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IRC: Sanremo

Kris Meeke vorzeitig IRC-Champion

Kris Meeke ließ nichts mehr anbrennen und sicherte sich vorzeitig den IRC-Titel. Franz Wittmann auf Gesamtrang 19, Mario Saibel musste aufgeben.

Michael Noir Trawniczek

Eine Rallye vor dem Saisonfinale nützte Peugeot-Pilot Kris Meeke den Ausfall seines Titelkonkurrenten, den Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky, um sich mit einem Sieg bei der Sanremo-Rallye vorzeitig den Titel in der Intercontinental Rally Challenge (IRC) zu sichern. Der 30-jährige, in Nordirland geborene Meeke erlangt somit als erster Brite seit dem WM-Titel von Richard Burns im Jahr 2001 internationale Titelehren.

Der frühere M Sport-Techniker, der im Werksteam von Ford für Computer Aided Design verantwortlich zeichnete, reagierte auf den frühen Ausfall seines Titelkonkurrenten nicht mit taktischen Überlegungen sondern mit maximalem Angriff. Nach dem Mittagsservice standen noch die zweite Durchfahrt der 27,82 km langen SP „Tris“ sowie der 28,94 km langen SP „Full“ auf dem Programm – Meeke lag zu diesem Zeitpunkt 3,1 Sekunden vor dem italienischen Lokalmatador und Abarth-Werkspiloten Luca Rossetti in Führung, dessen Landsmann Paolo Andreucci lag nur 5,9 Sekunden zurück.

Angriff statt Taktik

Die erste der beiden Prüfungen beendete Meeke erneut mit der schnellsten Zeit, er knöpfte Rossetti acht sowie Andreucci 11,3 Sekunden ab. So ging der Brite mit einem Polster von elf Sekunden in die letzte Wertungsprüfung. Auf dieser reichte Kris Meeke die drittschnellste Zeit hinter Renato Traviaglia und Freddy Loix für den Sieg und den ersten IRC-Titel seiner Karriere.

Luca Rossetti sicherte sich den zweiten Platz, Andreucci hingegen rutsche ab auf Rang fünf – denn der nunmehr scheidende IRC-Champion des Vorjahrs, Nicolas Vouilloz arbeitete sich mit einem starken Finale vor auf Rang drei, während Loix sich mit der zweitschnellsten Zeit den vierten Gesamtrang sichern konnte. Traviaglia beendete die Rallye auf Rang sechs vor BFGoodrich-Gaststarter Luca Cantamessa und einem enttäuschenden Juho Hänninen, der im zweiten Werks-Skoda nicht über Rang acht hinauskam.

Enttäuschend auch das Abschneiden des früheren WM-Werkspiloten von Citroen, Francois Duval. Mit dem zweiten Werks-Abarth war der Belgier nach SP 7 immerhin auf Punktekurs unterwegs, auf der vorletzten Prüfung jedoch musste Duval aus noch unbekannten Gründen aufgeben. Immerhin ins Ziel kam die einzige Pilotin in der 26-köpfigen Super 2000-Riege, Patrizia Sciascia, die jedoch über Platz 34 nicht hinauskam.

Wittmann 19. – Saibel out

Viel besser erging es Franz Wittmann und Bernhard Ettel im klar unterlegenen Mitsubishi Lancer Evolution IX. Die beiden Österreicher konnten die Rallye als zweitbestes Mitsubishi-Team, fünfzehn Sekunden hinter dem mit Ortskenntnissen gesegneten Fabio Gianfico auf dem 19. Gesamtrang beenden. Den zweiten Lokalmatador und Markenkollegen, Simone Campedelli, konnte Wittmann klar hinter sich halten.

Wittmann erklärte sichtlich zufrieden: "Bei Gianfico hat es am Ende nur um 15 Sekunden nicht gereicht, dass ich aber den hoch eingeschätzten Campedelli mit fast einer Minute Vorsprung im Griff hatte, über dieses Ergebnis habe ich mich echt gefreut."

Vor allem aber wurde wieder jenes Ziel erreicht, welches die Grundlage für die Saison 2010 bilden soll, nämlich die IRC-Strecken zu lernen, was mit der Zielankunft auch wieder maximal erfüllt wurde.

Wittmann: „Es war eine tolle Rallye für mich. Ich habe sehr viel lernen können und bin sehr happy, nach dieser Kurvenorgie ins Ziel gekommen zu sein. Die Konkurrenz mit 24 S2000 Fahrzeugen und jeder Menge 1600 er Autos und Gruppe N Mitsubishis, war übermächtig. Daher freut es mich doppelt, dass nicht nur die gefahrenen Zeiten gepasst haben, sondern auch die Endplatzierung."

Weniger erfreulich ging die Sanremo-Rallye für das zweite österreichische Team zu Ende. Das Mitsubishi-Duo Mario Saibel und Daniela Weissengruber sah leider keine Zielflagge, musste vor dem Ziel der letzten Wertungsprüfung aufgeben.

Nach SP 8 lag das MCC-Duo auf dem 38. Gesamtrang. Bei einem Ausrutscher auf Splitt schlug der Evo IX des Wieners allerdings unglücklich an den Beton-Randstein, die linke hintere Aufhängung wurde beschädigt - das bedeutete das Aus.

Das Finale der IRC findet von 19. bis 21. November in Schottland statt – mit Kris Meeke als bereits sicherem und verdientem neuen Champion.

Ergebnis & IRC-Stand finden Sie in der Navigation oben rechts.

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