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Rallye-WM: Portugal

Ogier durfte jubeln – zu Recht!

Es ist sich ausgegangen. Citroen Junior Sébastien Ogier gewinnt seine erste WRC-Rallye knapp vor Loeb und Sordo. Hirvonen wird noch Vierter.

Michael Noir Trawniczek

Sébastien Ogier bejubelt seinen ersten Sieg in der großen Spielklasse der Rallye-Weltmeisterschaft. Sein Namensvetter Sébastien Loeb konnte am letzten Tag der Portugal-Rallye zwar seinen Rückstand bis auf 7,7 Sekunden reduzieren, am Ende jedoch, nach der abschließenden Superspecial-Prüfung in Faro, musste sich Loeb mit einem Rückstand von 7,9 Sekunden geschlagen geben. Der Weltmeister beendet die Portugal-Rallye somit auf Platz zwei, den dritten Platz belegt sein Teamkollege Dani Sordo.

„Es ist einfach perfekt“, jubelte Ogier voller Erleichterung, als er bei der Superspecial-Prüfung seinen Sieg endgültig sichern konnte. „Es war ein atemberaubendes Wochenende, ich habe vom ersten Tag an bis zuletzt voll attackiert. Das gesamte Wochenende über war es ein einziger Kampf und es war sehr schwer, Sébastien Loeb hinter mir zu halten. Meine erste Rallye auf diese Art und Weise zu gewinnen, nach einem derart harten Kampf gegen Séb, ist einfach nur perfekt. Ich bin heute sehr glücklich.“

“Er war unschlagbar“

Sébastien Loeb gratulierte seinem jungen Landsmann und Namensvetter: „Er hat hier eine sehr gute Leistung gezeigt, er war unschlagbar. Ich habe am ersten Tag zu viel Zeit verloren. Danach konnten wir den Rückstand nicht mehr aufholen. Séb war sehr schnell unterwegs, er ist jetzt ein echter Gegner für uns. Er hat in Portugal gezeigt, dass er schneller als alle anderen war. Für mich ist der zweite Platz nicht so schlecht hinsichtlich der Weltmeisterschaft. Es war wichtig, Punkte zu holen.“

Schon am Samstagabend hat Citroen-Teamchef Olivier Quesnel erklärt, dass man Ogier diesmal nicht zurückpfeifen werde – die Rallyefans hätten wohl kaum Verständnis für eine solche Entscheidung gezeigt, zumal Loeb in der Fahrerwertung bereits über einen großen Vorsprung verfügt. Loeb hält nun bei 126 Zählern, während sein eigentlicher Gegner im Kampf um die WM-Krone, Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen, nur 76 Punkte auf dem Konto hat und nun sogar hinter Ogier auf den dritten Tabellenrang abrutschte…

Dani Sordo, der zweite Citroen-Werkspilot, konnte am Sonntagvormittag den Dreikampf um den dritten Platz, gegen Citroen-Privatier Petter Solberg und Mikko Hirvonen für sich entscheiden.

Drama um Petter Solberg

Solberg, der ursprünglich um den Sieg kämpfen und später zumindest Platz drei erringen wollte, verlor am Schluss auch noch den vierten Platz an Hirvonen. Der Norweger rutschte bei der abschließenden Superspecial-Prüfung gegen eine Barriere und verlor so rund 14 Sekunden - ohne diesen Fauxpas hätte Citroen in Portugal einen Vierfacherfolg feiern können. So musste sich Petter Solberg mit Platz fünf hinter dem in Portugal einmal mehr farblosen Mikko Hirvonen zufrieden geben.

Hinter dem Weltmeister aus 2003 belegten Matthew Wilson, Mads Östberg, Federico Villagra, Khalid Al-Quassimi und Kimi Räikkönen die restlichen Punkteränge. Citroen-Pilot Räikkönen belegte auf der abschließenden Superspecial-Prüfung im Algarve Stadion hinter Villagra und Wilson den guten dritten Platz – doch das konnte den Formel 1-Weltmeister des Jahres 2007 nicht darüber hinweg trösten, dass er Sonntag aufgrund von massiven Reifenproblemen gleich zwei Plätze einbüßte. Schließlich rang sich der „Iceman“ doch noch eine positive Bilanz ab: „So ist halt das Leben, immerhin sind wir ins Ziel gekommen und ich konnte die Rallye lernen.“

Solberg & Minor nicht im Ziel

Schon am frühen Morgen verloren Henning Solberg und seine Kärntner Co-Pilotin Ilka Minor einen möglichen sechsten Platz, nachdem man den Ford Focus des Stobart Teams wegen eines defekten Kühlers abstellen musste.

So schlecht es Ford zurzeit in der Königsklasse WRC ergeht, so erfolgreich ist das blaue Oval in der neu geschaffenen SWRC für Super 2000-Boliden. Mit Jari Ketomaa und Xavier Pons feierte man mit dem Ford Fiesta S2000 einen klaren Doppelsieg, Konkurrent Skoda blieb nur der dritte Platz des Polen Michal Kosciuszko. In der JWRC gewann Renault-Pilot Kevin Abbring vor den Suzuki-Fahrern Karl Kruuda und Aaron Burkart.

Die Rallye-Weltmeisterschaft hält im Juni eine plangemäße Pause – von 7. bis 11. Juli steigt in Bulgarien der nächste WM-Lauf. Für Portugal-Sieger Sébastien Ogier steht am kommenden Wochenende die nächste Rallye auf dem Programm: Schwesterkonzern Peugeot, mit Kris Meeke in der Intercontinental Rally Challenge im Kampf gegen Skoda zurzeit im Rückstand, engagierte den Franzosen für die IRC-Rallye auf der Insel Sardinien – dort gilt Ogier bereits als Topfavorit.

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