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Riskieren wollte an diesem Abend keiner etwas…

Juho Hänninen führt vor Jan Kopecky, Proton-Pilot Guy Wilks auf Rang drei. Franz Wittmann als bester Nicht-S2000-Pilot der IRC auf Rang 7.

Michael Noir Trawniczek

Vier Sonderprüfungen standen am Donnerstagabend bei der Russland-Rallye auf dem Programm – nach einem heftigen Regenguss präsentierte sich der Schotter aufgeweicht. Gleich auf der ersten, der 15,14 Kilometer langen SP 1 „Yashino“ konnte Topfavorit Juho Hänninen im Skoda Fabia Super 2000 die Bestzeit markieren – mit seiner Zeit von 8:42.1 Minuten war er beinahe um eine halbe Sekunde pro Kilometer schneller als der Zweitplatzierte, Abarth Grande Punto S2000-Pilot Giandomenico Basso, nur 1,2 Sekunden dahinter reihte sich Jan Kopecky im zweiten Werks-Skoda auf Rang drei ein.

Mit 11,2 Sekunden Rückstand konnte Guy Wilks im Proton Satria S2000 Platz vier belegen, drei Zehntelsekunden vor dem Vorjahrssieger, Anton Alen im zweiten Grande Punto. Alen berichtete: „Ich hatte ein Problem. Auf einer Wasserdurchfahrt drang Wasser über die Belüftungshutze am Dach ins Wageninnere, sodass sich die Scheibe beschlug, was unsere Fahrt für eine Zeit erschwerte.“

Mit einem Rückstand von 39,6 Sekunden konnten Franz Wittmann junior und sein Co-Pilot Bernhard Ettel wieder einmal als bestes Nicht-Super 2000-Gespann brillieren und die beiden russischen Top-Piloten Aleksandr Zheludov, der den einzigen Peugeot 207 S2000 steuert und Mitsubishi-Markenkollege Boris Zimin distanzieren - dabei fuhr Wittmann wie geplant mit Umsicht: „Ich fahre noch nicht am Limit, wir bauen erst einmal ein Gefühl für diesen Event auf, da diese Rallye noch nie in der ersten Nacht gewonnen wurde. So gesehen bin ich natürlich sehr erfreut, so weit vorne zu liegen.“

SP 2: Kopecky auf Rang zwei

Auf der 10,35 Kilometer langen SP 2 „Kutuzovo“ war Hänninen abermals nicht zu schlagen, zudem konnte sich Teamkollege Kopecky mit der zweitschnellsten Zeit auf den zweiten Gesamtrang vorarbeiten, womit die beiden Skoda-Werkspiloten eine Doppelführung innehatten. Basso rutschte auf Rang drei ab.

Mit der drittschnellsten Zeit konnte sich Subaru-Pilot Patrik Flodin auf den vierten Gesamtrang vorarbeiten, dahinter Wilks, Alen und Wittmann, der nun auf Rang sieben lag – allerdings wird Flodin nicht für die IRC gewertet, da Subaru nicht in der Serie eingeschrieben ist. Von den IRC-Punkten her blieb Wittmann demnach Sechster. Obwohl er die siebtschnellste Zeit fahren konnte, war der Österreicher besorgt, es gab Probleme mit der Hinterachse des Mitsubishi Lancer Evo IX.

SP 3: Wilks neuer Dritter

Auch auf der zweiten Durchfahrt der SP „Yashino“ war kein Kraut gegen die Skoda S2000 gewachsen, Doppelbestzeit für Hänninen und Kopecky. Der Finne erklärte: „Ich schaue derzeit einfach nur, den Wagen auf der Straße und mich aus Problemen heraus zu halten. Durch den Regen tagsüber haben sich die Prüfungen dermaßen geändert – die Wasserdurchfahrten wurden richtige Seen, dort haben die Leute Probleme.“

Weil Basso von einem Reifenschaden gebremst wurde, konnte Proton-Pilot Guy Wilks auf Rang drei vorrücken, Basso rutschte hinter Flodin auf Rang fünf ab. Aleksandr Zheludov, der zuvor Motorprobleme an seinem Peugeot S2000 beklagte, konnte sich mit der viertschnellsten Zeit auf Rang sieben, hinter Anton Alen vorkatapultieren.

