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Loeb vor Rekordsieg - Hirvonen wird wohl Vierter bleiben

Sébastien Loeb trennen nur noch 4,37 SP-Kilometer von seinem 7. Sieg in Deutschland. Ford verzichtete auf Teamorder - Duval wird wohl Dritter werden.

Michael Noir Trawniczek

Sébastien Loeb steht kurz vor seinem siebten Deutschland-Sieg in Folge, die Deutschland-Rallye dürfte weiterhin keinen anderen Sieger als den vierfachen Weltmeister kennen. Von den 19 Wertungsprüfungen wurden 18 absolviert, nur noch die 4,37 Kilometer lange Zuschauerprüfung in der Altstadt von Trier (Start um 13.08 Uhr) ist ausständig, natürlich müssen auch die Verbindungsetappen bewältigt werden.

Loeb führt derzeit 46,4 Sekunden vor seinem Stallkollegen Dani Sordo - Citroen fährt einem klaren Doppelsieg entgegen. Nach SP 17 erklärte Loeb: "Ich habe versucht, nicht mehr den Motor abzuwürgen, wie es mir auf der ersten Prüfung in einer Haarnadel passiert ist. Es ist wichtig, die Konzentration zu bewahren." Nach der letzten echten Prüfung sagte Loeb: "Wir sind nicht weit entfernt von einem weiteren Sieg hier in Deutschland, Dani liegt auf dem zweiten Platz - ich hoffe, dass wir dieses Ergebnis auch ins Ziel bringen, es wäre sehr gut für beide Weltmeisterschaften." Sordo erklärte: "Ich fahre nicht mehr auf maximaler Attacke - denn Duval liegt ja bereits mehr als eine Minute zurück. Ich fahre vorsichtig - der Wagen läuft sehr gut."

Keine Teamorder bei Ford

Nur drei Sekunden fehlten Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen am Ende des zweiten Tages auf Stobart Ford-Pilot Francoise Duval, nachdem er auf der letzten Samstags-SP einen Plattfuß erlitten und dabei 48 Sekunden eingebüßt hat. Duval selbst hat am Samstag betont, er würde Platz vier anstreben, da die WM-Punkte für das Ford-Werksteam, für Mikko Hirvonen von großer Bedeutung seien.

Doch dann, mit einem neu justierten Differenzial, brannte Duval auf den beiden ersten Wertungsprüfungen jeweils die Bestzeit in den Asphalt. Auch auf SP 17 war der Belgier am schnellsten unterwegs - Duval erklärte: "Es lief nicht so schlecht - aber Sébastien ist sicher nicht voll gefahren." Nach SP 17 lag Duval bereits 11,7 Sekunden vor Hirvonen. Der Finne erklärte: "Duval war wirklich sehr schnell unterwegs. Ich konnte nicht schnell genug fahren. Ich möchte aber keinen Fehler mehr machen. Ich fahre nicht komplett auf Sicherheit, möchte aber nichts mehr riskieren." Das Ford-Werksteam sandte in der Folge eine SMS mit dem Inhalt: "Keine Teamorder bei den Ford-Piloten!"

Auch auf der letzten regulären Sonderprüfung konnte Duval die schnellste Zeit markieren, der Belgier gab zu Protokoll: "Ich habe jetzt nicht allzu viele Risiken auf mich genommen." Die Frage, ob es nun der dritte oder doch der vierte Platz werden würde, beantwortete Duval mit einem knappen: "Der dritte Platz - das ist sehr gut für mich." Mikko Hirvonen ächzte: "Wenn kein Wunder mehr passiert, dann wird es wohl so bleiben wie es ist - und ich glaube nicht daran, dass ein Wunder passieren wird." Vor der letzten SP liegt Duval exakt zwölf Sekunden vor Hirvonen - der Belgier wird wohl das Podest besteigen.

Muss Henning zittern?

Die beiden Subaru-Werkspiloten Petter Solberg und Chris Atkinson werden die Deutschland-Rallye wohl auf den Rängen fünf und sechs beenden. Dahinter jedoch muss Henning Solberg noch ein wenig um seinen tollen siebten Platz bangen. Nach SP 17 beichtete der Norweger: "Ich bin von der Strecke abgekommen, habe etwas an der Lenkung beschädigt. Jetzt muss ich vorsichtig fahren."

Auf SP 18 konnte sich in der Folge der Este Urmo Aava auf seinem privaten Citroen C4 WRC bis auf vier Sekunden an Solberg heranarbeiten. Aava kommentierte: "Wir haben eine sehr, sehr kleine Chance, wir benötigen einen perfekten Lauf, um noch Platz sieben erringen zu können."

Manfred Stohl, der bei der Deutschland-Rallye als "Schotter- bzw. Asphaltspion" für Henning Solberg fungiert, erklärte gegenüber motorline.cc: "Du weißt es ja selbst - eine Rallye ist immer erst dann zu Ende, wenn das Auto im Parc Férme steht." Solberg müsste schon großes Pech haben, wenn ihm Aava tatsächlich noch den siebten Platz entreißen sollte. Aava jedoch hat de facto nichts zu befürchten, der achte Platz ist ihm relativ sicher - denn Jari Matti Latvala, dem Neunten, fehlen 38,5 Sekunden auf den Esten.

JWRC: Ogier vor überlegenem Sieg

Bei den Junioren fährt Citroen-"Ziehkind" Sébastien Ogier einem klaren Sieg entgegen, auch die restlichen Podestplätze schienen bereits einzementiert zu sein: Aaron Burkhart belegt mit einem Rückstand von mehr als 3,5 Minuten den zweiten Platz, Alessandro Bettega belegt rund 1,5 Minuten hinter dem Lokalmatador den dritten Platz.

Der abschließende Rennbericht erfolgt nach der Superspecial, die um 13.08 Uhr gestartet wird.

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