
Rallye-WM: Portugal | 28.05.2010
Vorsichtige erste Runde
Citroen Junior Sébastien Ogier führt 1,8 Sekunden vor Citroen-Werkspilot Dani Sordo, dahinter Hirvonen, P. Solberg und Loeb. Solberg/Minor auf P7.
Michael Noir Trawniczek
Wie zu erwarten war, leiden die Titelkandidaten von Citroen und Ford an ihrer Funktion als „Staubsauger“, denn sie müssen am ersten Tag der Portugal-Rallye den losen Schotter von der Sonderprüfungen fegen. Allerdings wollen sie am Ende des Tages ohnehin die Top 3 meiden, um am nächsten Tag nicht erneut „straßenfegen“ zu müssen.
Sébastien Loeb gab zu verstehen, dass er sich im Verlaufe der drei Vormittagsprüfungen immer unwohler in seiner Rolle als „Straßenfeger“ fühlte und belegt vor dem Mittagsservice mit 23 Sekunden Rückstand Platz fünf.
Jari Matti Latvala, derzeit WM-Zweiter, ging es aus verständlichen Gründen „sehr vorsichtig“ an: Im Vorjahr flog der Ford des Finnen einen Hang hinab, überschlug sich mehrmals, Fahrer und Beifahrer konnten zum Glück unverletzt aus dem völlig zerstörten Wrack steigen. Latvala liegt rund eine halbe Minute zurück auf Platz sechs.
Sein Teamkollege bei Ford, der eigentliche Titelkandidat Mikko Hirvonen, liegt mit 19,9 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Lediglich 0,8 Sekunden hinter ihm belegt Citroen-Privatier Petter Solberg Rang vier – doch der Norweger kam auf SP 4 kurz von der Strecke ab und verlor dabei rund zehn Sekunden.
Um die Führung bei der Portugal-Rallye haben an diesem Vormittag der zweite Werkspilot Dani Sordo und Citroen Junior Sébastien Ogier gekämpft. Nach SP 4 hatte Ogier die Nase vorne, Sordo fehlen aber nur 1,8 Sekunden.
Sordo erklärte: „Ich war im Umgang mit den Reifen vorsichtig. Es war schwierig zu wissen, wann es gut ist zu puschen und wann nicht. Ich bin dennoch sehr schnell gefahren, aber die Zeiten von Ogier waren wirklich sehr, sehr gut. Vielleicht habe ich etwas Zeit verloren, aber ich bin viel zufriedener als in Neuseeland.“
Henning Solberg und seine Kärntner Co-Pilotin Ilka Minor belegen mit einem Rückstand von 46,1 Sekunden Rang sieben.
In der SWRC für Super 2000-Fahrzeuge führt Nasser Al-Attiyah im Skoda Fabia S2000 3,2 Sekunden vor Jari Ketomaa im Ford Fiesta S2000 sowie 13,6 Sekunden vor dem Schweden Per Gunnar Andersson, der auf einen Fabia setzt. Juho Hänninen, im Skoda des Red Bull Rallye Teams gestartet, liegt auf dem guten zwölften Gesamtrang und ist damit schnellstes S2000-Fahrzeug, doch der Finne wird nicht in der SWRC gewertet.
In der Junioren-WM führt Thierry Neuville im Citroen C2 S1600 exakt 13,3 Sekunden vor dem Tabellenleader Aaron Burkart auf einem Suzuki Swift S1600.
Am Nachmittag werden die drei Wertungsprüfungen ein zweites Mal befahren.
Nach SP 4
1. Sébastien Ogier Citroen 41:30.2 2. Dani Sordo Citroen + 1.8 3. Mikko Hirvonen Ford + 19.9 4. Petter Solberg Citroen + 20.7 5. Sébastien Loeb Citroen + 23.0 6. Jari Matti Latvala Ford + 35.1 7. Solberg/Minor Ford + 46.1 8. Matthew Wilson Ford + 52.3 9. Mads Ostberg Subaru + 1:05.3 10. Kimi Räikkönen Citroen + 1:48.5