RALLYE

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Ogier ließ nichts mehr anbrennen

Ogier gewinnt vor seinem Teamkollegen Loeb, der die Power Stage gewinnt. Ford trotz technischer Probleme auf den Plätzen drei und vier. Henning Solberg und Ilka Minor rutschen ab auf Platz neun.

Michael Noir Trawniczek

Als ob die Mehrzahl der WM-Protagonisten im Laufe dieser schwierigen Portugal-Rallye nicht schon genug „Zores“ erdulden mussten, sorgte der viel zitierte „Wettergott“ für eine weitere Verschärfung im „Grande Finale“:

Vor der zweiten Durchfahrt der beiden Sonderprüfungen zu je 20 und 30 Kilometern öffnete der Himmel seine Pforten, heftige Regenschauer sorgten für verschärfte Konditionen…

Sp 16: Bestzeit für Petter Solberg

Auf der SP „Silves“ markiert einmal mehr der private Citroen-Pilot Petter Solberg die schnellste Zeit, zum sechsten Mal bei dieser Rallye.

Dass er bereits zehn Minuten Rückstand auf dem Buckel hat, stört ihn in dieser Angelegenheit gar nicht.

„Ich gebe nie auf. Und ich werde das auch niemals tun!“, verspricht der Norweger, der sich seit dem Saisonbeginn nur eines wünscht: Eine Rallye ohne Probleme!

Landsmann Mads Östberg markiert die zweitschnellste Zeit – doch während sich Solberg nach seinen Problemen am ersten Rallyetag immerhin Schritt für Schritt wieder in die Punkteränge vorarbeiten konnte, braucht Östberg mit nahezu einer Stunde Rückstand nicht einmal an ein Top 10-Resultat zu denken…

Turboprobleme bei Solberg/Minor

Eine problemlose Rallye wünschten sich, nach einer wahren Techniktortur in Mexiko, auch die Teamkollegen von Östberg, Henning Solberg und Ilka Minor. Nachdem die beiden den ersten Tag als beste Nichtwerkspiloten auf der angepeilten fünften Position beenden konnten, rutschten sie am Samstag nach einem Reifenschaden auf Platz sechs ab. Doch es sollte einmal mehr schlimmer kommen…

Denn auf SP 16 schlägt die „Defekthexe“ wieder einmal gnadenlos zu: Ein Problem mit dem Turbo kostet mehr als 90 Sekunden, das Stobart-Duo rutscht ab auf Platz neun. Allerdings fehlen nur 4,6 Sekunden auf Federico Villagra – und es ist noch eine lange Prüfung zu absolvieren

Power Stage: Loeb vor Latvala und Ogier

Als Abschluss der Rallye wird die rund 30 Kilometer lange SP „Santana da Serra“ ein zweites Mal absolviert, diesmal jedoch als „Power Stage“. Was bedeutet, dass die ersten drei dieser Prüfung mit 3-2-1 zusätzlichen WM-Punkten belohnt werden.

Die Bestzeit sichert sich Sébastien Loeb vor Jari Matti Latvala und Sébastien Ogier – der Namensvetter des siebenfachen Weltmeisters hat die Basis für seinen Sieg bereits am Vortag gelegt. Wobei zumindest in den Augen von Loeb auch Hirvonen dazu beigesteuert hat – Loeb fühlte sich am Samstag von dem Finnen aufgehalten und wurde richtiggehend wütend…

Mit dem zweiten Gesamtrang in Portugal jedoch kann Loeb, so sagt er, leben: „Die Bestzeit auf der Power Stage ist sehr gut. Ich bin sehr glücklich damit. Wir müssen einfach kämpfen, auch wenn wir nur auf dem zweiten Platz liegen.“

Ogier ohne Probleme

Stallkollege Ogier ist einer der ganz wenigen, die auf eine problemlose Rallye zurückblicken können, der Sieger der Portugal-Rallye erklärt: „Es war ein perfektes Wochenende, das Auto was die ganze Zeit über perfekt. Ich möchte den Sieg allen im Team widmen.“

Citroen darf einen Doppelsieg verbuchen – doch die Franzosen profitieren auch von den technischen Problemen im Ford-Team. Sowohl Hirvonen als auch Latvala wurden nicht nur von Reifenschäden, sondern auch von Problemen mit der Antriebswelle heimgesucht…

So darf sich am Ende Latvala trotz mehr als drei Minuten Rückstand über den dritten Platz freuen.

