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Chaos am Ende des ersten Tages - doch Loeb führt

Nach einem schweren Crash von Galli wurde SP 5 neutralisiert, SP 6 musste ebenfalls abgebrochen werden. Loeb führt 19,9 s vor Hirvonen, dahinter Sordo.

Michael Noir Trawniczek

"Ich habe so viel Spaß und pusche wirklich so hart ich kann", erklärte Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen im Zielraum der fünften Prüfung. "Alles läuft gut, doch diese Prüfung hat wirklich alles geschlagen", fügte der 27-jährige Finne höchst erfreut hinzu. Der Hintergrund: Auf SP 5 konnte Hirvonen dem Deutschland-Seriensieger Sébastien Loeb so nahe wie kein anderer bei dieser Rallye kommen - er lag nur eine Zehntelsekunde hinter der Bestzeit des Citroen-Piloten.

Und so lobte auch Loeb seinen finnischen Rivalen: "Ich denke, die Finnen haben gelernt, wie man auf Asphalt fährt. Die Zeit von Mikko ist wirklich beeindruckend und ich kann auch nicht mehr schneller fahren. Aber das ist okay für mich - es ist, wie schon in Finnland, ein interessanter Kampf."

Mit seiner tollen Fahrt konnte Hirvonen den zweiten Citroen-Piloten, Dani Sordo, auf Rang drei verweisen. Sordo war alles andere als glücklich: "Da war so viel Schotter in den Harrnadelkurven und ich hatte überhaupt keine gute Zeit, die Reifen haben auch nicht wirklich gut funktioniert."

SP 5: Schwerer Crash von Galli

Wenig später, noch vor Francoise Duval, musste die Prüfung neutralisiert werden: Stobart Ford-Pilot Gigi Galli hatte zwölf Kilometer nach dem Start, auf einer Hochgeschwindigkeitspassage einen schweren Unfall, das Auto schlug mit der Fahrerseite in einen Baum ein - die Rettung war sofort bei dem Wagen, Galli und sein Co-Pilot sollen wohlauf sein, allerdings verblieb Galli lange Zeit weiter im Auto, der Grund dafür ist bislang unbekannt. Sämtliche Piloten nach Galli werden nun Zeiten zugeschrieben erhalten.

Den Abschluss sollte die sechste Prüfung, die nur 9,82 km lange SP "Moselland" bilden. Auch hier blieb Hirvonen nur 1,1 Sekunden hinter der Bestzeit von Loeb, der somit sämtliche Bestzeiten des Tages für sich beanspruchen kann. Hirvonen gab sich optimistisch und warf den Fehdehandschuh in Richtung Loeb: "Wenn Sébastien auch nur den geringsten Fehler machen sollte, werde ich bereit sein."

Loeb, der am Ende des ersten Tages 19,9 Sekunden vor Hirvonen liegt, zog eine positive Bilanz: "Ein großer Erfolg den ganzen Tag über. Ich habe immer hart gepuscht. Unser Vorsprung ist nicht allzu groß - aber ich fahre absolut am Limit."

Ein enttäuschter Subaru-Pilot Chris Atkinson, der gemäß des WM-Stands als dritter Pilot auf die Strecke ging, erklärte im Zielraum der letzten Prüfung des ersten Tages: "Es war nichts Besonderes - okay, wir haben einmal eine Abzweigung verpasst. Aber sonst gab es nicht viel zu beklagen..."

SP 6 nach drei Piloten neutralisiert

Doch kurz darauf wurde auch SP 6 neutralisiert - der Grund: Zu viele Zuschauer auf der Strecke. So musste der Rest des Feldes neutral und unter Bedacht der Straßenverkehrsregeln über die Prüfung rollen. Dani Sordo meinte enttäuscht: "Schade, dass abgebrochen wurde - aber es waren so viele Leute in den Prüfungen. Es wäre eine schöne Prüfung geworden und bei mir ist es nun auch wieder sehr gut gelaufen - aber wir haben ja morgen noch viele Prüfungen zu absolvieren."

Nach Zuteilung der Zeiten ergibt sich folgende Reihung nach Tag 1:

1. Loeb (Citroen)
2. Hirvonen (Ford) +19.9 s
3. Sordo (Citroen) +25.6 s
4. Duval (Ford) +38.7 s
5. Latvala (Ford) + 55.7 s
6. Solberg (Subaru) +1:03.9 s
7. Atkinson (Subaru) +1:34.0 s
8. Solberg (Ford) +1:36.2 s

JWRC:
1. Prokop +4:37.1 s, 2. Ogier +4:44.7 s, 3. Burkhart +5:21.7 s.

Die Deutschland-Rallye wird am Samstagmorgen um 8.18 Uhr mit der 19,12 Kilometer langen Wertungsprüfung SP 7 "Bosenberg1" fortgesetzt.

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