
Rallye-WM: Portugal | 19.03.2011
„Eine anspruchsvolle Rallye“
Die erste „klassische“ Schotter-Rallye soll Antworten liefern – Ford möchte die WM-Führung verteidigen. Zehn Fiesta WRC am Start, darunter das Duo Solberg/Minor.
In der kommenden Woche steht in Portugal der dritte von 13 Läufen zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft auf dem Programm.
Nach den erfolgreichen Auftritten beim Saisonauftakt in Schweden sowie Anfang des Monats in Mexiko behauptet das Werksteam Ford Abu Dhabi derzeit Platz eins in der Markenwertung.
Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen führen die Fahrer-WM an, ihre Teamkol-legen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila belegen den dritten Rang.
Beim ersten Start des neuen Ford Fiesta RS WRC auf europäischem Schotter will das finnische Fahrerduo auf dieser sehr guten Ausgangsposition weiter aufbauen.
Während die Rallye Schweden mit ihren schnee- und eisbedeckten Pisten sowie die Rallye Mexiko wegen der extremen Höhenlagen Sonderfälle im WM-Kalender darstellten, handelt es sich bei der Rallye Portugal (24. bis 27. März) um die erste der "klassischen" Schotterveranstaltungen, die so typisch sind für dieses Championat.
Der Lauf im westlichsten Land Europas blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits 1973, dem Debütjahr der Rallye-WM, griffen die weltbesten Drift-Künstler hier ins Lenkrad, damals noch auf den Schotterpisten entlang der Westküste.
Nach fünfjähriger WM-Abstinenz wurde die Veranstaltung 2007 wieder in den Kalender aufgenommen. Das Rallye-Zentrum befindet sich seitdem in der Stadt Faro in der Algarve, ganz im Süden des Landes.
In diesem Jahr stattet der Rallye-Tross erstmals seit 37 Jahren der Hauptstadt Lissabon wieder einen Besuch ab. Am Donnerstagnachmittag finden dort der zeremonielle Start und die Super Special Stage statt. Ab Freitag müssen die Piloten ihr Können auf den Wertungsprüfungen im bergigen Hinterland von Faro unter Beweis stellen.
Die Strecken zeichnen sich durch eine Kombination aus schnellen, fließenden Passagen und verwinkelten, technisch anspruchsvollen Abschnitten aus.
Im Vergleich zu 2010 findet die Rallye in diesem Jahr wieder an ihrem angestammten Termin und damit rund zwei Monate früher statt. Die Temperaturen dürften somit deutlich niedriger liegen. Zudem besteht eine verhältnismäßig hohe Regenwahrscheinlichkeit.
"Schotter ist sehr aggressiv"
"Es ist eine sehr anspruchsvolle Rallye", weiß Hirvonen, der bislang dreimal in Portugal an den Start ging und mit Rang zwei im Jahr 2009 sein bestes Portugal-Ergebnis feiern konnte. "Viele Kurven und Abzweige liegen hinter Kuppen versteckt. Von daher ist ein akkurater Aufschrieb enorm wichtig. Der Pistenuntergrund ist extrem hart, der Schotter sehr aggressiv."
"Der Reifenabrieb könnte somit ein Thema werden, besonders bei höheren Temperaturen. Von ihrer Charakteristik erinnern die Wertungsprüfungen an die Rallye Mexiko - nur ohne die Höhenlagen. Von daher steht uns die gesamte Motorleistung zur Verfügung und alles passiert etwas schneller."
Latvala: "Ansprchvollste Schotterrallye 2011"
Auch für Latvala wird es am kommenden Wochenende der vierte Portugal-Start. "In meinen Augen handelt es sich um die anspruchsvollste Schotterveranstaltung der gesamten Saison", so der 25-Jährige.
"Es gibt viele ‚blinde' Ecken und alles ist sehr eng. Direkt am Streckenrand finden sich viele Bäume und Felsen. Da werden Fehler schnell bestraft. Wenn es regnet, wird der ansonsten sehr harte und aggressive Schotter schnell matschig und sehr rutschig."
Al Qassimi wieder im Einsatz
Nach ihrer Pause in Mexiko kommen Khalid Al Qassimi und Michael Orr zu ihrem zweiten Saisoneinsatz für das Team Abu Dhabi. "Es ist schön, wieder dabei zu sein", so der Katari.
"Nach meinem WM-Punkt zum Auftakt in Schweden peile ich weitere Zähler an. Die Rallye Portugal zählt zu meinen absoluten Lieblingsveranstaltungen."
Solberg & Minor sollen Punkte holen
Insgesamt zehn Ford Fiesta RS WRC in Portugal am Start Neben den drei Fahrzeugen des Werksteams finden sich in der Starterliste der Rallye Portugal sieben weitere Ford Fiesta RS WRC.
M-Sport Stobart Ford nominierte Henning Solberg und seine österreichische Co-Pilotin Ilka Minor sowie den 23-jährigen Mads Östberg (Beifahrer Jonas Andersson) für die Markenwertung.
Das von Macolm Wilson geleitete Team schickt zudem wieder dessen Sohn Matthew Wilson mit seinem Beifahrer Scott Martin ins Rennen, der somit einmal mehr vom Auftrag des Punkteeinholens befreit ist.
Für das Monster World Rally Team rollen Ken Block/Alex Gelsomino über die Startrampe.
Munchi's Ford WRT tritt an mit Federico Villagra/Jorge Perez Companc.
Dennis Kuipers/Frederic Miclotte vertreten die Farben von FERM Power Tools WRT.
Die Ford Fiesta RS WRC-Riege komplettieren die amtierenden portugiesischen Meister Bernardo Sousa und Co-Pilot Antonio Costa.
Auf sie alle wartet eine Gesamtstrecke von 1.363,55 Kilometer, auf denen sich 17 Wertungsprüfungen über 385,37 Kilometer verteilen.