Im Zielraum der letzten SP erzählt er von einem heiklen Moment auf den letzten Metern: „An einer Stelle war ich bereits so sicher, dass wir einen Reifenschaden haben – aber diesmal hatten wir Glück. Am Ende zählt das Ergebnis und der dritte Platz ist unter diesen Umständen wirklich erstaunlich.“

Hirvonen kann auf den letzten beiden Prüfungen wieder den vierten Gesamtrang zurück erobern, nachdem er diesen am Morgen an Matthew Wilson verloren hatte. Süffisant berichtet er: „Ich bin wirklich entzückt über diesen vierten Platz. Denn wir hatten auf der letzten Prüfung schon wieder ein Problem mit einer Antriebswelle.“

Platz fünf ergeht an den erwähnten Matthew Wilson, seines Zeichens Sohn von M Sport-Teamchef Malcolm Wilson und dritter Fahrer im M Sport Stobart Ford-Team. Wilson junior erklärt: „Es sind natürlich besondere Umstände, aber wir freuen uns über diesen fünften Platz.“

Vom Pech seines Bruders profitiert Petter Solberg, der die Rallye immerhin auf Platz sechs beendet.

Im Kampf gegen Munchi’s Ford-Pilot Federico Villagra kann sich letztlich Kimi Räikkönen durchsetzen und Platz sieben belegen. Der Formel 1-Weltmeister des Jahres 2008 wirkt dennoch alles andere als zufrieden: „Wir brauchen ein besseres Resultat – ich hatte nicht den nötigen Speed bei dieser Rallye. Aber: Zuerst wollen wir alles lernen, dann wollen wir uns steigern.“

Hinter Villagra belegen Henning Solberg und Ilka Minor den neunten Platz, was immerhin noch zwei WM-Punkte einbringt. Trotzdem überlegt Solberg im Interview mit dem WRC-Radio, ob man nicht einfach irgendwo „Glück kaufen“ könne. Ohne technische Probleme könne man einen Podestplatz belegen, davon ist Henning Solberg überzeugt…

Den letzten WM-Punkt angelt sich Dennis Kuipers im Ferm Power Tools-Ford Fiesta RS WRC.

Unbelohnt blieb der eindrucksvolle Premiereneinsatz des Mini Countryman S2000. Armindo Araujo konnte mit dem brandneuen Auto locker in die Top 10, inmitten der World Rally Cars fahren und lag zeitweise sogar auf Platz sieben. Womit man nicht nur das mit abstand beste Super 2000-Team war, sondern auch einige WRC-Piloten hinter sich lassen konnte. Zwar sorgte ein technisches Problem am Samstag für das Ende aller Punktehoffnungen – man darf aber auf das Debüt des Mini in der WRC-Version gespannt sein.

PWRC: Hayden Paddon siegt überlegen

Auf Gesamtrang elf beendet der Sieger der PWRC, Subaru-Pilot Hayden Paddon die Rallye. Der Zweite dieser Wertung, Mitsubishi-Pilot Jukko Ketomaki, liegt mehr als sieben Minuten hinter dem Sieger zurück. Mit neun Minuten Rückstand belegt Martin Semerad Platz drei.

In der neuen WRC-Academy, die auf baugleichen Ford Fiesta R2-Boliden bestritten wird und bereits am Samstag ihren finalen Tag bestritten hatte, heißt der erste Sieger Egon Kaur aus Estland. Platz zwei erging an den Schweden Victor Henriksson vor dem Deutschen Christian Riedemann.

Die nächste WM-Rallye soll von 14. bis 16. April in Jordanien stattfinden.

Ergebnis und WM-Stand finden Sie in der Navigation oben rechts.

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