

Franz Wittmann ist klar, dass „es mit Sicherheit nicht leicht sein wird, eines der Cockpits zu ergattern - vor allem für einen Österreicher“. Doch Wittmann hofft auf die internationale, fachverständige Jury und verspricht, alles zu geben: „Das ist auch für mich das absolute Highlight, dass ich hier Österreich vertreten kann. Ich kann somit Aufmerksamkeit erwecken, ich kann mein Talent in die Auslage stellen.“ Die Motorprobleme, welche den Stohl Racing-Piloten zuletzt geplagt haben, wurden lokalisiert und behoben. „Diese Probleme werden nicht mehr auftreten“, versichert Franz Wittmann.

Seine Gegner schätzt Wittmann allesamt als stark ein, ganz besonders bei Kräften ist für ihn der Deutsche Hermann Gassner jr: „Der hat heuer schon 15 oder 16 Rallyes bestritten, er ist also bestens eingeschossen. Aber ich bin bereit, die Herausforderung anzunehmen. Ich freue mich schon sehr auf die Veranstaltung und hoffe, dass mir die heimischen Fans kräftig die Daumen drücken werden.“

Alle Infos samt Zeitplan, Streckenplänen und Kurzportraits der Fahrer entnehmen Sie dem pdf-File in der rechten Navigation!

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