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IRC: Russland-Rallye

Skoda überlegen – Wittmann wiederholt Glanzleistung

Gegen Skoda war in Abwesenheit von Kronos-Peugeot kein Kraut gewachsen, Hänninen triumphierte vor Kopecky. Wittmann glänzte mit Platz fünf.

Michael Noir Trawniczek

Am letzten Tag der Russland-Rallye standen noch fünf relativ kurze Wertungsprüfungen auf dem Programm. Auf der 8,65 Kilometer kurzen SP 11 „Dubinino“ gelang es dem unter Superally“ wieder ins Geschehen zurück gekehrten Anton Alen im Abarth Grande Punto S2000, die Bestzeitenserie des überlegen führenden Skoda Fabia S2000-Piloten Juho Hänninen zu beenden - der Finne konnte bis dahin sämtliche Bestzeiten verbuchen.

Hänninen begnügte sich mit der sechstschnellsten Zeit, zumal er von seinem Rückstand nur vier Sekunden einbüßte. Der Skoda-Werkspilot erklärte: „Es läuft perfekt für uns. Wir hatten bislang keinen Reifenschaden, ich habe keinen Fehler gemacht und es gibt keinerlei Probleme mit dem Auto. Jetzt fahre ich eben vorsichtig – für mich ist es keine Schande, wenn ich ein paar Prüfungen nicht mit der Bestzeit abschließe.“

Doch schon auf der nächsten Prüfung, der 10,9 km langen SP 12 „Perevoznoe“ war Hänninen wieder Schnellster, wenngleich Alen lediglich drei Zehntelsekunden zurück lag. Gegen die Aufholjagd des S2000-Piloten Alen konnte Franz Wittmann junior im herkömmlichen Mitsubishi Lancer Evo IX verständlicherweise nichts ausrichten – der Stohl Racing-Pilot wurde von dem S2000-Fahrer im Gesamtklassement überholt.

Doch weil der einzige Peugeot 207 Super 2000-Pilot, der Russe Aleksandr Zheludov an mechanischen Problemen laborierte, blieb Wittmann auf Rang sieben der Gesamtwertung respektive Platz sechs der IRC. Ironie an der Geschichte: Wittmann verlor hinter dem Russen einige Sekunden, erhielt dadurch aber den sechsten Platz zurück.

Denn der formidabel fahrende Patrik Flodin, der im Subaru Impreza WRX STi immer wieder Spitzenzeiten markieren konnte, wird nicht in der IRC gewertet, da Subaru nicht in der Serie eingeschrieben ist. Flodin beendete die Rallye auf dem tollen vierten Platz, der ihm aber keine Punkte beschert.

Beinahe alle Bestzeiten

Juho Hänninen schnappte sich auch die restlichen drei Bestzeiten, sodass er am Ende nur eine einzige SP nicht gewinnen konnte. Skoda Motorsport war in Abwesenheit des Kronos Peugeot-Teams nicht zu schlagen und feiert einen überlegenen Doppelsieg. Hänninen beendete die Rallye 1:20 Minuten vor seinem Stallkollegen Jan Kopecky, der in der IRC-Tabelle bis auf einen Zähler an Kris Meeke heran rückte.

Mit etwas mehr als vier Minuten Rückstand wurde Abarth-Pilot Giandomenico Basso Dritter. Patrik Flodin lag eine weitere Minute dahinter auf dem vierten Gesamtrang. Platz vier der IRC-Wertung jedoch belegt Guy Wilks im neuen Proton Satria Neo Super 2000-Boliden - auch ein Reifenschaden auf SP 14 konnte diese ermutigende Platzierung nicht verhindern, allerdings weist Wilks bereits einen Rückstand von 6:33 Minuten auf.

Vorjahrssieger Anton Alen schließlich konnte die Rallye dank seiner Aufholjagd noch auf Platz fünf der IRC beenden. Er schüttelte den Kopf: „Es ist ein Jammer, dass uns gestern die Aufhängung gebrochen ist, da wäre sehr viel mehr möglich gewesen.“

Wittmann mit bislang bestem IRC-Ergebnis

Mit rund neun Minuten Rückstand beendeten Franz Wittmann junior und Bernhard Ettel die Russland-Rallye auf dem tollen sechsten Platz der IRC, womit das Stohl Racing-Duo seine bisherige Bestleistung in der Serie, Platz sechs auf den Azoren, einstellen konnte.

Erneut war Franz Wittmann der mit Abstand beste Nicht-S2000-Pilot der IRC-Wertung. Der Russe Boris Zimin, der wie Wittmann einen Mitsubishi Evo IX pilotiert, fehlten auf Rang sieben satte 6:46 Minuten auf Wittmann.

Update: Weil Anton Alen nach seinem Ausfall am Freitag nur mit fünf statt mit zehn Strafminuten belegt wurde, haben die Stewards die fehlenden fünf Minuten hinzu addiert - so rückt Wittmann vor auf Rang fünf - er erzielt damit sein bislang bestes IRC-Ergebnis!

Der Österreicher kassiert damit weitere vier Punkte und wird so in die Top 10 der Fahrerwertung vorpreschen. Er konnte seinen Ruf als bester Nicht-S2000-Pilot festigen und natürlich auch dem eigentlichen Zweck der Übung entsprechen, nämlich die Prüfungen in Hinblick auf das kommende Jahr lernen. Besser hätten Wittmann, Ettel und das Stohl Racing-Team diese Aufgabe wohl nicht lösen können.

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