Franz Wittmann, dessen Sorgen um die Hinterachse entkräftet wurden, fuhr die achtschnellste Zeit und belegte auch im Gesamtklassement Platz acht – obwohl er auf der Prüfung einen Reifenschaden erlitten hatte. Auf der Verbindungsstrecke zur vierten und letzten Prüfung gesellte sich ein weiterer hinzu.

SP 4: Skoda total

Auf der letzten Prüfung des ersten Tages, der zweiten Durchfahrt der SP „Kutuzovo“ konnten die beiden Skoda-Piloten eine weitere Doppelbestzeit in den russischen Schotter brennen. Anton Alen fuhr die drittschnellste Zeit vor Wilks, Basso, Zheludov und Wittmann.

Nach den ersten vier Prüfungen führt Hänninen 27,5 Sekunden vor seinem Skoda-Stallkollegen Kopecky sowie 48,5 Sekunden vor Proton-Pilot Guy Wilks. Mit einem Rückstand von bereits 1:21 Minuten belegt Abarth-Pilot Basso den vierten Rang, dahinter Alen (Abarth) und Zheludov im Peugeot S2000. Patrik Flodin rutschte im Subaru auf Rang sieben ab, wird jedoch nicht in der IRC gewertet.

Franz Wittmann und Bernhard Ettel belegen somit den achten Gesamtrang, den siebten in der IRC. Er ist damit hinter Flodin der zweitschnellste Nicht-S2000-Pilot, der beste der in der IRC gewerteten Nicht-S2000-Piloten.

Wittmann: "Vorsprung beruhigend"

Von den sechs S2000-Boliden sind also noch alle im Rennen. Auf Flodin fehlen Wittmann 21,4 Sekunden, auf Zheludov fehlen dem Stohl Racing-Piloten 31,1 Sekunden. Beruhigend ist: Mitsubishi-Markenkollege Boris Zimin liegt als Neunter bereits satte 1:17 Minuten hinter Wittmann zurück.

„Wir haben mit einem sehr guten Speed begonnen, der uns jedoch noch Spielraum lässt. Wir sind das einzige Team in den Top-10, das hier noch nie am Start war. Daher müssen wir uns noch an die Strecke gewöhnen. Aber das funktioniert schon sehr gut. Bei unseren Reifenschäden sind wir mit einem blauen Auge davon gekommen, da wir in weiser Voraussicht zwei Reservereifen mit hatten. Andernfalls wäre die Rallye für uns schon zu Ende gewesen. Der Vorsprung auf Platz acht mit über einer Minute ist aber sehr beruhigend“, erklärte Wittmann im Ziel der ersten Etappe.

Berüchtigte SP „Topolki“

Am Freitag werden am 10.56 Uhr Ortszeit drei Prüfungen absolviert, welche ab 15.03 Uhr Ortszeit ein zweites Mal befahren werden – darunter auch die mit 29,31 Kilometern längste Prüfung der Veranstaltung, die berüchtigte SP „Topol’ki“. Wittmann dazu: „Die kann schon eine Vorentscheidung bringen. Das hat wirklich Safari-Rallye-Niveau. Wer hier ohne Reifenschaden durchkommt, hat für einen Spitzenplatz im Gesamtklassement sehr gute Karten.“



Stand nach 4 SP/Tag 1

1. Hänninen/Markkula 	Skoda S2000	28:28,5 
2. Kopecky/Stary	Skoda S2000	+  27,5 
3. Wilks/Pugh		Proton S2000	+  46,5 
4. Basso/Dotta	        Abarth S2000	+1:21,1 
5. Alen/Alen		Abarth S2000	+1:25,0 
6. Zheludov/Kolomeyseva	Peugeot S2000	+2:03,9 
7. Flodin/Andersson     Subaru WRX      +2:13.6*
8. Wittmann/Ettel	Mitsubishi Evo9	+2:45,0 
9. Zimin/Zhivolglazov	Mitsubishi Evo9	+3:52,7 
*= wird nicht in der IRC gewertet

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