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Rallye-WM: Sardinien

Latvala ohne Taktik als Führender

Jari Matti Latvala führt nach dem ersten Tag 39,8 Sekunden vor Hirvonen, der sich am Ende verpokert hat. Loeb drei Sekunden dahinter auf Platz 3.

Michael Noir Trawniczek

Am Nachmittag, bei der zweiten Durchfahrt der 14,99 km langen SP „Sa Conchedda“ konnte der führende Jari Matti Latvala erneut die Bestzeit markieren. Sein Teamkollege Mikko Hirvonen fuhr die zweitschnellste Zeit und berichtete: „Es lief gut, ich fuhr schnell, ohne aber allzu viel zu riskieren.“ Sébastien Loeb, immer noch als „Straßenfeger“ unterwegs, markierte die viertschnellste Zeit und gab zu Protokoll: „Ich habe hart gepuscht, ich habe keine Fehler gemacht und mein Bestes gegeben.“

Dani Sordo kam wegen der Reparaturarbeiten an seiner auf SP 3 gebrochenen Radaufhängung erneut verspätet zum Start der ersten Prüfung des Dreierrades – weil er erst als Vierter auf die Strecke fahren konnte, wurden ihm weitere 30 Strafsekunden aufgebrummt. „Ja, wir haben jetzt noch mehr Rückstand, aber immerhin ist der Wagen jetzt okay“, sagte der Spanier. Was er mit der drittschnellsten Zeit untermauern konnte. Matthew Wilson, der am Vormittag an einem Hydraulikschaden laborierte, war mit seinem Auto zufrieden. Petter Solberg konnte mit der sechstschnellsten Zeit seinen vierten Gesamtrang halten.

SP 5: Ausfall für Ogier

Auf der 22 km langen SP „Loelle“ musste der Citroen Junior Pilot Sébastien Ogier mit einer gebrochenen Radaufhängung aufgeben – er wird die Rallye jedoch am Samstag unter „Superally“ fortsetzen. Glück hatte Stobart Ford-Pilot Henning Solberg, als sich bei vollem Speed die Motorhaube öffnete – glücklicherweise löste sie sich und flog über das Auto hinweg an den Straßenrand. So konnte der Norweger seine Fahrt ohne Probleme fortsetzen.

Trotz „Straßenfegen“ konnte Sébastien Loeb die Bestzeit fahren, dahinter reihten sich Sordo, Latvala und Hirvonen ein.

SP 6: Hirvonen verpokert sich

Auf der 27,8 km langen SP „Crastazza“ war dann wieder Latvala am schnellsten unterwegs, der somit den ersten Tag der Sardinien-Rallye als Führender beendet. Als solcher muss er am Samstag die Prüfungen eröffnen und den losen Schotter von den Straßen fegen – doch der 25-jährige zeigte sich unbesorgt: „Das ist ein bisschen eine schlechte Voraussetzung. Aber wenn man vorne sein will, muss man auch in der Lage sein, als erster schnell zu sein. Ich glaube, dass es heute weniger Schotter von den Straßen zu fegen gab, als viele geglaubt haben.“

Mikko Hirvonen fuhr auf der letzten SP des Tages absichtlich langsamer als es seine Möglichkeiten zugelassen haben – denn er wollte sich auf Platz drei zurückfallen lassen. Sein Pech nur: Er war um drei Sekunden zu schnell. „I did it wrong, I did it wrong“, ärgerte sich der Ford-„Titelkandidat“. Jetzt muss er am Samstag als Zweiter auf die Strecke. Hirvonen liegt 39,8 Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf Platz zwei, Loeb liegt die erwähnten drei Sekunden hinter dem Ford-Piloten auf Rang drei.

Petter Solberg konnte in seinem privat eingesetzten Citroen Xsara WRC auf der letzten Prüfung des ersten Tages die drittschnellste Zeit markieren und liegt als Vierter nur 3,6 Sekunden hinter Loeb. Trotzdem war der Norweger nicht hundertprozentig zufrieden: „Es war nicht schlecht, ich hatte ein bisschen wenig Grip und auch an der Power mangelte es, weil es hier so heiß ist. Aber es ist okay.“

Mit etwas mehr als einer Minute Rückstand belegt Citroen Junior Evgeny Novikov den fünften Gesamtrang, doch Henning Solberg liegt nur 3,5 Sekunden hinter ihm. Weitere 8,4 Sekunden dahinter belegt Adapta Subaru-Pilot Mads Östberg Rang sieben. Auf dem letzten Punkterang findet man Dani Sordo – er liegt rund 20 Sekunden hinter Östberg und weist auf den Neunten, Matthew Wilson, fast eine volle Minute Vorsprung auf. Sordo erklärte: „Es ist alles okay, aber die Prüfungen belasten die Reifen sehr.“

PWRC: Flodin knapp vor Sandell

In der PWRC konnte Subaru-Pilot Nasser Al-Attiyah am Nachmittag zwei Bestzeiten in den Schotter brennen und damit die Führung übernehmen. Doch auf SP 6 schlug sein Markenkollege Patrik Flodin zu, während Al-Attiyah 12,3 Sekunden einbüßte. Flodin zeigte sich im Zielraum überrascht, dass er nun die Rallye anführt…

Allerdings liegt RB Rallye-Pilot Patrik Sandell nur die Winzigkeit von 0,7 Sekunden zurück, er konnte auf SP 6 die zweitschnellste Zeit markieren - dabei berichtete Sandell von einem Zwischenfall: „Ich hatte in der Mitte der Prüfung einen Dreher, das hat uns rund zehn Sekunden gekostet.“ Al-Attiyah liegt 5,3 Sekunden hinter Sandell auf Rang drei – weitere zehn Sekunden dahinter belegt Armindo Araujo auf seinem herkömmlichen Mitsubishi Lancer Evo IX den vierten Rang. Der Kampf in der PWRC bleibt spannend.

JWRC: Führung für Bettega

Bei den Junioren der JWRC führt Alessandro Bettega auf seinem Renault Vlio R3 das Feld an, Suzuki Swift-Piot Michal Kosciuszko liegt 15,3 Sekunden zurück, Citroen-Pilot Martin Prokop liegt nur rund sechs Sekunden hinter dem Polen auf Rang drei. Auch in der JWRC bleibt der Kampf eng.

Am zweiten Tag sind erneut jeweils drei Sonderprüfungen zu absolvieren. Um 8.45 Uhr steht die rund 14 km lange SP 7 „Sa Linea“ auf dem Programm, danach werden die 22 km lange SP 8 „Fiorentini“ sowie die berühmte, rund 29 km lange SP 8 „Monte Lerno“ gestartet.



Stand nach Tag 1

 1.  Jari-Matti Latvala  Ford     1:24:14.5
 2.  Mikko Hirvonen      Ford      +   39.8
 3.  Sébastien Loeb      Citroen   +   42.8
 4.  Petter Solberg      Citroen   +   46.4
 5.  Evgeny Novikov      Citroen   + 1:04.7
 6.  Henning Solberg     Ford      + 1:08.2
 7.  Mads Östberg        Subaru    + 1:16.6
 8.  Dani Sordo          Citroen   + 1:37.3

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