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Die Comebacksaison von Hyundai

Das Hyundai-Werksteam hat in seiner ersten Saison zurück in der WRC einige Erfolge erzielt, nicht nur den Sieg bei der Deutschland-Rallye.

Titelfoto: ADAC Motorsport

Hyundai kehrte in der abgelaufenen Saison mit dem neu entwickelten i20 WRC in die Rallye-WM zurück und erlebte ein Lernjahr mit Höhen und Tiefen. Höhepunkt war der Doppelsieg in Deutschland, aber in der Regel war das Team nicht auf Augenhöhe mit Volkswagen. Der i20 WRC wurde praktisch unter Wettbewerbsbedingungen weiterentwickelt. Die Fortschritte wurden auch in den Ergebnissen deutlich. Schon bei der dritten Rallye in Mexiko stand Thierry Neuville als Dritter auf dem Podium. In Portugal wurde die erste Prüfungsbestzeit aufgestellt.

Zusätzlich zum Sieg in Deutschland wurden bei dieser Rallye auch die ersten Bonuspunkte auf der Power Stage erobert. Die Vorbereitungszeit auf das Debüt war kurz: Die Hyundai Motorsport GmbH wurde erst am 19. Dezember 2012 gegründet. Schon 394 Tage später fand das Wettbewerbsdebüt statt. Im Laufe des Jahres 2013 wurden an 16 Tagen 8.000 Testkilometer abgespult. Bei drei Rallyes konnten vier Podestplätze erobert werden. Nur 460 Tage nach dem ersten Test mit dem i20 kam der Doppelsieg in Deutschland.

Bei der Italien-Rallye auf Sardinien wurden zum ersten Mal die ersten zwei Plätze auf einer SP belegt. Insgesamt schafften die Hyundai-Fahrer 57 Prüfungszeiten in den Top 3. Mit drei Bestzeiten war die Portugal-Rallye der erfolgreichste Boden für das Team. In Deutschland wurden zwölfmal Zeiten in den Top 3 gesetzt, in Polen zehnmal. Neuville eroberte in Deutschland und in Großbritannien je zwei Bonuspunkte auf der Power Stage.

Es gibt aber noch weitere interessante Zahlen zu dieser Saison: So bewies der i20 in Schweden am legendären Colin's Crest seine Flugfähigkeiten. Juho Hänninen sprang 36 Meter weit und erhielt damit den ausgelobten Preis. Rund 50 Hyundai-Mitarbeiter sind bei jeder Rallye vor Ort. Die Teamtrucks legten bei den Europaläufen 25.897 Kilometer zurück. Das Equipment für die Überseerallyes wurde per Schiff transportiert. Dabei wurden in diesem Jahr 56.700 nautische Meilen zurückgelegt.

Wie viel in die Logistik investiert wird, zeigt auch die Anzahl der Container. Fünf zwölf Meter lange Container mit insgesamt rund 50 Tonnen Material wurde verschifft. Die drei Boliden wurden für die Überseerallyes von Deutschland per Flugzeug transportiert. Dabei handelte sich um Material von drei Tonnen. Zu den Kosten zählen ebenfalls die Hotels, denn im Laufe des Jahres buchte Hyundai 4.160 Nächtigungen.

Teamchef Michel Nandan (Bild) zieht nach dieser Saison ein positives Fazit: "Wir sind sehr zufrieden mit unserem Debütjahr. Wir wussten, wie schwierig es werden würde, aber wir haben viel bei unseren Tests gelernt und schließlich auch einige sehr gute Ergebnisse erzielt. Das Team hat mit einem weißen Blatt Papier begonnen, und wir haben 120 Mitarbeiter verpflichtet. Der i20 WRC hat schließlich auch einige wichtige Meilensteine erzielt."

"Wir haben unsere erste Prüfung gewonnen, unseren ersten Podestplatz erobert und den ersten Doppelsieg gefeiert. Diesen Tag in Deutschland wird niemand in unserem Team je vergessen", erinnert sich Nandan an den großen Erfolg. "Ich möchte mich bei jedem in unserem Team bedanken. Die Statistiken und Daten erzählen eine fantastische Geschichte. Das machte die unermüdliche Arbeit hinter den Kulissen möglich." In der Herstellerwertung landete Hyundai auf dem vierten Platz. Im nächsten Jahr greift der Rennstall mit Neuville und Dani Sordo an.

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