
Rallye-WM: Sardinien | 24.05.2009
Doppelsieg für Ford, Strafe für Loeb
Latvala gewinnt auf Sardinien vor Hirvonen, P. Solberg auf P3, Loeb mit zwei Strafminuten Vierter, Al-Attiyah gewinnt PWRC, Prokop JWRC.
Nach den eher qualvollen letzten Rallyes kann Ford etwas aufatmen, endlich ist es gelungen, das Citroen-Team in Schach zu halten und wieder eine Rallye zu gewinnen. Jari-Matti Latvala hat allem Anschein nach den Horror-Crash mit zigfachen Überschlägen gut weggesteckt, der junge Finne bot eine souveräne Vorstellung und fuhr letztlich einen ungefährdeten Sieg ein.
"Ich bin überglücklich, dieser Sieg freut mich sehr! Vielen Dank an das Team, alle haben einen tollen Job gemacht, dieser Triumph bedeutet mir irrsinnig viel", so Latvala nach der Zieldurchfahrt.
Das musste auch Teamkollege Mikko Hirvonen zu Kenntnis nehmen, der den Zeiten Latvalas letztlich nicht viel entgegenzusetzen hatte und mit einer halben Minute Rückstand mit Platz zwei vorlieb nahm: "Ich hatte ein gutes Auto, bin eine gute Rallye gefahren und habe den Fight mit Jari-Matti sehr genossen. Er verdient den Sieg, so müssen wir jetzt weitermachen."
Sebastien Loeb hatte nach dem gestrigen Reifenschaden zu viel Zeit verloren um noch in das Geschehen an der Spitze eingreifen zu können, sein Hauptaugenmerk galt Petter Solberg.
Denn der Norweger fightete mit dem Weltmeister um den dritten Stockerlplatz, am Ende fehlten Solberg im "alten" Citroen Xsara WRC nur 13,9 Sekunden auf Loeb. "Mit dem dritten Platz behalten wir die Führung in der WM, an diesem Wochenende ist leider alles schiefgegangen...", so ein sichtlich frustrierter Sebastien Loeb.
Zwei Strafminuten für Loeb
Doch es sollte letztlich nur Platz vier werden. Was war passiert? Auf SP 11 hatte Loeb gestern einen Reifenschaden, der kaputte Pneu wurde in Rekordzeit gewechselt, man verlor nur eine Minute. Jetzt scheint auch klar, warum sich der Zeitverlust in Grenzen hielt, Sebastien Loeb und Daniel Elena schnallten sich nach dem Reifenwechsel lt. FIA-Bericht nicht mehr an bzw. vor dem Wechsel bei Renntempo bereits ab.
Und tatsächlich hatet die Missachtung der Gurtepflicht ein Nachspiel, Loeb fasste zwei Strafminuten aus und verlor den dritten Platz dadurch an Petter Solberg... Des einen Leid, des anderen Freud, Solberg ist happy: "Die Rallye hat großen Spaß gemacht, das Podium zu erreichen ist natürlich ein Traum. Das Auto war leider heute nicht immer sehr gut, zudem hatte ich vor den hohen Temperaturen Angst. Jetzt bin ich einfach happy!"
Allzu große Verschiebungen blieben am Finaltag der Sardininen-Rallye aus, nach den Problemen bei Loeb musste Citroen auch bei Sordo einen schweren Rückschlag einstecken. Auf SP 13 verliert der Spanier mit Turboproblemen 12 Minuten und fällt aussichtslos zurück, weitere wichtige WM-Punkte sind damit dahin.
Im Gesamtklassement rückte dadurch Yevgeni Novikov auf Position fünf nach vorne, gefolgt von Mathew Wilson, Mads Ostberg und Henning Solberg. An dieser Reihenfolge sollte sich bis ins Ziel nichts mehr ändern.
PWRC: Sandell verliert Sieg an Al-Attiyah
Das Duell zwischen Patrick Sandell und Nasser Al-Attiyah schien nach der zweiten Etappe bereits einigermaßen entschieden, der Vorsprung des Schweden betrug immerhin 23,5 Sekunden. Doch am letzten Tag drehte Al-Attiyah noch einmal so richtig auf und entriss Sandell ausgerechnet auf der letzten SP den Sieg in der PWRC-Wertung, 1,5 Sekunden trennte die beiden.
JWRC: Auch Prokop dreht den Spieß um
Ähnlich das Bild in der JWRC-Wertung. Auch hier führte Michal Kosciuszko gestern 16,6 Sekunden vor Martin Prokop, der aber wie Al-Attiyah einen tollen Schlusstag hatte und schlussendlich den Spieß noch einmal umdrehte. Prokop gewann somit 13,2 Sekunden vor Koscuiszko.
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